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Aus den Verbänden
Eine besondere Auszeichnung
Im Beisein des neuen DFB-Prä-
sidenten Reinhard Grindel, der
Vizepräsidenten Eugen Gehlen-
borg und Ronny Zimmermann,
des neuen DFB-Generalsekretärs
Dr. Friedrich Curtius sowie des
Ehrenspielführers der National-
mannschaft, Uwe Seeler, und
des Weltmeisters von 1954, Horst
Eckel, erhielt die Schiedsrichter-
Vereinigung Rhein-Pfalz im
Mannheimer Rosengarten eine
besondere Auszeichnung. Die
Vereinigung belegte bei der
Vergabe der Sepp-Herberger-
Urkunden in der Kategorie „Reso-
zialisierung“ den dritten Platz
und gewann den Geldpreis in
Höhe von 2.000 Euro.
Südwest
Bei der Preisverleihung waren dabei (von links): DFB-Vizepräsident Eugen
Gehlenborg, Roland Schäfer, Uwe Seeler, DFB-Vizepräsident Ronny Zim-
mermann und der Vizepräsident des Südwestdeutschen Fußballverbandes,
Jürgen Veth.
Die Jury hat damit das Engage-
ment von Obmann Roland Schäfer
in der Justizvollzugsanstalt
Frankenthal (Pfalz) gewürdigt.
Schäfer und seine Mitstreiter
haben Inhaftierte zu Schiedsrich-
tern ausgebildet und sie teilweise
bereits in den Spielbetrieb
integriert.
Tobias Wrzesinski
Rheinland
Hans Croy und Heiko Kreutz
verabschiedet
Wenn im Sommer beim Verbands-
tag des Fußballverbandes Rhein-
land (FVR) wieder Neuwahlen
anstehen, treten Hans Croy und
Heiko Kreutz nicht noch einmal an.
Beide beenden ihre Tätigkeit im
Verbands-Schiedsrichter-Ausschuss
und wurden deshalb aus dem
Gremium verabschiedet.
„Im Alter von 70 Jahren möchte ich
die Bühne freimachen für jüngere
Kollegen“, sagte Hans Croy, der
zwölf Jahre dem Verbands-Schieds-
richter-Ausschuss angehörte und
dort in erster Linie für das Beob-
achtungswesen verantwortlich war.
„Ihn zu ersetzen, wird sicherlich
nicht einfach“, sagte Verbands-
Obmann Erich Schneider. Durch
seine ausgeglichene Art habe Croy
es immer verstanden, die Balance
zwischen Schiedsrichtern und Be-
obachtern herzustellen. Schneider
stellte vor allem die „kollegiale, zu-
verlässige und vertrauenswürdige
Art der Zusammenarbeit“ heraus.
Als Überraschungsgäste durfte
Schneider auch Herbert Fandel und
Jean Lemmer zur Sitzung begrü-
ßen. Bei Fandel, heute Vorsitzender
des DFB-Schiedsrichter-Ausschus-
ses, war Croy zu seiner Aktivenzeit
selbst noch als Schiedsrichter-
Assistent im Einsatz gewesen. Zu
Lemmer, dem luxemburgischen
Schiedsrichter-Chef, hat sich
in den vergangenen Jahren des
nachbarschaftlichen Schiedsrich-
ter-Austauschs eine enge Freund-
schaft aufgebaut.
Mittlerweile auch schon sechs
Jahre war Heiko Kreutz für die
Schiedsrichter-Lehrarbeit im Rhein-
land verantwortlich. Parallel stand
er aktiv als Schiedsrichter in der
Oberliga noch selbst im Geschehen
und konnte somit Tipps aus der
Praxis für die Praxis vermitteln.
David Bittner
Niederrhein
Ein seltenes Jubiläum
Ein besonderes Jubiläum konnte
jetzt der 87-jährige Theo Hoffmann
feiern: Beim Ehrungs-Nachmittag
des Fußball-Kreises Oberhausen/
Bottrop wurde er für 70 Jahre
Schiedsrichter-Tätigkeit von Ob-
mann Carlos Prada ausgezeichnet.
Bereits im Mai 1955 wurde Hoff-
mann zum Schiedsrichter-Obmann
im Kreis 10 gewählt. In seiner
Amtszeit – er war in Personalunion
auch Lehrwart – galt der Kreis Ober-
hausen/Bottrop als westdeutsche
Schiedsrichter-Hochburg: Günter
Ternieden und Hans-Joachim Wey-
land hießen in der Oberliga West
die „Aushängeschilder“, die damals
auch zu FIFA-Ehren kamen.
Theo Hoffmann war nicht nur im
Kreis und Bezirk aktiv. Auch im
Verbands-Schiedsrichter-Ausschuss
war er jahrelang gefragt und als
Beobachter tätig.
Boris Guzijan
Der 87-jährige Theo Hoffmann ist
für sein Alter immer noch fit.
Niedersachsen
Regelkunde im Staatstheater
Mit Fußballthemen hat sich das
Staatstheater Braunschweig schon
öfter befasst. Im Mittelpunkt der
Stücke stand dabei stets der örtli-
che Zweitligist. Die „Themenwoche
Interkultur“, zu deren Förderern
die DFB-Kulturstiftung gehört und
die unter der Schirmherrschaft
von Niedersachsens Ministerin für
Wissenschaft und Kultur, Dr. Gabriele
Heinen-Kljajic, veranstaltet
wurde, griff nun auch das Regel-
werk auf. Denn neben der 1. Braun-
schweiger Fan-Chor-Meisterschaft
beinhaltete das Programm ein
Regelquiz unter dem provokanten
Titel „Schiri, wir wissen, wo dein
Auto steht“. Ronald Schober, im
Berufsleben Theater-Schauspieler,
war mehrere Jahre Schiedsrichter
in Niedersachsens höchster Spiel-
klasse und ist noch immer in der
Landesliga aktiv. Wer hebt wie das
Abseits auf, wann ist ein Handspiel
überhaupt strafbar und warum
gibt es eine Unterscheidung
zwischen direkten und indirekten
Freistößen? Schober stand an zwei
Abenden vor jeweils mehreren
Dutzend Fußball-Interessierten
bei allen Fragen rund um das
Regelwerk Rede und Antwort und
nahm seinerseits die Zuhörer ins
regelkundliche „Kreuzverhör“.
„Es war erfreulich, wie interessiert
das sehr gemischte Publikum an
beiden Abenden war. Die angepeil-
ten 45 Minuten wurden großzügig
verlängert, weil noch viele Fragen
zur Schiedsrichterei den Anwe-
senden am Herzen lagen. Über
Foulspiele wurde lebhaft disku-
tiert, „und bei den drei gezeigten
Abseits-Szenen lag kein Zuschauer
immer richtig, was den Respekt
vor den ‚echten‘ Assistenten hör-
bar steigen ließ“, erklärte Schober
in seinem Rückblick.
Jens Goldmann