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Saisonvorbereitung: Das Team nach der Pause wieder wettbewerbsfähig machen

Felix Melchers
Felix Melchers

Der Ball rollt zwar auf den meisten Plätzen der Nation schon seit einigen Wochen wieder, eine gewisse Heterogenität besonders im konditionellen Bereich ist allerdings nicht wegzudiskutieren. Wir liefern Tipps für eure Sommervorbereitung und zeigen, wie euer Team pünktlich zum Saisonstart wettbewerbsfähig wird.


Den aktuellen Leistungsstand richtig einschätzen

In der Coronapause haben sich die meisten Teams individuell durch Hausaufgaben, Laufpläne und diverse Challenges fit gehalten. Dabei waren manche Spieler gewissenhafter als andere, sodass zum Re-Start mit noch spürbareren Leistungsunterschieden zu rechnen ist. Daher bietet es sich an, zu Beginn der Vorbereitung mit einer Art „Leistungsdiagnostik" den aktuellen Stand jedes Einzelnen zu überprüfen und die dabei entstandenen Profile schließlich zu einem mannschaftlichen Gesamtbild zusammenzusetzen.

Im Zentrum dieser Leistungsüberprüfung stehen die vier „Grundpfeiler" der Kondition:

  1. Ausdauer
  2. Kraft
  3. Beweglichkeit
  4. Schnelligkeit
Yo-Yo-Test
3 Leistungstests

Testbatterie zur Überprüfung des Leistungsstandes

Testbatterie zur Überprüfung des Leistungsstandes

Yo-Yo-Test
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Yo-Yo Intermittent Recovery Test

ORGANISATION

  • Eine 5 Meter tiefe Erholungs-Zone und in 20 Metern Entfernung eine Wende-Linie markieren.
  • Die Spieler nebeneinander an der Startlinie der Erholungs-Zone aufstellen.
  • Eine Audio-Datei zum Yo-Yo- bzw. „Beep"-Test und Lautsprecher bereithalten.

ABLAUF

  • Mit Hilfe eines Lautsprechers die Audiospur zum Yo-Yo-Test für alle Teilnehmer hörbar abspielen.
  • Der Test beginnt langsam und steigert das Tempo von Level zu Level.
  • Jedes Level beinhaltet mehrere Etappen.
  • Die Teilnehmer müssen vor dem Start- bzw. Stopp-Signal die jeweilige Linie erreichen.
  • Schafft ein Teilnehmer das nicht, so erhält er einen „Strike".
  • Nach drei Strikes ist für den betreffenden Teilnehmer Schluss und er notiert das erreichte Level, sowie die zugehörige Etappe, in der er ausgeschieden ist.

HINWEISE

  • Die Teilnehmer dürfen nicht zu früh starten und müssen bis zum erneuten Startsignal auf der entsprechenden Linie warten.

ZIEL

  • Messung der Fähigkeit zu wiederholten Sprints und der Regenerationsfähigkeit.

 

Sprint-Test
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Sprint-Test

ORGANISATION

  • Eine Startlinie und 15 und 30 Meter dahinter jeweweils eine Ziellinie markieren.
  • Die Spieler in zwei Reihen an der Startlinie hintereinander aufstellen.

ABLAUF

  • Die jeweils ersten Spieler in der Reihe sprinten über die erste Ziellinie.
  • Auf beiden Seiten stoppt je ein Trainer/Betreuer die Zeit.
  • Wenn alle einmal die 15 Meter absolviert haben, ist das nächste Ziel die 30-Meter-Linie.

    HINWEISE

    • Durch menschliche Messfehler ist diese Art der Leistungsüberprüfung nicht objektiv. So kann es vorkommen, dass Spieler 1 zwar das Laufduell gewonnen, aber eine schlechtere Zeit auf der Uhr hat.
    • Das Startsignal bestenfalls sowohl visuell als auch akustisch geben, sodass kein Spieler aufgrund der Nähe zum Signalgeber einen Vorteil hat.

