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Taktik Trainingspraxis Jugend Senioren

Top 5 zum „Herausspielen von Torchancen”

Lukas Hauer
Lukas Hauer

Torchancen herauszuspielen, speziell gegen eine kompakte Verteidigung, gehört wohl zu den anspruchsvollsten Aufgaben im Fußball. Um zu vielversprechenden Abschlussaktionen zu kommen, müssen die Ballbesitzer in dieser Spielphase Dynamik in die Aktionen bringen, Räume öffnen und diese schließlich bestmöglich nutzen. Abgestimmte Laufwege und das Nutzen von Prinzipien sind hier essentiell und können durch regelmäßiges Einüben im Training verfeinert werden.


Gegenseitige Wahrnehmung fördern

Immer vorauszusehen, wie sich die Teamkollegen verhalten werden, ist nahezu unmöglich. Dennoch gibt es Möglichkeiten, eigene Aktionen und Bewegungen auf die der Mitspieler abzustimmen. Besonders im Spiel mit zwei Spitzen ist eine präzise Abstimmung notwendig, damit sich die Angreifer nicht gegenseitig Räume wegnehmen: Wird der Ball beispielsweise von einem der Sechser geführt, reagiert der ballferne Stürmer auf die Bewegung seines Kollegen und führt eine Gegenbewegung aus. Geht der ballnahe Stürmer also tief, fällt der ballferne in den Zehnerraum und agiert im Angriffsaufbau. Kommt der ballnahe Stürmer kurz, setzt der ballferne zum Tiefenlauf an. Gewisse Bewegungsmuster werden mit dem Gebrauch klarer Prinzipien begünstigt: Beliebt sind in dieser Spielphase die Stilmittel „Steil-Klatsch-Tief” und das „Spiel über den Dritten”. Mit Hilfe von Passfolgen lassen sich Spielmuster nach solchen Prinzipien sinnvoll in die Aufwärmphase einer Trainingseinheit einbinden. Durch Raum-, Zeit- und Gegnerdruck können diese schließlich mit weiteren Prinzipien verknüpft und zu komplexen Trainingsformen erweitert werden. So lernen die Spieler Verhaltensweisen kennen, auf die sie in den sich stets verändernden Spielsituationen zurückgreifen können.

Gängige Prinzipien im Angriff

  1. Kommt der ballnahe Stürmer entgegen, startet der ballferne in die Tiefe.
  2. Geht der Außenstürmer ins gegnerbindende Dribbling, setzt der Außenverteidiger zum Hinterlaufen an.
  3. Wird ein Stürmer mit dem Rücken zum Tor angespielt, rücken die Mittelfeldspieler in der Nähe für den Klatschball zwischen die Linien nach.
  4. Wird ein Spieler vertikal überspielt, dreht er sofort in die Spielrichtung auf und bietet sich für ein Anspiel an, oder schafft Raum mit einem Tiefenlauf.

Nutzen der „Assist-Zonen"

Eine gute Wahrnehmung ist notwendig, um in die „Assist-Zonen“ zu kommen oder freien Raum in diesen Zonen zu schaffen. Bei der diesjährigen Europameisterschaft wurden knapp 20 Prozent aller Tore aus dem Spiel heraus aus der „Assist-Zone” seitlich neben dem Fünfmeterraum vorbereitet. Zudem hat das Turnier gezeigt, dass sich der Trend zur Halbfeldflanke fortsetzt - 16 Treffer wurden auf diese Weise erzielt. Halbfeldflanken sind besonders schwer nach einem Rückpass von einer offensiven Position am Flügel zurück zum Strafraumeck zu verteidigen. Mit dem Rückpass schiebt die Verteidigung hoch, wodurch Raum für heranlaufende Angreifer geschaffen wird, die somit den Bewegungsvorteil ideal nutzen können.

Assist-Zonen
Die Assist-Zonen auf Basis der Daten aus der EURO 2020 im Überblick.

Übung 1
5 Trainingsformen

Torchancen herausspielen

Torchancen herausspielen

Übung 1
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1 / 5

ORGANISATION

  • Eine strafraumbreite Spielfeldhälfte mit 2 Toren mit Torhütern in 3 Querzonen unterteilen. 
  • In der Mittelzone zwei 10 Meter breite Außenzonen markieren. 
  • 2 Vierer-Teams bilden und 2 Neutrale bestimmen. 
  • Die Neutralen besetzen die Außenzonen.

ABLAUF

  • 3 gegen 3 in der zentralen Mittelzone: Eröffnung jeweils durch den Torhüter.
  • Dazu darf ein Angreifer den Ball unbedrängt aus der ersten Zone „abholen“. 
  • Nach einem Pass aus dem Zentrum in eine Flügelzone rücken ­Angreifer und Verteidiger nach. 
  • Die Neutralen dürfen keine Treffer erzielen. 
  • Die Drittellinien gelten als Eishockey-Abseitslinien. 
  • Neubeginn nach jedem Torabschluss
  • Die Neutralen nach einigen Durchgängen wechseln.

