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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 6 / 2 0 1 5

Tagung

Austausch mit den

Beim zweitägigen Schiedsrichter-Symposium Anfang September ging es international zu. Neben

Schiedsrichter-Funktionären aus Deutschland nahmen auch Gäste aus einigen Nachbarländern teil:

Vertreter aus der Schweiz, Belgien, Liechtenstein, Österreich, den Niederlanden, Dänemark und

Luxemburg. SRZ-Mitarbeiter David Hennig berichtet.

B

ei der gemeinsamen Tagung

in Kamen-Kaiserau ging es

vor allem darum, sich über die

Entwicklungen im Schiedsrichter-

Wesen auszutauschen und

Lösungsansätze für aktuelle

Problemstellungen zu entwickeln.

„Wir haben 2,1 Millionen Menschen

in Deutschland, die als Spieler auf

dem Platz stehen. Denen stehen

66.000 Schiedsrichter zur Verfü-

gung, die aktiv Spiele pfeifen“,

sagte der für den Amateurfußball

und Schiedsrichter-Bereich zustän-

dige DFB-Direktor Willi Hink.

Produktive Gespräche: Beim Symposium kamen deutsche Schiedsrichter-Funktionäre und aus dem Ausland (im Bild der

Schweizer Markus Bissig) in Kamen-Kaiserau zusammen.

Er machte deutlich, dass sich sei-

ner Meinung nach die Bemühun-

gen in der Vergangenheit zu stark

auf den Profi-Bereich konzentriert

hätten. 95 Prozent des Fußballs

machten die Akteure an der Basis

aus. Es gäbe, so der DFB-Direktor,

viele Philosophien des Schieds-

richter-Tuns.

Dies wurde auch bei einem Blick

auf den Status quo in den ande-

ren europäischen Ländern schnell

deutlich. Dabei zeigte sich, dass

teils gewaltige Unterschiede in

der Struktur, der Größe und der

Organisation des Schiedsrichter-

Wesens vorzufinden sind. Diese

präsentierten die internationalen

Vertreter jeweils in kurzen Vor-

trägen.

In den Niederlanden beispielsweise

gibt es zum Beispiel die offiziellen

Verbands-Schiedsrichter, die - wie

in Deutschland - offiziell angesetzt

werden. Den überwiegenden Anteil

der Spiele leiten allerdings soge-

nannte Vereins-Schiedsrichter, die

in erster Linie bei den Begegnun-

gen des eigenen Klubs zum Einsatz

kommen und sich dabei zunächst

bewähren müssen. Auch in ande-

ren Ländern ist es üblich, dass

Unparteiische nach der Prüfung

zunächst einmal eine Probezeit

durchlaufen, bevor sie aner-

kannte Schiedsrichter werden.

Als „sehr lohnenswert“ beschreibt

DFB-Schiedsrichter-Lehrwart Lutz

Wagner den internationalen

Gedanken-Austausch während

des Symposiums. Natürlich seien

die meisten Dinge nicht eins zu

eins übertragbar – aber: „Wir

haben doch einige Denkanstöße

bekommen.“