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S C H I E D S R I C H T E R -Z E I T U N G 4 / 2 0 1 6

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sere Schiedsrichter Multi-Talente

und vielseitig einsetzbar sind.“

Beispiel gefällig? Ismail Öztürk

(61) aus Werl (Westfalen) stieg

zwar erst mit 51 Jahren in die

Schiedsrichterei ein, konnte sich

aber trotzdem direkt auszeich-

nen. Er möchte den Jugendlichen

zurückgeben, was ihm selbst als

jugendlicher Fußballer geholfen

hat. Deshalb spendet er in vielen

Fällen seine Spesen an die Ju-

gendabteilung. „Ich hatte in jun-

gen Jahren das Glück, dass mir

der Fußball geholfen hat“, sagte

Öztürk. „Wir konnten uns damals

aber nicht viel leisten, nicht mal

richtige Trikots. Deshalb hat uns

Auch Anja Liebmann (30) aus der

Westlausitz (Sächsischer FV)

hat eine außergewöhnliche

Entwicklung hinter sich: Sie ist

Assistentin der 2. Frauen-Bun-

desliga und stand schon wenige

Monate nach der Geburt ihrer

kleinen Tochter wieder auf dem

Feld – voll durchtrainiert! Der

„Danke Schiri.“-Abend wurde so

auch zur logistischen Herausfor-

derung. „Heute Abend ist mein

Mann zum ersten Mal alleine mit

der Kleinen“, erzählte Liebmann

schmunzelnd. „Aber das schafft

der auch, da bin ich sicher.“

„Ihr seid alle tolle Beispiele für

ungewöhnliche Wege, die zum

Ziel führen“, lobte Moiken Wolk

die Preisträgerinnen.

Preisträger sind

Multi-Talente

Udo Penßler-Beyer, der die

Preisträger der Kategorie

„Ü 50“ ehrte, betonte den großen

Erfahrungsschatz „seiner“ Ge-

winner: „Hier stehen 1.154 Jahre

Lebenserfahrung und sage und

schreibe 779 Jahre Schiedsrich-

ter-Tätigkeit auf einer Bühne.

Soziales Engagement und Team-

geist zeichnen alle Preisträger

aus. Sie zeigen, dass Schiedsrich-

terei nicht nur die Arbeit mit der

Pfeife ist, sondern weit darüber

hinaus geht. Wir sehen, dass un-

ein Lehrer ausgeholfen. Das hat

mich damals sehr beeindruckt.

So möchte auch ich heute hel-

fen. Ich hoffe, dass die Aktion

‚Danke Schiri.’ auch andere dazu

bringt mitzuhelfen. Weil sie so

sehen, dass es ihnen gedankt

wird.“

Ralf Stampf (56) aus Denzlingen

(Südbadischer FV) fiel vor allem

bei der Leistungsprüfung 2015

positiv auf. „Einem Schiedsrich-

ter-Kollegen dort ging es nicht

gut“, erzählte er. „Der bekam

Udo Penßler-Beyer von der Schiedsrichter-Kommission Amateure ehrte die „Ü 50"-Gewinner.

Einzelne Preisträger erzählten auf der Bühne persönliche

Geschichten aus ihrem Schiedsrichter-Leben.

keine Luft mehr und wurde blau.

Herzstillstand, er fiel ins Koma.

Ich habe ihn wiederbelebt, mit

drei Herz-Druck-Massagen und

drei Mal Mund-zu-Mund-Beat-

mung. Gottseidank hatte ich ihn

nach zwei oder drei Minuten

wieder am Leben. Sonst wäre er

gestorben. Er hatte eine Lungen-

embolie und die ist eigentlich

tödlich. Wir hatten also auch

etwas Glück dabei.“

Karl-Heinz Kobus (72) aus Neuss

(FV Niederrhein) unterstützt eine

Wunderbares Ambiente: Die Gala am Abend rundete den

tollen Tag würdig ab.