
Standard der Woche: Die Freiburger Einwurflinie
Standard der Woche: Die Freiburger Einwurflinie
Einwürfe sind die häufigst auftretende Standardsituation in einem Fußballspiel und werden dennoch wenig bis gar nicht in die Trainingsplanung mit einbezogen. Selbst auf höchstem Niveau gibt es oft nur wenig kreative Einwürfe zu sehen, die in aller Regel zu Ballverlusten führen. Der Sportclub Freiburg hat die Bedeutung von Einwürfen jedoch erkannt und speziell im letzten Drittel Abläufe entwickelt, die im Spiel den Unterschied ausmachen können. Die möglichen Empfänger des Einwurfs positionieren sich in einer Linie und öffnen gleichzeitig einen Raum, in dem der Einwurf dynamisch aufgenommen werden kann. Zudem binden die Freiburger gezielt bestimmte Gegenspieler, um den Raum auch geöffnet zu halten. Das dynamische Empfangen eines Einwurfs hat viele Vorteile gegenüber eines klassischen statischen Einwurf, bei dem oftmals kein Tempo generiert werden kann.

Einwurf für den SC auf der linken Seite. Grifo und Höler bieten sich in Spielrichtung entlang der Seitenauslinie an. Jeong zieht von der Mitte ebenfalls nach außen, um die Seite dort zu überladen.

Durch Jeongs Bewegung öffnet sich ein Raum in der Mitte des Spielfeldes. Eggestein bindet den Fürther 6er, sodass dieser weder Jeong verfolgen noch den geöffneten Raum schließen kann. Die drei Freiburger Angreifer stehen nun alle in einer Linie, eine scheinbar einfach zu verteidigende Situation für die Fürther.

Den offenen Raum im Zentrum können Höler und Grifo nun nutzen und sich dort dynamisch für Günters Einwurf anbieten.

Grifo kommt in Ballbesitz und hat zusammen mit Höler reichlich freien Raum vor sich.

Das zielstrebige Andribbeln der beiden Angreifer sorgt dafür, dass die Fürther Verteidiger nicht rausrücken und Grifo so unbedrängt zum Abschluss kommen kann.