FT 5/22: So vielfältig kickt Berlin

„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“ Diesen Schlachtruf kennt jeder, der sich auch nur ein wenig mit Fußball beschäftigt. Aber was verbinden wir mit dem Fußball in der Hauptstadt? Klar, das Pokalfinale. Hertha. Union. Oder mittlerweile umgekehrt. Vielleicht noch Tasmania, Tennis Borussia und Hertha Zehlendorf. Und dass alle paar Jahre irgendein Klub – nein, nicht nur die Hertha – mit aller Macht und ganz viel Geld versucht, ein ganz großer Klub zu werden.

Doch der Fußball in Berlin ist weit mehr! Zum einen besteht er natürlich aus vielen anderen Vereinen. Welche Unterschiede und welche Gemeinsamkeiten weisen sie auf? Wie ticken und wie kicken sie? Wir sind also hingefahren, haben uns auch unterhalb der 1. Liga umgeschaut und stießen auf Klubs wie Viktoria, Dynamo und BAK 07. Im Rahmen unserer Vorrecherche hatten wir von Stolz, von Tradition und vor dem Hintergrund Berlins als Schmelztiegel der Kulturen immer wieder von Vielfalt gelesen.

Aber was bedeutet das in Summe für die Identität der Vereine? Haben sie überhaupt eine? Und wenn ja: Steht sie nur auf dem Türschild oder wird sie auch auf dem Platz gelebt und umgesetzt? Denn dass es nicht nur um Erfolg, sondern auch um eine besondere Art des Spiels, um Herkunft und Kultur geht, betonen die Verantwortlichen immer wieder. Und dazu tragen nicht nur die Klubs bei. Fußball in Berlin heißt nämlich zum anderen auch Fußball in „Käfigen“!

Die Kieze sind gespickt mit ihnen: Bolzplätze unterschiedlichster Art, die jedem die Möglichkeit zum unorganisierten Kicken geben. Mögen manche auch verfallen wirken – gekickt wird auf allen. Ob das dann eine andere Qualität hat als in den Vereinen, ist schwer zu sagen, aber wohl nicht ganz von der Hand zu weisen. Fest steht jedoch: Egal in welcher Alters- oder Leistungsklasse, ob auf Kunstrasen oder Beton – die Vielfalt auf und neben dem Platz ist der gemeinsame Nenner aller, die dem Ball nachjagen.