Aktuelle FT-Ausgabe Jugend Senioren
FT 12/21: Die Lust am Verteidigen
Was Abwehrspieler können müssen
Im Interview mit Christian Wörns befragt Fußballtraining-Redakteur Dennis Schunke den ehemaligen Nationalspieler zu seiner Arbeit als DFB-U 20-Trainer und ergründet, wie er mit seinem Team das Abwehrprogramm erarbeitet hat, wie er es im Training umsetzt und wie es junge Spieler in den Profibereich schaffen.
„Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften!“ Dieser Satz wurde vom legendären College-Football-Coach Paul William Bryant geprägt und ist mittlerweile in allen Spielsportarten eine fest verankerte Weisheit – so auch im Fußball. Eine Arbeitsgruppe von U 20-Nationaltrainer Christian Wörns hat sich im Rahmen der DFB-Positionsprogramme der Verteidiger angenommen, das individualtaktische Defensivverhalten analysiert und daraus Handlungs- sowie Trainingsempfehlungen abgeleitet.
Die meisten kennen diese Situation: Am kommenden Spieltag ist der souveräne Tabellenführer zu Gast. Und mit ihm sieht man sich mit einer Vielzahl Herausforderungen konfrontiert. Wie soll man den Topspielern begegnen, was kann man der Offensivkraft entgegensetzen und wie gelingt es darüber hinaus, selbst Akzente nach vorne zu setzen, um sich keiner 90-minütigen nervenaufreibenden Abwehrschlacht ausgesetzt zu sehen? Sich auf das Spielglück zu verlassen, wird in der Regel nicht reichen. Aufgeben ist gar keine Option. Also gilt es, einen Plan zu entwickeln, dessen Bestandteile zu trainieren und am Spieltag umzusetzen. Markus Högner, Cheftrainer des Frauen-Bundesligisten SGS Essen, fand sich in eben dieser Situation wieder und gewährt uns Einblicke in die Vorbereitung auf das Spiel gegen die Favoritinnen aus der bayerischen Landeshauptstadt, das am 6. November stattfand.
„Die Kooperation und die Kommunikation zwischen dem Torspieler und seinen Vorderleuten muss gut sein, um Gegentore zu vermeiden.“ Diese Forderung kennen wir alle, wahrscheinlich haben wir sie auch schon unseren Spielern gepredigt. Die haben brav „Ja, Trainer“ gesagt – aber hat es im Spiel geklappt? Ernst Thaler, Janik Backhaus und Markus Gaupp nehmen das Verhalten bei gegnerischem Torschuss unter die Lupe. Sie leiten aus typischen Szenarien Bedingungsgrößen ab, bestimmen Handlungsprinzipien für den Torspieler und seine Mitspieler und erstellen auf dieser Basis Übungs- und Spielformen.
Hohes Pressing ist aus dem Repertoire von Spitzenmannschaften gegenwärtig nicht wegzudenken. Doch als Mannschaft geschlossen aktiv zu verteidigen und gemeinsam das Ziel zu verfolgen, bereits in der gegnerischen Hälfte den Ball zu erobern, ist eine der anspruchsvollsten Aufgaben im modernen Fußball. Schließlich ist es hierfür notwendig, dass alle Spieler aufeinander abgestimmt agieren. Dem Gelingen gehen demnach eine akribische Vorbereitung und ein zielgerichtetes Training voraus. Welche Fragen zuvor beantwortet werden müssen und welchen Prinzipien einem erfolgreichen Angriffspressing zugrundeliegen, erläutern Clemens Eisenrauch und Sebastian König und stellen eine exemplarische Trainingseinheit der U 19 von Energie Cottbus vor.
Die weiteren Beiträge
Praxis Plus Senioren-Leser kennen Ingo Hauke – nicht nur als einen von acht „Jubiläumsautoren“ in dieser Ausgabe, sondern auch aus früheren. Er coacht jetzt den hessischen Kreisoberligisten SKG Bickenbach. Sie dürfen also gespannt sein, wie er sein neues Team voranbringt.
Marvin Michels, DFB-Elite-Jugend-Lizenz-Inhaber und U15-Trainer der DJK TuS Hordel, präsentiert in der nächsten Ausgabe von Praxis Plus Junioren zwei Trainingseinheiten und erläutert ausführlich die wichtigsten Details und Coachingpunkte der Übungs- und Spielformen.