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Titelthema
und zu uns an den Tisch setzen
würde.˝
Er meinte Wolfgang Stark, seine
beiden Assistenten Mike Pickel
und Martin Petersen sowie den
Vierten Offiziellen Thorben Sie-
wer – die als Ehrengäste zunächst
am vorderen Tisch direkt an der
Bühne Platz nahmen. Nach dem
Ende des offiziellen Gala-Teils
erfüllten sie aber auch diesen
Wunsch, teilten sich auf – und
standen geduldig für Fragen und
viele „Selfies“ zur Verfügung.
DFB-Vizepräsident Ronny Zim-
mermann war der ranghöchste
Verbandsvertreter, der nach
Hannover gekommen war. Und
das gerne und nicht nur aus
repräsentativen Gründen, wie
er betonte: „Anerkennung und
Dank sind generell in Deutsch-
land schwierig. Ich komme aus
Baden-Württemberg, da hieß
es lange: ,Nicht geschimpft,
ist gelobt genug.‘ Das kann ich
persönlich überhaupt nicht
teilen. Wenn jemand Wochen-
ende für Wochenende für seinen
Lieblingssport opfert, dann muss
man dafür ‚Danke’ sagen. Deshalb
mache ich das liebend gerne.
Ohne die Schiedsrichter wäre
Deutschland ein Stück ärmer. Wir
brauchen Vorbilder wie euch auf
unseren Fußballplätzen.“
Daran schloss auch DEKRA-
Fachabteilungsleiter Jens
Lohmann an, der den offiziellen
Sponsor der Schiedsrichter vor
Ort repräsentierte: „Als ich das
erste Mal unser DEKRA-Logo bei
den Schiedsrichtern gesehen
habe, war ich begeistert. Und
diese Begeisterung hält bis
heute an. Die Schiedsrichter
sind unsere idealen Partner.
Vieles verbindet uns mit den
Schiedsrichtern: die Neutralität,
der Sachverstand, die Sicherheit.
Wir ergreifen beide nicht Partei.
Wir bewahren beide jederzeit
den Überblick.“
Mutter ist
Schiedsrichterin
geblieben
Die frühere FIFA-Schiedsrichterin
Moiken Wolk vergab die Urkun-
den und das „Danke Schiri.“-Tri-
kot an die Gewinnerinnen der Ka-
tegorie „Frauen“. Sie hob dabei
zunächst Susanne Ossenbühl (51)
aus Düsseldorf (FV Niederrhein)
hervor, die erst mit knapp 50
Jahren die Schiedsrichterei für
sich entdeckte. „Ich habe meinen
15-jährigen Sohn immer zum
Anwärter-Lehrgang gefahren und
bin dann dageblieben“, erzählt
sie. „Am Ende sagte der Lehr-
wart: ‚Du machst die Prüfung!’
Ich habe es gemacht – und bis
heute nie bereut. Im Gegenteil:
Diese Auszeichnung bestätigt
mich darin weiterzumachen.“
Ihr Sohn pfeift heute übrigens
(vorübergehend) nicht mehr –
die junggebliebene Mutter ist
dabeigeblieben.
Willkommen in Hannover: Beim Einchecken im Hotel bestand die Möglichkeit, erste Kontakte
untereinander zu knüpfen.
Lehrwart und Moderator Lutz Wagner führte gewohnt humorvoll durch den Abend.