    ZIELE

    • Messung der Antritts- und Sprintgeschwindigkeit.

     

    Kraftzirkel
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    Kraftausdauer und Koordinations-Zirkel

    ORGANISATION

    • 5 Stationen gemäß Abbildung errichten.
    • Die Teilnehmer in Paaren an den einzelnen Stationen verteilen.
    • Zwischen den Stationen „Ruheorte" für die übrigen Paare einrichten.

    ABLAUF

    • Auf ein Trainerkommando starten die jeweils ersten Teilnehmer ihre Übung.
    • Die Belastungszeit beträgt 45 Sekunden, danach wechselt der Partner.
    • 1. Skip-Square:
      • Start gegen den Uhrzeigersinn mit Skippings vorwärts.
      • Richtungswechsel: Skippings nach links, rückwärts, nach rechts usw.
      • Jedes Hütchen wird mit zwei Kontakten „geskippt".
      • Der pausierende Partner zählt, wie viele Runden in der vorgegebenen Zeit absolviert werden.
    • 2. Dauer-Slalom:
      • Slalomlauf durch die Stangen.
      • Der Richtungswechsel erfolgt vorwärts-rückwärts.
      • Der pausierende Partner zählt, wie viele Runden in der vorgegebenen Zeit absolviert werden.
    • 3. Burpee-Runs:
      • Gestartet wird mit einem Burpee über die erste Stange.
      • Anschließend folgt ein kurzer Antritt mit anschließendem Richtungswechsel über die zweite Stange.
      • Wieder wird ein Burpee durchgeführt, ehe der Teilnehmer zurück zum Startpunkt antritt.
      • Der pausierende Partner zählt, wie viele Runden in der vorgegebenen Zeit absolviert werden.
    • 4. Koordinationsleiter:
      • Start ist eine Koordinationsaufgabe (bspw. zwei Schritte rein, einer raus) durch die Leiter.
      • Am Hütchen angekommen wird gewendet und schnellstmöglich für die nächste Wiederholung zum Startpunkt zurückgelaufen.
      • Der pausierende Partner zählt, wie viele Runden in der vorgegebenen Zeit absolviert werden.
    • 5. Hürden-Hocksprünge:
      • Gestartet wird mit vier Hocksprüngen über die Hürden ohne Zwischensprung.
      • Nach der letzten Hürde wird am hinteren Hütchen gewendet und schnellstmöglich für die nächste Wiederholung zum Startpunkt zurückgelaufen.
      • Der pausierende Partner zählt, wie viele Runden in der vorgegebenen Zeit absolviert werden.

      HINWEIS

      • Der Zirkel kann für größere Gruppen um weitere Übungen aus dem Kraftausdauer- und Koordinationsbereich erweitert werden.

      Ziel

      • Messung der Kraftausdauer und fußballspezifischen Beweglichkeit bzw. Wendigkeit.

       


      Konditionelle und technisch-taktische Lernziele verbinden

      Für viele Trainer ist die Planung der Vorbereitung eine Gratwanderung: Wie viel Wert muss ich auf die konditionelle Ausbildung legen? Wie gewichte ich die technisch-taktischen Ziele, die ich erreichen möchte? Brauche ich mehr Zeit als sonst, weil es eine neue Spielidee gibt? Um möglichst viele der gesteckten Ziele adäquat zu erreichen, bietet sich das Konzept der „Periodisierung" an. Wenngleich es inzwischen verschiedenste Arten der Periodisierung gibt, folgen sie dennoch alle einem Prinzip: In einem bestimmten Zeitraum Teilziele erreichen, um zum Start der Wettkampfserie voll leistungsfähig zu sein.

