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S C H I E D S R I C H T E R -Z E I T U N G 5 / 2 0 1 6

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Brychs Bilanz der EM fällt positiv

aus: „Wir haben das Maximale

herausgeholt, mehr als drei Spiele,

mit einem Viertelfinale an der

Spitze, sind für deutsche Unpartei-

ische derzeit nicht möglich.“

Während der Spiele habe er stets

gemerkt, dass er als deutscher

Schiedsrichter akzeptiert wurde.

„Die Kommunikation mit Spielern

und Trainern war in beide Richtun-

gen sehr angenehm“, resümiert

Brych.

Auf die Frage, welche neuen Ziele

es nach Olympia-, WM- und EM-Teil-

nahmen nun für ihn gibt, gerät

Felix Brych einen kurzen Moment

ins Grübeln. Zwar sei immer auch

der Weg das Ziel, und es mache

ihm viel Spaß, seine Spiele zu

leiten – aber Brych gibt auch zu:

„Sportler brauchen griffige Ziele.“

Deshalb werde er sich in Ruhe

darüber Gedanken machen.

***

Auch als Dr. Riem Hussein die

Bühne betritt, gibt es stehende

Ovationen von ihren männlichen

Kollegen. „Riem hat sich über den

Frauenfußball hinaus nun auch in

der 3. Liga der Männer etabliert“,

begründet Helmut Geyer, der

„Ein Schiedsrichter ist nur so stark

wie sein Team, meine Assistenten

machen großartige Arbeit.“

Gerade wenn man während eines

Turniers wie der EM zusammen-

lebe, sei auch die Team-Leistung

neben dem Platz entscheidend,

um die Stimmung hochzuhalten.

„Die Zeit vergeht rasend schnell“,

berichtet er, „die Tagesabläufe mit

An- und Abreise sowie Vor- und

Nachbereitung der Spiele sind

größtenteils automatisiert.“

Für Felix Brych ist es bereits

die dritte Auszeichnung zum

„DFB-Schiedsrichter des Jahres“.

Mit seinem gewohnt ruhigen

Auftreten betont er, welch große

Ehre diese „einzige Möglichkeit,

als Schiedsrichter einen Pokal zu

gewinnen“, für ihn sei. Sie runde

eine Saison ab, mit der er sehr

zufrieden sei.

Besonderen Wert legt Brych

darauf, dass sein Team einen

großen Anteil an dem Pokal habe:

das erfolgreiche Abschneiden der

deutschen Nationalmannschaft

gestoppt wurde.

„Mit Stolz haben wir auch die

Leistungen unseres Schiedsrich-

ter-Teams verfolgt“, sagt Reinhard

Grindel, der beinahe in Versuchung

gerät, sich für das erfolgreiche

Abschneiden der Fußballer im

Kreis der Schiedsrichter zu ent-

schuldigen.

Die Wahl des „DFB-Schiedsrich-

ters des Jahres“ ist aus Sicht

des DFB-Präsidenten unumstrit-

ten: „Felix Brych ist über jeden

Zweifel erhaben, bringt seit Jahren

Spitzen-Leistungen und hat in der

Bundesliga sowie in der Cham-

pions League eindrucksvoll seine

Qualität bewiesen.“

„Ungefähr zehn Sekunden“ habe

es gedauert, bis man sich inner-

halb der Schiedsrichter-Kommis-

sion einstimmig auf den Namen

Brych geeinigt hätte, plaudert

Fandel ein kleines Sitzungsdetail

aus. „In den Wochen der Europa-

meisterschaft habe ich miterleben

dürfen, wie akribisch und genau

Felix Brych arbeitet. Er weiß genau,

wo er hin will, und er setzt seine

Vorstellungen um“, sagt Fandel in

seiner Laudatio.

Ehrung

Marketingleiter Stephan Heigl (links) gratuliert den „DFB-

Schiedsrichtern des Jahres“ im Namen des Partners DEKRA.

„Er weiß genau, wo er hin will“, sagt Herbert Fandel über die

Nummer eins unter den deutschen Unparteiischen.

„Riem Hussein hat sich in der 3. Liga etabliert“, begründet

Helmut Geyer ihre Wahl zur „DFB-Schiedsrichterin des Jahres“.