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S C H I E D S R I C H T E R -Z E I T U N G 5 / 2 0 1 6

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Alle Schiedsrichter bestanden in diesem Jahr den Fitness-Test. Von links: Frank Willenborg,

Christian Dingert, Sascha Stegemann und Guido Winkmann.

Titelthema

Zehn Bausteine

für den Erfolg

In bayerischen Grassau haben sich Deutschlands Spitzen-Schiedsrichter auch in diesem Sommer

wieder auf die neue Saison vorbereitet. Nachdem Herbert Fandel sein Amt als Chef der Schieds-

richter-Kommission Elite niedergelegt hatte, stand der Lehrgang erstmals unter der Leitung des

neuen Sportlichen Leiters Lutz Michael Fröhlich. David Bittner und Bianca Riedl berichten über

die Erkenntnisse aus dem Trainingslager.

M

anches hat sich im Vergleich

zum Vorjahr verändert. Da ist

zum Beispiel das Wetter. Trieben

im Vorjahr noch Temperaturen von

mehr als 30 Grad den Schiedsrich-

tern die Schweißperlen auf die

Stirn, so besteht dieses Mal bei-

nahe Gefahr zu frösteln. Draußen

ist es nass von tagelangen Nieder-

schlägen, die Regenjacke gehört

zum Dauer-Equipment.

Auch als Fitness-Coach Heinz-

Dieter Antretter die Schieds-

richter zur diesjährigen Leis-

tungsprüfung bittet, kommt es

auf die richtige Schuhwahl an:

Laufschuhe, Spikes, Multi-

noppen – als es für die Sprints

auf den Kunstrasen geht, dis-

kutieren die Schiedsrichter, mit

welcher Sohle man den meisten

Grip hat.

Nicht nur die äußeren Bedingun-

gen, sondern auch die Form der

Leistungsprüfung unterscheidet

sich zum Vorjahr: Lief man in

den vergangenen Jahren den

„HIT“-Test (20 Sprints über

jeweils 150 Meter, dazwischen

jeweils Gehpausen über 50 Meter),

so hat man sich in diesem Jahr

entschieden, den „Intervall-Test“

zu laufen. Diese leicht abge-

wandelte Form des „HIT-Tests“

verlangt die FIFA auch von

ihren internationalen Schieds-

richtern.

Nach den obligatorischen Sprints

geht’s also in Kleingruppen auf

die Bahn. Dort hat Antretter die

Lauf- und Geh-Zonen bereits

durch Hütchen abgesteckt: Zu-

nächst laufen die Schiedsrichter

75 Meter in 15 Sekunden, danach

gehen sie die folgenden 25 Meter

in 18 Sekunden – das Ganze

40-mal hintereinander.

Das macht in der Summe zehn

Stadionrunden beziehungsweise

vier Kilometer. Die Belastungs-

Intervalle sind kürzer als früher,

die Pausen auch. Diese Form

der Leistungsprüfung passt sich

wesentlich besser der Belastung

der Unparteiischen bei ihren

Einsätzen an.

Am Ende des Tages überqueren

alle Schiedsrichter die Ziellinie

in der vorgeschriebenen Zeit,

kein einziger Unparteiischer fällt

in diesem Jahr beim Fitness-Test

durch.

Neben der Leistungsprüfung

sind täglich ein bis zwei Sport-

einheiten angesetzt, dazu

stehen mehrere Theorie-Blöcke

auf dem Programm.