 

Übung 2
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2 / 5

ORGANISATION

  • In einer Spielfeldhälfte mit 2 Toren mit Torhütern 2 Strafräume ­markieren. 
  • Deren Linien gelten als Eishockey-Abseitslinien. 
  • In der Mitte 2 Flügelzonen markieren und diese nochmals horizontal teilen. 
  • 2 Siebener-Teams bilden und 1 Neutralen bestimmen. 
  • Die offensiven Hälften der Flügelzonen jeweils mit einem Angreifer pro Team besetzen.

ABLAUF

  • 7 plus 1 gegen 7 
  • Die Torhüter eröffnen jeweils auf einen Mitspieler im Strafraum. 
  • Werden die Flügelangreifer angespielt, dürfen sie nicht von dem ­jeweiligen gegnerischen Flügelspieler attackiert werden.

 

Übung 3
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3 / 5

ORGANISATION

  • Vor dem Tor mit Torwart (TW wechseln sich ab) 7 Dummys und 5 Hütchen gemäß Abbildung aufstellen. 
  • Die Position A mehrfach mit Bällen, B bis H einfach und ohne Bälle besetzen und zentral vor dem Tor 1 Verteidiger postieren.

ABLAUF

  • Aktion 1: A passt zu B (C). B nimmt nach innen mit und dribbelt den Verteidiger an. C und D starten in die ­Tiefe, und B spielt einem von ihnen zum Torschuss in den Lauf. 
  • Aktion 2: A passt zu E, der nach vorne an- und mitnimmt und den Dummy andribbelt, bevor er den hinterlaufenden H schickt, der nach innen flankt. 
  • Den Verteidiger nach jeder Doppelaktion auswechseln.

COACHINGPUNKT

  • Vor dem Tor möglichst eng, aber breit genug auseinander für den Torschuss agieren: 1. Pfosten, Rückraum, 2. Pfosten.

 

Übung 4
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4 / 5

ORGANISATION

  • Vor dem Strafraum zwei Felder markieren: Feld 1 (15 x 25 Meter) und Feld 2 (15 x 35 Meter).
  • 3 gegen 2 in Feld 1, 4 gegen 3 in Feld 2
  • 1 Verteidiger zwischen den Feldern postieren.
  • Der Trainer steht mit Balldepot vor/zwischen den Feldern.

ABLAUF

  • Der Trainer spielt in Feld 1. 
  • 3 gegen 2 auf das Tor mit Torhüter 
  • Alle Spieler – auch aus Feld 2 – dürfen bei einem Durchbruch ein­laufen. 
  • Nach Ballgewinn hat Blau 5 Sekunden Zeit, den Ball im Gegenpressing zurückzuerobern. 
  • Gelingt die Rückeroberung nicht, sowie nach Ausball oder Treffer, Neubeginn über das jeweils andere Feld. 
  • Der Verteidiger zwischen den Feldern rückt nach 5 Sekunden zum 3 gegen 3 bzw. 4 gegen 4 nach.
  • Eine Verlagerung von Feld zu Feld ist erlaubt.

 

Übung 5
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5 / 5

ORGANISATION

  • Angrenzend an den Strafraum ein trichterförmiges Feld markieren und in 2 Zonen unterteilen.
  • Ein Großtor und 2 Minitore gemäß Abbildung aufstellen. 
  • 2 Angreifer und 1 Verteidiger befinden sich in Zone 1.
  • 2 Angreifer und 2 Verteidiger befinden sich in Zone 2. 
  • Strafraumlinie = Abseitslinie

ABLAUF

  • Nach Zuspiel des Trainers agiert Blau im 2 gegen 1 mit dem Ziel, einen Angreifer in Zone 2 anzuspielen. 
  • Der Spieler, der nicht in Zone 2 gepasst hat, rückt zum 3 gegen 2 nach (Spiel über den Dritten, siehe Abbildung). 
  • 3 gegen 2 mit Abseits in Zone 2.

COACHINGPUNKTE

  • Freilaufbewegungen aufeinander abstimmen.
  • Räume im Rücken des Gegners erkennen und nutzen.
  • Tempo hochhalten und zielstrebig in Richtung Tor kombinieren.

VARIATION

  • Einen nachstartenden Verteidiger einbauen, der mit dem Pass des Trainers ein Minitor umläuft und dann am Spiel teilnimmt. Somit werden die Offensivspieler dazu angehalten, den Angriff schnell abzuschließen.

 

„Top 5 zu …“ ist die Artikelserie, in der unsere Redakteure ihre Lieblingstrainingsformen zu speziellen Themen zeigen und zuvor eine kurze Einordnung geben, warum ihnen diese wichtig sind und was sie damit bezwecken möchten. Nach und nach bauen wir so eine Reihe von Beiträgen auf, die euch dabei hilft, die besten Trainingsformen für eure Übungseinheiten zu finden. Diese sind direkt verlinkt mit unserer fussball.training.app, damit ihr eure Top-Trainingsformen direkt als Favoriten ablegen könnt.

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