FT Digital: Kleingruppentraining bei den Wölfinnen

Verbindung allgemeiner mit fußballspezifischer Erwärmung

Um den Übertrag von der allgemeinen Erwärmung in den fußballspezifischen Trainingsteil zu schaffen, wird das Lauf-ABC mit den Grundtechniken gekoppelt. Dabei geht es vornehmlich um Techniken wie das Passen, das Dribbeln und die Ballmitnahme. Die Spielerinnen sammeln viele Ballkontakte und passen bereits über kurze und mittlere Distanzen. In der Steigerung rücken schließlich die Details beim ersten Kontakt, die Vororientierung und das Timing beim Passen und Anbieten in den Fokus. Es geht darum, sich im richtigen Moment zu lösen, das Anspiel in den offenen Fuß zu fordern und auch zu bekommen, den Ball mit dem ersten Kontakt in die Bewegung mitzunehmen und mit dem zweiten möglichst direkt eine Folgeaktion einzuleiten. Die Variation mit dem Chipball über das Minitor motiviert die Spielerinnen zusätzlich. Sie wollen treffen!

Passstafette und Vororientierung

Auch bei dieser Trainingsform stehen Techniken im Fokus und weniger taktische Elemente. Wichtig ist allerdings stets das Thema Vororientierung: Wer keine gute Vororientierung hat, verpasst häufig den richtigen Moment, um sich in offener Stellung anzubieten und das Spiel nach vorne fortzusetzen und schnell zu machen. Deshalb wird wir hier insbesondere der Schwerpunkt Schulterblick behandelt: Wann schaue ich? – So spät wie möglich! Denn das Spiel verändert sich schnell. Da es anschließend in eine Spielform geht, werden die Passdistanzen für diese Form verlängert.

Kleine Spielform mit Pass-Auftakt

Zum Ende der Einheit soll die Intensität noch einmal deutlich gesteigert werden. Bei dieser Trainingsform ist das saubere und präzise Passspiel zum Auftakt der Aktion wichtig. Während der Durchführung fällt auf, dass die Pässe zu lasch und nicht mit der notwendigen Spannung gespielt werden. Dann wird der Anreiz geschaffen, dass ein Treffer doppelt zählt, wenn er vor der anderen Gruppe erzielt wird. Sofort wird eine bessere Schärfe und Dynamik sichtbar.

Außerdem zeigt sich, dass Abschlüsse aus der zweiten Reihe nur selten zum Erfolg führen. Deshalb gibt es einen weiteren Impuls: Wenn die Spielerin trifft, darf eine weitere Mitspielerin von außen einrücken und so je nach Spielstand Überzahl oder Gleichzahl herstellen. So wird der Fokus auf präzise Abschlüsse aus der zweiten Reihe gelegt.

Durch kleine Regeländerungen können also die Intensität und die Spannung deutlich erhöht werden – ausgelöst durch ein präzises, dynamisches Passspiel. Das lässt sich direkt auf das Wettspiel übertragen: Das Tempo ist immer eine Frage der Qualität. Denn viele Akteurinnen können den Ball scharf passen, machen es aus unterschiedlichen Gründen aber nicht. Da geht es vor allem um Konzentration. Solche Handgriffe können manchmal die Qualität der ganzen Trainingsform und folglich auch des Trainings auf ein höheres Niveau heben. Das sind allerdings Maßnahmen, die sich erst während eines Ablaufs entwickeln. Es ist immer gut, Variationen und Folgeaktionen im Hinterkopf zu haben, um eine Trainingsform zu steuern.