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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 6 / 2 0 1 5
seiner Schiedsrichter-Karriere be-
findet? „Das kann ich erst sagen,
wenn es eines Tages vorbei ist“,
grinste Felix Brych. Wohlwissend,
dass er allein international noch
fünf Jahre vor sich hat.
es schon vor einem Einsatz Laune,
die Tasche für die nächsten zwei
Tage zu packen.“
Überhaupt ist Felix Brych derzeit
mit Freude bei der Sache: „Es gab
Dabei ist die Liga, in der er gerade
eingesetzt wird, für Felix Brych
erst einmal zweitrangig: „Denn
ich will in jedem Spiel meiner
Verantwortung und auch der
Erwartungshaltung der Vereine
gerecht werden. Ich habe ge-
merkt, dass die im Laufe der
Jahre größer geworden ist.“
Und wohin soll für Felix Brych
sein Weg als Schiedsrichter
noch führen? Klar, die Teilnahme
an der Europameisterschaft im
kommenden Jahr in Frankreich
ist das nächste Ziel. Darüber hin-
aus macht sich Deutschlands
Spitzen-Schiedsrichter noch keine
Gedanken. „Ich genieße derzeit
die Zeit, getreu dem Motto: ‚Der
Weg ist das Ziel’. Und je länger
dieser Weg noch andauert, umso
besser!“
Als klasse Zeichen wertete Wolf-
gang Niersbach, dass die Schieds-
richterei bei den Frauen längst
nicht mehr nur mit dem Namen
Bibiana Steinhaus verbunden sei.
Nach Riem Hussein und Marija
Kurtes in den Vorjahren heißt
die Preisträgerin bei den Frauen
in diesem Jahr erstmals Katrin
Rafalski.
Ehrung
Die Leitung des DFB-Pokalendspiels zwischen Borussia Dort-
mund und dem VfL Wolfsburg zählte für Dr. Felix Brych zu
den Highlights 2015.
„Es ist im Moment einfach eine
super Zeit, die ich sehr genieße.
In den vergangenen Jahren hatte
ich mit meinem Team viele span-
nende Ereignisse und durfte tolle
Spiele pfeifen. Es läuft derzeit
ziemlich erfolgreich.“
Weil aber der Fußball ein Tagesge-
schäft ist, in dem sich von heute
auf morgen alles ändern kann,
möchte der Unparteiische die
jetzige Zeit unbedingt genießen.
„Dazu tauche ich zwischen den
Spielen auch gerne mal kurz ab“,
erzählte Felix Brych.
Eine wichtige Voraussetzung für
den derzeitigen Erfolg sieht der
Münchner in der Zusammenstel-
lung seines Teams: Die Assisten-
ten Mark Borsch und Stefan Lupp
sind schon länger mit dabei, und
seit 2014 gehören nun auch Bas-
tian Dankert und Marco Fritz als
Torrichter international fest zu
seinem Team. „Die Truppe passt
sehr gut zusammen. Da macht
wohl auch mal eine Phase in mei-
ner Karriere, in der es nicht so
spaßig war, als der Druck manches
überlagert hat. Dass ich zuletzt
an den großen Turnieren teilneh-
men durfte, hat sicherlich etwas
von dem persönlichen Druck
genommen – und deshalb sehe
ich manche Dinge inzwischen
entspannter.“
Und das, obwohl der Unpartei-
ische Woche für Woche meistens
bei denjenigen Spielen im Ein-
satz ist, die besonderes Konflikt-
Potenzial bergen.
„Natürlich gibt es gerade bei den
Spitzen-Spielen ein gewisses
Risiko, in den medialen Fokus zu
geraten – aber schon die Anset-
zung zu solchen Begegnungen
ist bereits eine Auszeichnung.
Es war ein langer Weg, an solche
Spiele heranzukommen. Als
Schiedsrichter liebt man die Her-
ausforderung und nimmt diese
immer wieder gerne an.“
Katrin Rafalski mit ihren Assistentinnen Ines Appelmann
(links) und Olivia Depta nach dem Frauen-Bundesliga-Spiel
des FC Bayern München gegen Turbine Potsdam.
Bei Rafalski stimmt
das „Gesamtpaket“
Steckbriefe
Dr. Felix Brych
40
München
Bayern
Jurist
Alter
Wohnort
Verband
Beruf
Herausragende Spiele
und Turniere
DFB-Pokalfinale 2015
Weltmeisterschaft 2014
Finale Europa League 2014
Confederations Cup 2013
Olympia 2012
Katrin Rafalski
33
Baunatal
Hessen
Röntgentechnische
Assistentin
Alter
Wohnort
Verband
Beruf
Herausragende Spiele
und Turniere
Frauen-WM 2015
DFB-Pokalfinale 2013
Olympia 2012
Frauen-WM 2011
U 20-WM 2010