
Standard der Woche: Liverpools Freistoß in der Nachspielzeit
Standard der Woche: Liverpools Freistoß in der Nachspielzeit
Freistoß in der „Crunchtime"
Die dargestellte Szene zeigt einen Freistoß für Liverpool aus einer Position, die sowohl einen direkten Abschluss als auch eine Flanke sinnvoll erscheinen lässt. Im Premier-League-Duell gegen West Ham liegt die Klopp-Elf in der Nachspielzeit mit einem Treffer zurück und bekommt diesen vielversprechenden Freistoß zugesprochen. Durch kleine Details, wie beispielsweise die Positionierung Minaminos, muss West Ham genau abwägen, welche Räume wie besetzt werden müssen. In diesem Fall ist ein zusätzlicher Spieler neben der Mauer notwendig. Somit sind, inklusive Mauer, bereits fünf Spieler der „Hammers" gebunden. Aufgrund seiner Statur ist Virgril van Djik ein logischer Zielspieler bei Flanken und wird dementsprechend eng gedeckt. Der eigentliche Zielspieler in diesem Szenario ist jedoch Sadio Mané, der schließlich den Raum im Rücken von van Dijk und seinen Bewachern einnehmen soll.

Van Djik und Mané positionieren sich jeweils auf Höhe des ballfernen Fünfer-Eck's. Verglichen mit den anderen Liverpool-Spielern startet Mané jedoch aus einer leicht zurückgezogenen Position.

West Ham konzentriert sich auf die vermeintlich guten Kopfballspieler Liverpools, während Mané seine tiefere Startposition nutzt, um Tempo aufzunehmen.

Einige Spieler der „Reds" stehen vermeintlich im Abseits, greifen jedoch nicht aktiv in die Spielsituation ein. Sie dienen vielmehr als „Block“, wie es auch in anderen Sportarten, wie z. B. dem Basketball üblich ist.

Dank der Blockstellung seiner Teamkollegen, kann Mané ungehindert in Richtung Fünfmeterraum einlaufen.

Mané kommt im Zielraum tatsächlich zum Kopfball und verpasst nur denkbar knapp den späten Ausgleich.
Tu' das Unerwartete
Durch eine clevere Positionierung gelingt es Liverpool, diese hochkarätige Torgelegenheit zu kreieren. Anstatt die „Brechstange" auszupacken und sich auf die Physis ihres Top-Kopfballspielers Virgil van Dijk zu verlassen, binden die „Reds" so viele Verteidiger wie möglich und blocken den Raum für den schnellen Mané frei. Das Freiblocken und die Nutzung bestimmter „Fakes" und Laufrouten ist in anderen Sportarten bereits seit langer Zeit Teil des Spiels. Um diese kleinen Feinheiten soll es auch in den nächsten Wochen wieder gehen, wenn der „Standard der Woche" vorgestellt wird.