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Alle Schiedsrichter bestanden in diesem Jahr den Fitness-Test. Von links: Frank Willenborg,
Christian Dingert, Sascha Stegemann und Guido Winkmann.
Titelthema
Zehn Bausteine
für den Erfolg
In bayerischen Grassau haben sich Deutschlands Spitzen-Schiedsrichter auch in diesem Sommer
wieder auf die neue Saison vorbereitet. Nachdem Herbert Fandel sein Amt als Chef der Schieds-
richter-Kommission Elite niedergelegt hatte, stand der Lehrgang erstmals unter der Leitung des
neuen Sportlichen Leiters Lutz Michael Fröhlich. David Bittner und Bianca Riedl berichten über
die Erkenntnisse aus dem Trainingslager.
M
anches hat sich im Vergleich
zum Vorjahr verändert. Da ist
zum Beispiel das Wetter. Trieben
im Vorjahr noch Temperaturen von
mehr als 30 Grad den Schiedsrich-
tern die Schweißperlen auf die
Stirn, so besteht dieses Mal bei-
nahe Gefahr zu frösteln. Draußen
ist es nass von tagelangen Nieder-
schlägen, die Regenjacke gehört
zum Dauer-Equipment.
Auch als Fitness-Coach Heinz-
Dieter Antretter die Schieds-
richter zur diesjährigen Leis-
tungsprüfung bittet, kommt es
auf die richtige Schuhwahl an:
Laufschuhe, Spikes, Multi-
noppen – als es für die Sprints
auf den Kunstrasen geht, dis-
kutieren die Schiedsrichter, mit
welcher Sohle man den meisten
Grip hat.
Nicht nur die äußeren Bedingun-
gen, sondern auch die Form der
Leistungsprüfung unterscheidet
sich zum Vorjahr: Lief man in
den vergangenen Jahren den
„HIT“-Test (20 Sprints über
jeweils 150 Meter, dazwischen
jeweils Gehpausen über 50 Meter),
so hat man sich in diesem Jahr
entschieden, den „Intervall-Test“
zu laufen. Diese leicht abge-
wandelte Form des „HIT-Tests“
verlangt die FIFA auch von
ihren internationalen Schieds-
richtern.
Nach den obligatorischen Sprints
geht’s also in Kleingruppen auf
die Bahn. Dort hat Antretter die
Lauf- und Geh-Zonen bereits
durch Hütchen abgesteckt: Zu-
nächst laufen die Schiedsrichter
75 Meter in 15 Sekunden, danach
gehen sie die folgenden 25 Meter
in 18 Sekunden – das Ganze
40-mal hintereinander.
Das macht in der Summe zehn
Stadionrunden beziehungsweise
vier Kilometer. Die Belastungs-
Intervalle sind kürzer als früher,
die Pausen auch. Diese Form
der Leistungsprüfung passt sich
wesentlich besser der Belastung
der Unparteiischen bei ihren
Einsätzen an.
Am Ende des Tages überqueren
alle Schiedsrichter die Ziellinie
in der vorgeschriebenen Zeit,
kein einziger Unparteiischer fällt
in diesem Jahr beim Fitness-Test
durch.
Neben der Leistungsprüfung
sind täglich ein bis zwei Sport-
einheiten angesetzt, dazu
stehen mehrere Theorie-Blöcke
auf dem Programm.