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S C H I E D S R I C H T E R -Z E I T U N G 4 / 2 0 1 6

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Danke” sagen

„Wozu braucht man einen fach-

fremden Moderator, wenn man

solche Talente in den eigenen

Reihen hat“, stellte Preisträger

Thomas Koch (53) aus Neunkir-

chen-Seelscheid (Verbandsgewin-

ner im FV Mittelrhein) am Ende

lachend fest.

Und Kollege Björn Tanner (33) aus

Kleinschmalkaden (Thüringer FV)

schwärmte: „Das ist eine ganz

besondere Atmosphäre hier. Ganz

großes Kino!“ Horst Knorpp aus

Schweinfurt, mit 78 der Älteste

der illustren Preisträgerrunde,

konkretisierte: „Ich habe mich

noch nie so gut aufgehoben

gefühlt.”

Woher kommt die gute Reso-

nanz? „Das ist unser Abend,

der Abend der Schiedsrichter”,

sagte Wagner. „Die Preisträger

sind stellvertretend für alle

anderen Schiedsrichter hier. Wir

bekommen oft nicht die Aner-

kennung, die wir verdient hätten.

Für uns ist normalerweise die

Nicht-Nennung die größte Form

der Anerkennung. Wir müssen

damit leben, dass wir an Fehlern

in der Öffentlichkeit am meisten

gemessen werden. Ein Spieler

wird nach einer guten Leistung

noch drei Runden durch das

Stadion getragen.“

Kleine Kunstpause, dann schmun-

zelte Wagner: „Wir Schiedsrichter

sind froh, wenn wir unbeschadet

zu unserem Auto kommen. Bei

dieser Veranstaltung ist das an-

ders. Jeder, der hier ist, hat eine

ganz besondere Vita im Schieds-

richter-Bereich. Und er oder sie

hat es mehr als verdient, dass

man ihm oder ihr ‚Danke’ sagt.”

Schiedsrichter

haben Vorbild-

Charakter

Eins überraschte auch Wagner –

zumindest in diesem Ausmaß:

„Soziales Engagement ist in

unserer Branche sehr verbreitet.

Wir verbringen weit über den

Sport hinaus besondere Leistun-

gen. Wir haben Vorbild-Charakter.

Für all‘ das sind unsere Preisträ-

ger sehr positive Beispiele. Das

Image des Schiedsrichters hat

sich gewaltig gewandelt. Früher

hat man gesagt, der will nur die

Leute ärgern, hat einen dicken

Bauch, und wenn er mal aus dem

Mittelkreis kommt, rufen die

Leute: ‚übergetreten!’. Diese Zeit

ist vorbei. Wir haben leistungs-

bereite, sportliche Leute aller

Altersklassen.”

Leute wie Sven Pacher (31) aus

Brigachtal – der ein knappes

Dutzend Ehrenämter bekleidet:

„Diese Veranstaltung ist bis

auf ein paar Kleinigkeiten, die

kaum ins Gewicht fallen, perfekt.

Ich würde mir allerhöchstens

noch wünschen, dass das

Bundesliga-Team sich aufteilt

Von ihren Plätzen im Stadion hatten die Preisträger (vorne: Patrick Hallermayer) beste Sicht.

Auf den Trikots des Schiedsrichter-Teams (im Bild: Assistent

Martin Petersen) konnten die Gewinner ihre Namen finden.