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Editorial
S C H I E D S R I C H T E R -Z E I T U N G 6 / 2 0 1 6
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OffiziellesMagazin für die Schiedsrichter
imDeutschen Fußball-Bund
6/2016
November/Dezember
Titelthema
DerHelfer an
derSeitenlinie:
wasAssistenten
leistenmüssen
Report
Vorsicht:
Verletzungen
amKopf
ernstnehmen
Porträt
Überdie
Balkanroute
bis indie
Berlin-Liga
Lehrwesen
Stellungsspiel
imTeam –
Taktikund
Vorgaben
Voll fokussiert: Schiedsrichter-AssistentMike Pickel
beimBundesliga-Einsatz in Frankfurt amMain.
Daher ist es wichtig, ein gesundes Maß zu
finden: Wann erfolgt eine Entscheidung über
klare Körpersprache ohne weiteren Dialog?
Und wann lässt sich der Schiedsrichter auf
eine kurze verbale Erläuterung ein?
Der Unparteiische muss bei seiner Ent-
scheidung möglichst schnell zu einer klaren
inneren Haltung gelangen, denn nur dann ist
es ihm möglich, auch nach außen hin klar zu
kommunizieren. Das ist dann Präsenz. Die
Präsenz auf dem Feld, die dem Schiedsrichter
positive Ausstrahlung und der Spielleitung
Souveränität gibt.
Liebe Schiedsrichterinnen und Schiedsrich-
ter, ich freue mich, wenn Sie der Schieds-
richter-Aufgabe mit Lust und Leidenschaft
nachgehen, und wünsche Ihnen, dass sie
dabei gute Entscheidungen treffen und
mutig und offen kommunizieren
Das macht Spaß und - Sie werden sehen – es
bringt Sie weiter!
Ihr
Liebe Leserinnen und Leser,
wir sind schon wieder mittendrin in einer
neuen Saison, mehr als ein Fünftel der
Spiele liegt bereits hinter uns.
Für vier unserer Elite-Schiedsrichter war
der Saisonstart sicherlich ein ganz beson-
derer: Benjamin Cortus, Dr. Robert Kampka,
Harm Osmers und Frank Willenborg kamen
zu ihren ersten Einsätzen als Bundesliga-
Schiedsrichter. Ein tolles Erlebnis für die vier
Unparteiischen, die an einem großen Ziel
angekommen sind.
Ob ein Schiedsrichter bereit ist für die
Bundesliga, das lässt sich am besten in einer
Langzeit-Betrachtung seiner Leistungs-
Entwicklung feststellen: Die vier genannten
Schiedsrichter haben eine sehr positive
Entwicklung hinter sich. Bei ihren Spielen in
der 2. Bundesliga haben sie Kontinuität auf
hohem Niveau gezeigt. Sie haben an sich
gearbeitet, ihre Spiele effektiv und selbstkri-
tisch nachbereitet und Impulse reflektiert.
So gibt es folgende Anforderungen an eine
gute Ermessens-Entscheidung: Sie muss
in den situativen Kontext passen, sie muss
regelkonform sein, sie muss in die generelle
Linie der Spielleitung passen. Und sie schafft
idealerweise Orientierung und Ordnung.
Ein weiteres Kompetenz-Merkmal ist die
Kommunikation – verbal, oft aber auch nur
über die Körpersprache. Schließlich kann der
Schiedsrichter nicht ständig den Spielern
seine Entscheidungen erklären.
Das Spiel – die Spielleitung selbst – ist der
zentrale Bestandteil in der Entwicklungsar-
beit mit den Schiedsrichtern.
Wir wissen, dass die Entscheidungs-Quali-
tät zu einem Spielvorgang immer von der
Wahrnehmung durch den Unparteiischen
abhängig ist. Ist der Ablauf klar, und der
Schiedsrichter nimmt den Vorgang richtig
wahr, so folgt daraus die für jeden nachvoll-
ziehbare Entscheidung.
Oft haben wir es im Spiel aber mit Situa-
tionen zu tun, die nicht in eine Schablone
passen, sondern die dem Schiedsrichter
einen Ermessens-Bereich einräumen. Dies ist
dann Chance und Risiko zugleich.
Einerseits kann der Unparteiische in solchen
Fällen positiv auf die Spielentwicklung
einwirken. Andererseits steht gerade bei
Ermessens-Entscheidungen der Grundsatz
der Gleichbehandlung auf dem Prüfstand.
Das Ermessen –
Chance und Risiko
Lutz Michael Fröhlich,
Vorsitzender der
DFB-Schiedsrichter-
Kommission Elite.
Titelthema
Personifizierte Akribie
Ein Spiel aus der Perspektive von
Schiedsrichter-Assistent Mike Pickel
4
Coaching für Assistenten
Im Gespräch mit Rainer Werthmann
8
Panorama
10
Report
Kopfverletzungen ernst nehmen
Über den Umgang mit verletzten Spielern
14
Regel-Test
Mehr zum Thema Regeländerungen
17
Analyse
Hände hoch im Sichtfeld
Der Saison-Start aus Schiedsrichter-Sicht
19
Lehrwesen
Das Stellungsspiel im Team
Der Inhalt des aktuellen DFB-Lehrbriefs Nr. 69
24
Projekt
Ein Film und seine Fortsetzung
Zweiter Teil vom „Spielverderber an der Basis“
27
Porträt
Über die Balkanroute in die
Berlin-Liga
Die lange Reise des Syrers Ammar Sahar
28
Aus den Verbänden
32
Vorschau 1/2017
34