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S C H I E D S R I C H T E R -Z E I T U N G 4 / 2 0 1 6

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Hessen

Prominenter Besuch beim

„Cup der Fans“

In der Commerzbank-Arena in

Frankfurt am Main fand die achte

Auflage des bundesweiten Natio-

nalmannschaft-Fan-Turniers statt.

Als Schiedsrichter wurden

Antonio Corso (Spvgg. Seligen-

stadt), Amadou Dembele (TV Drei-

eichenhain), Mehmet Yetis (Kickers

Offenbach) und Mohsan Butt

(SG Nieder-Roden) nominiert, vier

Unparteiische aus der Schieds-

richter-Vereinigung Offenbach.

Und dann kam noch ein Überra-

schungsgast hinzu: Kurzfristig

hatte der Deutsche Fußball-Bund

Mohsan Butt, Mehmet Yetis, Eugen Strigel, Antonio Corso und Amadou Dem-

bele (von links) vor der Commerzbank-Arena in Frankfurt am Main.

Bremen

Torsten Rischbode

wiedergewählt

Torsten Rischbode ist auch in den

kommenden drei Jahren Chef der

rund 500 Schiedsrichterinnen und

Schiedsrichter in Bremen und

Bremerhaven. Auf dem Verbands-

Schiedsrichter-Tag wurde er von

den Delegierten der Vereine

einstimmig als Vorsitzender des

Verbands-Schiedsrichter-Aus-

schusses wiedergewählt.

Erstmals seit 2004 fand die Wahl

im Gemeindezentrum St. Marien

statt, dort, wo Torsten Rischbode

vor zwölf Jahren einst den Vorsitz

BFV-Vizepräsident Wolfgang Kasper (links) gratulierte dem wiedergewähl-

ten Schiedsrichter-Obmann Torsten Rischbode.

den ehemaligen Bundesliga-Schieds-

richter Eugen Strigel, aktuell Mit-

glied der DFB-Schiedsrichter-Kom-

mission Elite, gebeten, das End-

spiel des Turniers zu leiten.

18 Fan-Mannschaften nahmen an

dem Turnier teil. Das Endspiel ge-

wannen die „Lünemünster Luden“

überraschend gegen Titelverteidi-

ger „Die Preußen“. Versteht sich

von selbst, dass der Spielcharakter

in sämtlichen Begegnungen von

Fairness geprägt war, und auch

Eugen Strigel im Finale keinerlei

Schwierigkeiten mit der Spiellei-

tung hatte. Auch für die beteiligten

Schiedsrichter war der „Cup der

Fans“ ein unvergessliches Erlebnis.

Christoph Schröder

des Ausschusses übernahm. Nach

eben diesen zwölf Jahren stellt

der 48-Jährige fest: „Wir können

uns sehen lassen!“ Bundesweit sei

der Bremer Fußball-Verband (BFV)

für seine Größe überdurchschnitt-

lich gut vertreten, und auch für

die Bremen-Liga sei im Laufe der

Jahre ein Kader von 38 Unpartei-

ischen aufgebaut worden.

Möglich sei dies auch durch die

hervorragende Arbeit in den

Kreisen, betonte Rischbode. In den

kommenden Jahren seien

insbesondere die Schiedsrich-

ter-Erhaltung und die Gewinnung

geeigneter Schiedsrichter-Beob-

achter wichtige Themen.

Oliver Baumgart

Brandenburg

Schiedsrichter als Lebensretter

Seit 1985, mit berufsbedingter Un-

terbrechung von 2000 bis 2006,

ist der 51-jährige Hans-Peter

Bienia vom SV Woltersdorf

(Brandenburg) als Schiedsrichter

unterwegs. Mittlerweile leitet

er Spiele der Kreisoberliga im

Fußball-Kreis Ostbrandenburg.

„Hans-Peter ist neben seinem

Engagement im Verein besonders

durch absolute Zuverlässigkeit

in seiner Schiedsrichter-Tätig-

keit bekannt“, bescheinigt ihm

sein Ansetzer Nico Savoly. Umso

größer war das Erstaunen der

Mannschaften von Petersha-

gen-Eggersdorf II und dem

Eisenhüttenstädter FC II, als sie

Hans-Peter Bienia nicht wie

gewohnt zur rechten Zeit am

Spielort vorfanden.

Was war geschehen? Bienia, auf

dem Weg zum Spielort, saß noch

nicht lange in seinem Auto, da

passierte es: wieder einmal Stau.

Zum Spekulieren über einen

möglichen Grund für den Stau

kam er gar nicht. Sehr schnell

wurde klar: Ein Unfall hatte sich

ereignet. Eine ältere Frau war

angefahren worden und erlitt

dabei eine offensichtlich schwere

Kopfverletzung, kein schönes Bild,

was sich den Umstehenden bot.

Ein Rettungs- oder Notarztwagen

war zunächst nicht in Sicht.

Hans-Peter Bienia erkannte den

Ernst der Lage und entschied

sofort: Hier muss ich Erste Hilfe

leisten, womöglich Leben retten,

da kann mein Auftrag für eine

Spielleitung nur Nebensache sein.

Er begann mit der Reanimation,

dann kamen Rettungswagen und

Polizei. Bienia konnte sich ruhigen

Gewissens „zurückziehen“.

Als er dann aber am Sportplatz

ankam, stellte er fest, dass nie-

mand vor Ort war, keine Spieler,

die sich vorbereiten, keine Assis-

tenten. Was nun? Ein Telefonat

ergab: Er war falsch gefahren.

Anstatt nach Petershagen zu fah-

ren, hatte er den acht Kilometer

entfernten Platz in Neuenhagen

angesteuert. Da hat ihn sein

Einsatz als Lebensretter wohl

auch ein bisschen unter Schock

gestellt. Mit einiger Verspätung

fand dann die Begegnung unter

seiner Leitung doch noch statt.

Auf sein Handeln angesprochen,

wehrt Hans-Peter Bienia beschei-

den ab: „Macht nicht so einen

Wind um diese Sache, das würde

ich wieder so tun.“

Heinz Rothe