      Dazu könnt ihr euren Trainingsplan beispielsweise in drei aufeinander aufbauende Abschnitte gliedern:

      Woche 1 & 2: Grundlagenausdauer, Spielaufbau
      Woche 3 & 4: Schnelligkeit, Übergangsspiel
      Woche 5 & 6: Schnelligkeitsausdauer, Angriffsszenarien

      Die Grundlagenausdauer bildet die Basis für das erfolgreiche Erreichen der gesteckten Ziele in den anderen konditionellen Bereichen. Über Hausaufgaben und Laufpläne können die Spieler auch vor Vorbereitungsbeginn an ebendieser Basis arbeiten, sodass sich die Konditionsziele auch anders aufteilen lassen.

      Steht das Spiel mit dem Ball im Fokus eurer Saisonvorbereitung, so macht auch hier die Bildung einer vernünftigen Basis Sinn. Beginnend mit dem Spielaufbau und den zugehörigen Passtechniken, kann die Komplexität der Übungen von Woche zu Woche gesteigert werden. Dabei lässt sich die Ausdauer  „spielend" mittrainieren.

      7+2 gegen 7+2
      4 Trainingsformen

      Spielend die Ausdauer trainieren

      Spielend die Ausdauer trainieren

      7+2 gegen 7+2
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      DYNAMISCHER SPIELAUFBAU IM 7 PLUS 2 GEGEN 7 PLUS 2

      ORGANISATION

      • In einem 40 x 40 Meter großen Feld zwei 4 Meter tiefe Aufbau­zonen markieren. 
      • Weitere 8 Meter dahinter steht je 1 Tor mit Torhüter. 
      • 2 Neuner-Teams bilden. 
      • 2 Innenverteidiger jedes Teams besetzen jeweils die Aufbauzonen.

      ABLAUF

      • 7 gegen 7 im Innenfeld 
      • Eröffnung durch den Torwart auf die Innenverteidiger 
      • Treffer müssen aus dem Feld erzielt werden, ­wobei die Innenverteidiger blocken dürfen. 
      • Jeder Treffer zählt 2 Punkte.
      • In Ballbesitz haben die Innenverteidiger in ihrer Zone 1 Kontakt. 
      • Sie dürfen sich gegenseitig zuspielen oder mit dem ersten Kontakt ins Feld dribbeln und so einen dynamischen Impuls setzen. 
      • Der Passgeber wechselt dann nach außen. 
      • 10 Pässe in Folge (abzüglich der von außen gespielten) = 1 Punkt.

      COACHINGPUNKTE

      • So staffeln, dass möglichst oft steil-klatsch-steil gespielt werden kann. 
      • Den Lockball in eine Druckzone spielen. 
      • Mutig andribbeln, um die gegnerischen Offensivspieler zu binden.
      • Aus dem Druck verlagern.
      • Anspielen und nachgehen. 
      • Absichern des Ballvortrags

       

      Spielaufbau vs. Angriffspressing
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      Spielaufbau vs. Angriffspressing

      ORGANISATION

      • Ein Tor mit Torhüter und in der gegenüberliegenden Hälfte am Mittelkreis ein Minitor aufstellen.
      • Das Spielfeld in eine Aufbau-, eine Pressing- (Rot) und eine Mittelzone gemäß Abbildung unterteilen.
      • Blau spielt mit 7 Spielern plus Torwart, Rot mit 6 Spielern.

      ABLAUF

      • Blau versucht, die Pressingzone im 3 gegen 2 zu überspielen.
      • In der Mittelzone spielt Blau im 5 gegen 4 und versucht, auf das Minitor abzuschließen oder einen Spieler in der gelb markierten Zone anzuspielen.
      • Rot kontert nach Ballgewinn auf das Tor.

      METHODIK/VARIATION

      • Nur zwei Verlagerungen von Blau in der Aufbauzone erlauben.
      • Der Ball muss vor dem Spieler in der gelben Zone sein.
      • Die Pressingzone entfernen.
      • 4 und 5 dürfen in oder durch die Pressingzone dribbeln.

      COACHING

      • Passfenster erkennen (z. B. 4 auf 2 oder 6). 
      • Tiefenlaufwege in die gelbmarkierten Zonen einfordern. 
      • 2 und 3 leiten bei Gegnerdruck direkt weiter, z. B. auf 6 oder 8.

