Aktuelle FTJ-Ausgabe Kinder
FT Junior 4/24: Anpfiff für den neuen Kinderfußball
Das Warum, Wann und Wie der Wettspielreform
Ziel der bundesweiten Abkehr vom 7-gegen-7-Einzelspiel zu deutlich kleineren Feld- und Teamgrößen ist es, dass unsere jüngsten Kicker den Spaß am und die Motivation für den Fußball erleben und durch mehr Beteiligung, Ballaktionen und Erfolgserlebnisse eine möglichst lebenslange Sportbegeisterung entfachen können. FTJ-Chefredakteur Marc Kuhlmann stellt alles Wissenswerte im Überblick zusammen.
Zur Saison 2022/23 hat der Österreichische Fußball-Bund neue Regeln für die Spiele im Kinderfußball eingeführt. Ähnlich zur anstehenden Wettspielreform in Deutschland mit kleineren Feldern und kleineren Teamgrößen. Im Gespräch mit Stefan Gogg blicken wir auf die ersten Erfahrungen unserer Nachbarn und mögliche Herausforderungen für uns.
Die Trainingsphilosophie Deutschland kann mit dem Fundament eines Hauses verglichen werden: Sie ist der Teil, auf dem alles andere aufbaut. Mit dieser Trainingsoffensive rücken endlich wieder die durch die „Taktisierung“ und „Rondoisierung“ vernachlässigten Basics in den Vordergrund. Kleine Spielformen auf Tore nehmen dabei einen großen Teil des Trainings ein, denn sie ermöglichen viele Aktionen und gewährleisten die drei Eckpfeiler guten Trainings: Freude, Intensität und Wiederholung. Das DFB-Kompetenzteam zeigt in jeweils einer exemplarischen Einheit für Bambini, F-/E- sowie für D-Junioren aus dem DFB-Mobil, das seit Mai 2009 bundesweit Fußballvereine mit einer Demo-Einheit für den Kinderfußball besucht, wie sich das Trainingskonzept in der Praxis umsetzen lässt.
Die Wettspielreform bringt auch neue Aufgaben und Herausforderungen für die Trainer mit sich. Weniger coachen, stattdessen aufmerksam zuhören und zuschauen – Warum Trainer zu „Architekten“ der Spielumgebung werden und Kinder „machen lassen sollen“ erklären Manuel Schulitz und Thomas Staack im Gespräch mit Marc Kuhlmann.
Kritiker der Wettspielreform stürzen sich auf vielerlei vermeintliche „Schwachpunkte". Sie hinterfragen die Ausprägung des Wettkampfgeistes und führen an, dass es nicht mehr um Sieg oder Niederlage ginge. Darüber hinaus fürchten sie, dass die Ausbildung der Torhüter vernachlässigt wird. Wir gehen der Frage auf den Grund und klären mit Stefan Wessels und Thomas Staack, ob die Sorge berechtigt ist.
Veränderungen bedeuten häufig auch Herausforderungen – so auch die Reformen im Kinderfußball. Am Spieltag stellt die größere Anzahl an Spielfeldern den Trainer vor ein Problem. Eine Lösung: die Spielfeldbegleiter. Sebastian Schwerk erläutert, wie sie gewonnen werden und warum dieses Konzept auch eine Chance für das Training bietet.
Die weiteren Beiträge
Thorsten Pehl ließ sich von einem YouTube-Video mit Hannes Wolf und Peter Hermann inspirieren. Dabei hat der junge Trainer schon zuvor vieles richtig gemacht ... Die Trainingsphilosophie Deutschland ist mittlerweile über ein Jahr alt. In unserer Serie begleiten wir Trainer aus Amateurvereinen und Leistungszentren, die sie bereits in ihrem Trainingsalltag umsetzen. Für diese Ausgabe waren wir zu Besuch bei den U13-Junioren des SC Münster 08.
Wo verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Meinungen, Werten, Überzeugungen und Zielen aufeinandertreffen, sind Missverständnisse und Probleme keine Seltenheit. Kommt auch noch Leidenschaft wie beim Fußball dazu, sind Trainer oft auch als Konfliktmanager gefragt. Elke Opitz zeigt, wie man erfolgreich Eskalationen verhindert und Konflikte sogar ins Positive wenden kann.
In dieser Beitragsreihe beleuchten wir den Kinderfußball in den sechs größten Städten Deutschlands. Für Teil 3 waren wir in Köln zu Gast und haben dort das Leistungszentrum des 1. FC Köln, die Talentschmiede 1. Jugend-Fußball-Schule Köln sowie den Breitensportverein Vorwärts Spoho 98 besucht. Sie alle trainieren nach dem Spielphasenmodell, in dem es um das Verteidigen, das Umschalten und das Angreifen geht.
Den Gegner ausdribbeln, Fintieren wie das große Idol oder mit voller Wucht auf das Tor schießen. Kinder wollen genau das! Thomas Staack vom Kölner Verein Vorwärts Spoho zeigt, wie sie unabhängig von Alter und Leistungsniveau in kleinen Spielformen ihre natürliche Offensivlust ausleben können.
Umschaltsituationen nach Ballgewinn oder Ballverlust sind zentrale Phasen des Fußballspiels und werden bei der 1. Jugend-Fußballschule Köln schon im Kindertraining behandelt. Junge Spieler jagen dem Ball aus ganz natürlichem Antrieb nach. Folglich kann das Umschalten bereits in frühen Ausbildungsstufen in kleinen Spielformen gefördert werden. Klaus Pabst zeigt geeignete Trainingsformen.
Sehr wichtig, um Missverständnisse zu vermeiden: Unter dem Slogan „Defensivlust“ versteht der 1. FC Köln nicht(!) das Vermitteln von gruppen- oder gar mannschaftstaktischen Abläufen. Vielmehr ist das Ziel eine Art „Willensschulung“ zur Ausprägung der Freude daran, das eigene Tor zu verteidigen und den Ball so schnell wie möglich zurückzuerobern.