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Der Fußball entwickelt sich stetig weiter. Damit einhergehend werden auch die Regeln dem Spiel immer wieder angepasst. Jede Regeländerung kann in ganz unterschiedlichen Ausprägungen einen gewissen Einfluss auf die Dynamik des Spiels nehmen. Häufig wirken sie zunächst zwar limitierend, doch wer alle Seiten ganz genau betrachtet, erkennt, dass mit neuen Regeln auch neue Chancen entstehen, um sich mit kreativen Ansätzen einen Vorteil zu erarbeiten. Seit Sommer 2019 müssen die Spieler der Mannschaft, die den Freistoß zugesprochen bekommen hat, einen vorgeschriebenen Abstand von mindestens einem Meter zur Mauer einhalten. Dadurch wurden ursprüngliche Block- und Manipulationsversuche zwar eingeschränkt, allerdings bietet die Regeländerung nun andere Möglichkeiten, um sich vor allem spielerisch einen Vorteil zu erarbeiten. Da es sich bei Standards um immer wiederkehrende Situationen handelt, können entsprechende Abläufe schnell und effektiv geübt und an den Spieltagen abgerufen werden. Der VfL Wolfsburg hat früh von dieser Regeländerung Gebrauch gemacht und die folgende Variante einstudiert.
Für den Wolfsburger Freistoß aus vielversprechender Position steht mit Arnold ein gefährlicher Schütze bereit, der schon den ein oder anderen direkten Freistoßtreffer erzielt hat. Die Wolfsburger bilden eine Mauer, um dem Torwart die Sicht auf die Situation zu erschweren. Zusätzlich bindet Baku außen einen weiteren Bielefelder.
Tatsächlich ist es Arnold, der den Freistoß übernimmt. Doch anstatt den direkten Weg zu wählen, spielt er zu Weghorst, dem Mittelmann der Wolfsburger „Mauer". Die zwei äußeren Spieler, Steffen und Philipp, blocken die Bielefelder in Ballnähe und stören so deren Zugriff auf Weghorst.
Durch diesen Block hat Weghorst genug Zeit, um in den Strafraum aufzudrehen.
Weghorst kommt völlig frei aus kurzer Distanz zum Torabschluss.
Dienst nach Vorschrift: Durch clevere Interpretation der neuen Abstandsregel bei Freistößen, trifft mit Wout Weghorst einer der gefürchtetsten Strafraumstürmer der vergangenen Bundesliga-Jahre.