       

      Übergangsspiel
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      8 PLUS 1 GEGEN 8 ÜBERGANGSSPIEL

      ORGANISATION

      • Ein strafraumbreites Feld mit 50 Meter nLänge in 5 gleich tiefe Zonen unterteilen und 4 Minitore gemäß Abbildung aufstellen.
      • 2 Teams zu je 8 Spielern bilden und einen Neutralen bestimmen.

      ABLAUF

      • 8 plus 1 gegen 8 auf die Minitore 
      • Ein Treffer aus der Endzone (rot markiert) vor dem gegnerischen Tor zählt doppelt. 
      • Die Spieler beider Teams dürfen die Endzonen erst betreten, nachdem die Angreifer den Ball hineingespielt haben. 
      • Die Ballbesitzmannschaft darf sich frei im Feld bewegen. 
      • Befindet sich der Ball in der ersten Zone der Ballbesitzmannschaft, besetzen jeweils 2 Verteidiger die ersten beiden Zonen und 4 die Zone vor der eigenen Endzone. 
      • Spieler einer überspielten Zone dürfen nachsetzen. 

       

      Flügel-Angriffe
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      Angriffsaufbau am Flügel

      ORGANISATION

      • Den Spielfeldausschnitt gemäß Abbildung wählen.
      • 1 Tor mit Torhüter besetzen.
      • 1 Minitor als Kontertor an der Mittellinie aufstellen.
      • Mit Stangen ein 5 Meter breites Dribbeltor an der Außenlinie markieren.
      • Die Spieler positionsgetreu in zwei Siebener-Mannschaften einteilen.

      ABLAUF

      • Ausgangspunkt ist der andribbelnde Innenverteidiger.
      • Die Angreifer spielen auf das Tor mit Torwart.
      • Die Verteidiger kontern auf Mini- und Dribbeltor.
      • Das Tor wird „freigeschaltet“, nachdem der Ball das erste Mal auf den Flügel gespielt wurde.

      COACHINGPUNKTE

      • Gegenläufiges Verhalten der Sechser.
      • Bewegung ohne Ball, um Handlungsalternativen zu schaffen.
      • Hinterlaufen der Außenverteidiger.

      VARIATIONEN

      • Über die andere Seite angreifen.
      • den Ausgangspunkt verändern: Start durch Abschlag des Torhüters
      • Volley- und Kopfballtore zählen doppelt.

       


      Belastungs- und Regenerationsphasen aufeinander abstimmen

      Die Saisonvorbereitung ist eine intensive Zeit, in der Trainingsumfang und -intensität häufig höher sind, als während der Saison. Um die gesetzten Reize zu verarbeiten und Anpassungsprozesse durchführen zu können, muss der Körper jedoch auch genügend Pausen- und Regenerationszeiten bekommen. Regeneration kann sowohl passiv als auch aktiv stattfinden. Für das Mannschaftstraining bieten sich auch Regenerationseinheiten an, in denen die Intensität sehr niedrig gehalten wird. Dabei soll nicht nur der Körper, sondern auch der Kopf regenerieren. Versucht daher eine lockere, spaßige Einheit auf die Beine zu stellen, in der die Spieler nach einer kurzen Lauf- und Mobilitätsphase über kleine Wettkampfspiele ohne große taktische Zwänge bei Laune gehalten werden.

      Bei der Planung solcher Einheiten hilft die Vorstellung einer „Belastungsampel". Trainings- und Spieltage werden dabei in ihrer Intensität von grün (niedrige Intensität) über gelb (mittlere Intensität) bis rot (hohe Intensität) kategorisiert. Spieltage gehören in die rote Kategorie, Regenerationseinheiten und Einheiten mit technischem Schwerpunkt in die grüne Kategorie. Gruppen- und mannschaftstaktisches Training kann in die gelbe Kategorie eingeordnet werden. Im Idealfall folgen nie zwei rote Einheiten aufeinander.

      Fußballtraining Fokus: Saisonvorbereitung

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