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erzielt vor allem in der Breite
seine Wirkung. Viele Menschen
machen sich unglaubliche Ge-
danken und leisten einen Dienst
für den Fußball. Das hervorzuhe-
ben, Menschen speziell dafür zu
ehren, ihnen ‚Danke’ zu sagen,
ist dringend notwendig in einer
Gesellschaft, in der mehr und
mehr Respekt verloren zu gehen
scheint. Auch und gerade vor
Menschen, die sich für uns und
alle einsetzen.“
Seine persönliche Erfahrung ist:
„Man bekommt das ‚Danke’ als
Schiedsrichter auch auf dem
Platz, über die Akzeptanz der Ak-
tiven auf dem Feld. Akzeptanz ist
mehr wert als Geld. Und sie war
mein Dank.” Aber: Schiedsrichter
Bundesliga-Team zu Besuch
„Wir gehören zu einer großen Familie“
Am Nachmittag leitete Wolfgang
Stark noch das Bundesliga-Spiel
zwischen Hannover und Hof-
fenheim, am Abend besuchte
er dann mit seinem Team die
„Danke Schiri.“-Preisverleihung.
Herr Stark, bei Ihrem Bundes-
liga-Spiel haben Sie ein Trikot
getragen mit den Namen aller
Preisträger. Was nehmen Sie
persönlich von dieser Veran-
staltung mit?
Wolfgang Stark
: Eigentlich
genau das Gleiche wie bei der
ersten Veranstaltung vor fünf
Jahren, bei der ich damals auch
schon dabei war: Die Atmo-
sphäre ist einfach unvergleich-
lich. Wir haben auch heute
wieder gesehen und gehört, was
die Leute an der Basis leisten.
Dass das mit so einer Veranstal-
tung gewürdigt wird, finde ich
unheimlich toll. Mein Team und
ich kommen auch von der Basis,
das dürfen wir nicht vergessen.
Wir Schiedsrichter gehören alle
zu einer großen Familie. Eigent-
lich müssten alle 70.000 Kollegen
ausgezeichnet werden, aber das
geht leider nicht.
Also müsste man diese Veranstal-
tung noch häufiger organisieren?
Stark
: Ja, auf alle Fälle! Wenn es
irgendwie möglich ist, sollte so eine
Veranstaltung jedes Jahr stattfinden.
Dadurch hätte der DFB auch die
Möglichkeit, noch mehr engagierte
Schiedsrichter auszuzeichnen.
Wolfgang Stark (hier im Gespräch mit Moderator Josef Maier, links) besuchte bereits zum
wiederholten Mal die „Danke Schiri.“-Preisverleihung.
Viele Gewinner zückten selbst das Smartphone, um die
Eindrücke von der Veranstaltung festzuhalten.
Ich wäre auch selbst jederzeit
wieder dabei, egal wo das Ganze
stattfindet. Das muss auch nicht
im Rahmen einer Spielleitung oder
als Ehrengast sein. Ich käme auch
gerne einfach so vorbei.
stünden nun mal immer in der
Kritik, so Fandel weiter, „weil
sie mit ihren Entscheidungen
Opposition erzeugen. Aber sie
sollten Wert darauf legen, dass
der Respekt vor dem, was sie tun,
erhalten bleibt.”
Ein Wunsch war am Ende allen
gemein: „Danke Schiri.“ soll
bleiben. Und zukünftig möglichst
im Jahresrhythmus die Sieger
zusammenführen. Herbert
Fandel gab dieser Hoffnung
Nahrung: „Ich würde unterstüt-
zen, wenn diese Veranstaltung
häufiger stattfinden würde.
Damit würde klargemacht, dass
wir die Schiedsrichter an der
Basis stärker hervorheben
wollen.”