Alle Artikel

„Fußballtraining“ jetzt auch digital: Alle Artikel. Alle Inhalte. Alles für deinen Erfolg.

Das Spiel mit zwei Spitzen kann für mehr Torgefahr sorgen – Inter Mailand hat es perfektioniert.

Spitzen-Harmonie: So sorgt ihr für mehr Torgefahr!

Spitzen-Harmonie: So sorgt ihr für mehr Torgefahr!

0 Min

Wer Treffer erzielen will, muss im Strafraum präsent sein. Das ist mit zwei Stürmern deutlich einfacher, auch wenn es nicht ausreicht, sie einfach nur ins Rennen zu schicken. Mit typischen Phrasen wie „Lasst euch da vorne etwas einfallen!” oder „Ihr müsst euch mehr bewegen!” können Spieler nur wenig anfangen. Sie benötigen klare Abläufe und Prinzipien, an denen sie sich orientieren können. Sie sollen aufeinander abgestimmt agieren und der eine muss wissen, was der andere tut. Dafür bedarf es eines detaillierten taktischen Coachings.

Direkt zur Trainingspraxis

Die Defensive vor Probleme stellen

Egal in welcher der europäischen Top-Ligen man sich umschaut, die wenigsten Spitzenteams wählen eine Grundordnung mit zwei Stürmern. Atlético Madrids Diego Simeone, RB Leipzigs Julian Nagelsmann und Inter Mailands Antonio Conte setzen hingegen auf Systeme mit einer Doppelspitze – und das sehr erfolgreich. Vor allem Conte hat seinen Konkurrenten ein taktisches Detail voraus: Er versteht es wie kein anderer, sein Stürmerduo aufeinander abzustimmen, sodass der Eindruck entsteht, sie würden sich blind verstehen und seien nahezu perfekt synchronisiert. Dabei machen sie von klar definierten Abläufen und Prinzipien Gebrauch, die Orientierung schaffen und das Zusammenspiel erleichtern:

  • Freihalten des Raums zwischen Abwehr und Mittelfeld
  • Tiefenstaffelung, aber geringe Abstände zueinander
  • ballnah kommt entgegen, ballfern bleibt in der Tiefe
  • Steil-Klatsch-Steil-Abläufe
  • „Durchlaufen” lassen

Aller Anfang ist schwer

In meiner Trainerarbeit orientiere ich mich am Spitzenfußball – wohl wissend, dass er aufgrund der Spielerqualität und Trainingszeit nicht eins zu eins auf den Amateurbereich übertragbar ist. Dennoch ist es mein Ziel, Aspekte, die ich dort gesehen und analysiert habe, bestmöglich umzusetzen: Auch bezüglich des Verhaltens der Doppelspitze und deren Einbindung ins Spielsystem.

Mit meiner B-Jugend stellten wir im Saisonverlauf von 4-3-3 auf 3-5-2 um, sodass unser Spiel in die Spitze maßgeblicher Bestandteil des Angriffsspiels wurde. Zu Beginn lief es eher schleppend, was bei einer neuen Grundordnung und Spielidee normal ist. Die Probleme waren vielfältig: Die Stürmer achteten nur auf sich selbst und standen zu breit auseinander. Das führte dazu, dass sie identische Laufwege wählten, sodass sie für den gegnerischen Defensivverbund leicht zu verteidigen waren.


Mit konzentrierter Trainingsarbeit zum Erfolg

So stand ich vor der Aufgabe, das Spiel in die Spitze und die Laufwege der Stürmer mit geduldiger und fleißiger Trainingsarbeit zu verbessern. Ich entwickelte Trainingsformen, die das gewünschte Verhalten vermitteln. Der Prozess benötigte einige Mühen und die Erfolge stellten sich erst mit der Zeit ein. Das Zusammen- und Anspiel der Stürmer wurde aber immer besser und wir spielten uns deutlich mehr Torchancen heraus.