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Panorama
Karriere-Ende für
Peter Sippel
Ohne große Öffentlichkeit hat
Bundesliga-Schiedsrichter Peter
Sippel aus München bereits ein
Jahr vor Erreichen der Alters-
grenze seine Karriere beendet.
Das Duell zwischen Darmstadt 98
und Borussia Mönchengladbach
m letzten Spieltag der vergan-
genen Saison war das 217. und
zugleich letzte Bundesliga-Spiel
für ihn.
Darüber hinaus blickt der 46-jäh-
rige Diplom-Betriebswirt auf
150 Einsätze in der 2. Bundesliga
zurück.
Peter Sippel war 20 Jahre DFB-
Schiedsrichter und pfiff 16 Jahre
in der Bundesliga. Zwischen 2003
und 2011 stand er acht Jahre auf
der FIFA-Liste und kam in dieser
Abpfiff: Christian Leicher, Peter Sippel, Benjamin Cortus und
Sven Jablonski (von links) nach ihrem letzten gemeinsamen
Einsatz, zusammen mit Lehrwart und Schiedsrichter-Beob-
achter Lutz Wagner.
Zeit unter anderem auch zu Aus-
lands-Einsätzen in Südkorea und
Katar.
„Nach so vielen Jahren im
Spitzen-Fußball habe ich für mich
selbst gemerkt, dass der Zeitpunkt
gekommen ist, die aktive Karriere
zu beenden“, sagt Sippel. „Nun
werde ich zunächst ein bisschen
Abstand zum Geschehen gewinnen
und mir erst dann darüber Gedan-
ken machen, in welcher Form ich
dem Fußball erhalten bleibe.”
EM-Schiedsrichter
bereiten sich vor
Die Vorbereitung auf die Europa-
meisterschaft in Frankreich lief
auch für die Schiedsrichter schon
Wochen vor Turnierbeginn auf
Hochtouren: Im April trafen sich die
Unparteiischen und ihre Assisten-
ten im nördlich von Paris gelegenen
Enghien-les-Bains. Dort standen
neben intensiver Regelschulung
auch Konditionstests auf dem
Programm.
Mit Blick auf wichtige Regelän-
derungen verwies UEFA-Schieds-
richter-Chef Pierluigi Collina auf
die Notwendigkeit gemeinsamer
Kriterien von Teams, Spielern und
Schiedsrichtern bei kritischen
Spielsituationen. „Wir müssen
dieselbe Sprache sprechen“, sagte
Collina. Ein UEFA-Team werde
deswegen vor dem Turnier alle
Mannschaften besuchen, um
Verantwortlichen und Spielern
die Interpretationen der Schieds-
richter zu verdeutlichen.
Zudem kommt die Torlinien-Technik
erstmals bei einer Europameister-
schaft zum Einsatz. Mit dem „Hawk
Eye“ wird das gleiche System verwen-
det wie in der deutschen Bundesliga.
Doch das sind nicht die einzigen
Neuerungen: Zusätzlich stehen den
18 EM-Schiedsrichtern professio-
nelle Spielanalysten zur Seite. Sie
sollen ihnen vor jedem Spiel in
einem detaillierten Briefing die Be-
sonderheiten der jeweiligen Natio-
nalmannschaften vorstellen. Dabei
gehe es um Taktik, neue Informatio-
nen sowie um wichtige Einzelheiten
der Mannschaften, der Spieler oder
der nächsten Begegnung.
Zudem gebe es eine Daten-Platt-
form zu Teams und Spielern für die
beteiligten Schiedsrichter. Das Team
bestehe aus lizenzierten Trainern,
sagte Collina. „Die Unparteiischen
sollen einen Schritt voraus sein und
alles über die beiden Mannschaften
und die Spieler wissen, bevor die
Begegnung beginnt.”
Optimismus vor dem EM-Start: Das deutsche Schiedsrich-
ter-Team um Mark Borsch, Dr. Felix Brych, Marco Achmüller,
Stefan Lupp, Marco Fritz und Bastian Dankert (von links).
FIFA schult Schiedsrich-
terinnen und Schieds-
richter gemeinsam
Das ist neu in der Geschichte der
FIFA: Im April führte der Fußball-
Weltverband zwei Seminare für die
Schiedsrichterinnen und Schieds-
richter in Doha (Katar) und in
Miami (Florida, USA) durch. Bei den
Seminaren unter der Leitung von
Massimo Busacca, Leiter der
FIFA-Abteilung Schiedsrichter-Wesen,
wurden somit erstmals männliche
und weibliche Unparteiische ge-
meinsam geschult. Sie absolvierten
zusammen zahlreiche Aktivitäten,
unter anderem Theorie-Lektionen
im Schulungsraum sowie Praxisein-
heiten auf dem Spielfeld.
„Gemäß unserer Philosophie müssen
Männer und Frauen zusammenarbei-
ten. Das ist sehr wichtig. Es geht um
das gleiche Spiel, bei dem männli-
che und weibliche Schiedsrichter in
gleichen Situationen die gleichen
Entscheidungen treffen müssen“,
erläuterte Busacca diese Neuerung.
Es sei daher sinnvoll, dass männli-
che und weibliche Referees auch die
gleichen Schulungen erhalten.