Deshalb ist es von hoher Bedeutung, die Qualität der Ballaktionen stetig zu verbessern. Techniken werden spezifisch trainiert und verbessert, sodass sich die Fehlerquoten im Spiel reduzieren.
Effektiv trainieren - die Technik
Zergliederungsmethode versus differenzielles Lernen
Für das Training technischer Inhalte kann einerseits die Zergliederungsmethode verwendet werden: Durch die Zergliederung eines Ablaufes entstehen Teilschritte, die wiederum isoliert voneinander trainierbar sind. Die Wiederholung dieser hilft bei der späteren Umsetzung der Gesamtkoordination. Allerdings kann das stetige Abspulen der immer gleichen Übungsform früher oder später ihren positiven Effekt verlieren, wenn den Spielern die Motivation verloren geht und die Ausführung unsauber wird.
Das differenzielle Lernen ist eine alternative Methode, um die technischen Fertigkeiten der Spieler zu verbessern. Sie basiert auf dem implizitem Erlernen von Techniken durch spielnahe Simulationen. Zwar scheint das differenzielle Lernen effektiver zu sein, doch wir Trainer müssen uns bewusst machen, dass verschiedene Spieler auf unterschiedliche Methoden positiv und negativ reagieren: Denkbar ist eine Kombination aus beiden Methoden, da somit verschiedene Lerntypen angesprochen werden. In jedem Fall ist es ratsam, Wiederholungen durch Variationen abwechslungsreich zu gestalten und implizite Trainingsformen durch Korrekturen und Provokationsregeln zu begleiten.
Insbesondere Provokationsregeln wie eine Mindestanzahl an Ballkontakten oder eine „Fintenpflicht“ bei der Ballannahme forcieren die Ausübung technischer Lösungen. Gezielte Korrekturen und positives Feedback helfen den Spielern in ihrem Entwicklungsprozess, sollten jedoch immer situativ passend eingesetzt werden.
Techniktraining der „alten Schule“
- zergliedertes und isoliertes Training
- kein Gegnerdruck
- keine Variationen
- lange Standzeiten
- keine Aktivierung der Verbindung vom Kopf zum Fuß
Techniktraining - vielseitig fördernd!
- abwechslungsreich
- Anwendung von Techniken unter Druck
- Provokation von Finten und Richtungswechseln
- Entscheidungsvielfalt
- Aktivierung der Verbindung vom Kopf zum Fuß
1-gegen-1-Situationen
Das 1 gegen 1 stellt eine besondere technische Herausforderung dar: Der Spieler muss den Ball behaupten können, um erfolgreich zu sein. Die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht sich, wenn er den Gegner durch Finten und Richtungswechsel „überlisten“ kann. Diese Duelle zeigen individuelle Lösungsstrategien und die damit verbundene Umsetzung technischer Fertigkeiten eines Spielers auf.
Es entsteht ein Kreislauf: Zunächst muss eine Technik erlernt werden. Wenn diese korrekt ausgeführt wird, kann sie in Drucksituationen effektiv angewendet werden. Es folgt die Reflexion der technischen Fertigkeiten unter Berücksichtigung der Anforderungen, denn mit zunehmender Alters- und Spielklasse erhöhen sich diese, was wiederum zu einem erweitertem Techniken-Repertoire führt.
Artikelserie „Effektiv trainieren …“
„Effektiv trainieren …“ ist die Artikelserie, in der unsere Redakteure zu speziellen Themen kurze Informationen und schnelle Praxis-Tipps geben, die einfach umzusetzen sind. Nach und nach bauen wir viele Artikel auf, um euer Training zu verbessern. Die Trainingsformen sind dabei direkt mit unserer fussball.training.app verlinkt, damit ihr eure Top-Inhalte als Favoriten ablegen könnt.