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philippka / Conny Kurth
Methodik Trainingspraxis Jugend Senioren

Was tun bei: Ungerader Spielerzahl?

Felix Melchers
Felix Melchers

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt (und vor allem hofft). Trainingsplanung verlangt besonders im Amateurbereich besondere Flexibilität. Kurzfristige Absagen und Ausfälle während des Trainings können schnell den besten Plan über Bord gehen lassen. Eine ganz besondere Hürde dabei: Ungerade Teilnehmerzahlen im Training.


Gute Zahlen, schlechte Zahlen

Über die Jahre haben sich in meinem Notizbuch zahlreiche Trainingsformen für alle möglichen Szenarien angehäuft. Egal ob ohne oder mit drei Torhütern, mit sechs oder 26 Spielern - inzwischen hat man alles irgendwie mal bewältigt. Dabei gibt es natürlich Anzahlen, die besser und solche, die schlechter funktionieren. Ungerade Anzahlen stellen in der Regel die größte Herausforderung dar, weil die Essenz des Trainings - das Gleichzahlspiel auf zwei Tore - verloren geht.

Die große Ausnahme: 15! 15 Feldspieler und zwei Torhüter sind unter den ungeraden Teilnehmerzahlen mein Traumszenario. Fünf-gegen-Fünf-Turniere als Tschechenrolle, oder mit fester Spielzeit und einer alternativen Aufgabe für das aussetzende Team, lösen das Problem im Handumdrehen. Schwieriger wird es hingegen bei 13 und 17 Feldspielern - eben dann, wenn keine drei gleichgroßen Teams gebildet werden können und zwangsläufig mit Über-/Unterzahlspielen gearbeitet werden muss, um alle gleichmäßig beschäftigen zu können.

Neutrale oder Anspieler?

Bei Über-/Unterzahlspielen arbeite ich am liebsten mit Neutralen oder Anspielern, statt ein Team konstant in Unterzahl spielen zu lassen. „Neutral" sind für mich Spieler, die bei Ballhaltespielen für Überzahl sorgen und immer mit dem Team in Ballbesitz spielen. Sie können sowohl im Feld als auch um das Feld herum positioniert sein und mit verschiedenen Kontaktregeln eingesetzt werden.

Als „Anspieler" bezeichne ich solche, die fest zu einem Team gehören und meist als tiefster oder breitester Spieler am Spielfeldrand positioniert sind. Sie werden dann eingesetzt, wenn es Tore und eine feste Spielrichtung gibt. Meist ist das zwar bei Gleichzahlspielen und somit gerader Teilnehmerzahl der Fall, allerdings lassen sich für ungerade Anzahlen auch Spielformen finden, wo Anspieler und Neutrale gemeinsam eingesetzt werden, um ein gleichmäßiges Über-/Unterzahlverhältnis zu schaffen.


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3 Trainingsformen

Ungerade Spielerzahl

Ungerade Spielerzahl

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Organisation und Ablauf

  • Ein 30 x 25 Meter großes Spielfeld mit 4 Minitoren markieren.
  • 2 6er-Teams einteilen und einen Neutralen bestimmen.
  • Jedes Team positioniert zunächst einen Anspieler zwischen den gegnerischen Minitoren.
  • 5 + 1 gegen 5 mit tiefen Anspielern.
  • Tore nach Vorlage vom tiefen Anspieler zählen doppelt.
  • Der Neutrale darf keine Tore erzielen.
  • Nach je 3 Minuten neue Anspieler und einen neuen Neutralen bestimmen.
  • 4 Durchgänge spielen.

Variationen

  • Die Anspieler haben nur einen Kontakt.
  • Rückpässe nur direkt.
  • Eine Mittellinie markieren und je 2 Aufbauspieler sowie Angreifer mit Zonenbindung bestimmen.

 

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Organisation und Ablauf

  • Ein 30 x 35 Meter großes Spielfeld mit diagonalen Minitoren in den Ecken errichten.
  • 2 7er-Teams einteilen und 3 Neutrale bestimmen, von denen 2 die Breite halten und einer frei im Feld mitspielt.
  • 7 + 3 gegen 7
  • Die Ballbesitzer versuchen so lange wie möglich mit den Neutralen durch die eigenen Reihen zu spielen (10 Pässe = 1 Punkt und Ballbesitzwechsel).
  • Die neutralen Außen haben nur einen Kontakt.
  • Erobern die Verteidiger den Ball, kontern sie auf die Minitore (=1 Punkt + Ballbesitz) oder sichern den Ball durch den Pass auf einen Neutralen (=Ballbesitz).
  • Nach je 3 Minuten die Neutralen tauschen.
  • 5 Durchgänge spielen.

Hinweise

  • Diese Spielform akzentuiert das Ballbesitzspiel zwischen den Linien sowie permanente Verlagerungen in die Breite und das Umschaltverhalten nach Ballverlust.
  • Zweiter Schwerpunkt ist das Umschaltverhalten nach Ballgewinn:
  • Raus aus dem Druck!
  • Konter vs. Ballsicherung

 

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Organisation und Ablauf

  • Ein 50 x 35 Meter großes Spielfeld mit 2 7 Meter tiefen Endzonen markieren.
  • 2 7er-Teams einteilen und 5 Neutrale bestimmen.
  • 7 + 5 gegen 7 von Endzone zu Endzone:
  • Die Ballbesitzer versuchen so oft wie möglich von Endzone zu Endzone zu verlagern.
  • Von den Verteidigern darf ein Spieler die Endzone betreten und Druck ausüben.
  • Alle Neutralen haben nur 2 Kontakte, dürfen einander jedoch zupassen.
  • Nach je 4 Minuten die Neutralen tauschen.
  • 4 Durchgänge spielen.

Variationen

  • Neutrale nur direkt
  • 4 Verlagerungen am Stück = 1 Punkt und Ballbesitzwechsel
  • An den Seitenauslinien je 2 Minitore diagonal versetzt aufstellen und „Ballhalten vs. Torejagd" spielen (Treffer nach Ballgewinn = 1 Punkt und Ballbesitzwechsel).

Hinweis

  • Trotz des verhältnismäßig „schlechten" Ball-Spieler-Schlüssels kommen durch die Organisationsform alle Spieler auf viele Ballaktionen und finden sich ständig in intensiven und spielnahen Situationen wieder.

 


Anspruch und Realität

Gerade bei großen Trainingsgruppen wollen wir natürlich gerne auf mehreren Feldern arbeiten, um einen guten Ball-Spieler-Schlüssel zu gewährleisten. Allerdings setzt das voraus, dass die Spieler auch angemesser betreut und beaufsichtigt werden. Gerade bei älteren und leistungsorientierten Mannschaften, wo es um eine Empfehlung für den Kaderplatz bzw. die Startelf geht, kann ein Trainer alleine schwer faire Bewertungen vornehmen, wenn auf mehreren Feldern gleichzeitig trainiert wird.

Zwar werden die meisten Trainer im angesprochenen Bereich nicht immer alleine auf dem Platz stehen müssen, doch es kann durchaus immer mal wieder sein, dass einer dieser Tage kommt, an denen man sich alleine um 19 Fußballwütige kümmern muss, die sich für den kommenden Spieltag empfehlen wollen. Besonders dann ist es hilfreich Spielformen in der Hinterhand zu haben, in denen alle an ausreichend Ballkontakte und weitere relevante Aktionen kommen.

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