Top 5 zum „Herausspielen von Torchancen”
Gegenseitige Wahrnehmung fördern
Immer vorauszusehen, wie sich die Teamkollegen verhalten werden, ist nahezu unmöglich. Dennoch gibt es Möglichkeiten, eigene Aktionen und Bewegungen auf die der Mitspieler abzustimmen. Besonders im Spiel mit zwei Spitzen ist eine präzise Abstimmung notwendig, damit sich die Angreifer nicht gegenseitig Räume wegnehmen: Wird der Ball beispielsweise von einem der Sechser geführt, reagiert der ballferne Stürmer auf die Bewegung seines Kollegen und führt eine Gegenbewegung aus. Geht der ballnahe Stürmer also tief, fällt der ballferne in den Zehnerraum und agiert im Angriffsaufbau. Kommt der ballnahe Stürmer kurz, setzt der ballferne zum Tiefenlauf an. Gewisse Bewegungsmuster werden mit dem Gebrauch klarer Prinzipien begünstigt: Beliebt sind in dieser Spielphase die Stilmittel „Steil-Klatsch-Tief” und das „Spiel über den Dritten”. Mit Hilfe von Passfolgen lassen sich Spielmuster nach solchen Prinzipien sinnvoll in die Aufwärmphase einer Trainingseinheit einbinden. Durch Raum-, Zeit- und Gegnerdruck können diese schließlich mit weiteren Prinzipien verknüpft und zu komplexen Trainingsformen erweitert werden. So lernen die Spieler Verhaltensweisen kennen, auf die sie in den sich stets verändernden Spielsituationen zurückgreifen können.
Gängige Prinzipien im Angriff
- Kommt der ballnahe Stürmer entgegen, startet der ballferne in die Tiefe.
- Geht der Außenstürmer ins gegnerbindende Dribbling, setzt der Außenverteidiger zum Hinterlaufen an.
- Wird ein Stürmer mit dem Rücken zum Tor angespielt, rücken die Mittelfeldspieler in der Nähe für den Klatschball zwischen die Linien nach.
- Wird ein Spieler vertikal überspielt, dreht er sofort in die Spielrichtung auf und bietet sich für ein Anspiel an, oder schafft Raum mit einem Tiefenlauf.
Nutzen der „Assist-Zonen"
Eine gute Wahrnehmung ist notwendig, um in die „Assist-Zonen“ zu kommen oder freien Raum in diesen Zonen zu schaffen. Bei der diesjährigen Europameisterschaft wurden knapp 20 Prozent aller Tore aus dem Spiel heraus aus der „Assist-Zone” seitlich neben dem Fünfmeterraum vorbereitet. Zudem hat das Turnier gezeigt, dass sich der Trend zur Halbfeldflanke fortsetzt - 16 Treffer wurden auf diese Weise erzielt. Halbfeldflanken sind besonders schwer nach einem Rückpass von einer offensiven Position am Flügel zurück zum Strafraumeck zu verteidigen. Mit dem Rückpass schiebt die Verteidigung hoch, wodurch Raum für heranlaufende Angreifer geschaffen wird, die somit den Bewegungsvorteil ideal nutzen können.
„Top 5 zu …“ ist die Artikelserie, in der unsere Redakteure ihre Lieblingstrainingsformen zu speziellen Themen zeigen und zuvor eine kurze Einordnung geben, warum ihnen diese wichtig sind und was sie damit bezwecken möchten. Nach und nach bauen wir so eine Reihe von Beiträgen auf, die euch dabei hilft, die besten Trainingsformen für eure Übungseinheiten zu finden. Diese sind direkt verlinkt mit unserer fussball.training.app, damit ihr eure Top-Trainingsformen direkt als Favoriten ablegen könnt.