Top 5 zum „Aufwärmen in Stationen"
Im Verlauf einer Trainingswoche ist es einerseits hilfreich gewisse Abläufe beizubehalten, andererseits kontinuierlich neue Reize zu setzen. Dabei bildet die Erwärmungsphase keine Ausnahme. Zusätzlich sollte, vor allem im höheren Altersbereich, darauf geachtet werden, dass Technik, Ballarbeit und Athletik ausreichend Raum am Anfang einer Trainingseinheit bekommen. Dafür eignet sich die Organisationsform des Stationsbetriebs sehr gut, denn hier kann – in Kleingruppen, zu zweit oder einzeln – in kurzer Zeit mehr oder weniger selbständig an ganz verschiedenen Schwerpunkten gearbeitet werden.
Stationstraining - welche Möglichkeiten gibt es?
Stationstraining ist nicht nur im Fußball altbewährt und trotzdem immer wieder aufs Neue spannend – wenn man es gezielt einsetzt. Folgende Arten von Stationstraining werden in meinen TOP 5 vorgestellt:
- selbsttätiges Arbeiten alleine oder in Paaren an freiliegenden Stationen mit schwimmenden Vorgaben mit/ohne Ball
- Arbeiten alleine/in Paaren mit klaren Vorgaben an vorgegebenen Stationen
- größere Gruppen (3 und mehr), die feststehende Stationen in gleichbleibenden Zeiträumen bearbeiten
Grundsätzlich sind Aufbau und Ablauf aber maximal flexibel. Der Fantasie sind bei diesen Organisationsformen also eigentlich keine Grenzen gesetzt.
Eigenverantwortung einfordern
Auf dem Feld treffen Spieler dauernd eigenverantwortliche Entscheidungen – im 1 gegen 1, bei jedem Zuspiel oder Torabschluss. Dieser Faktor sollte auch im Training eine Rolle spielen. Durch das Einbeziehen der Spieler in den Übungsablauf soll Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass nicht immer der Trainer den Spielern Inhalte verzehrfertig präsentiert, sondern sie selbst am Ende – wie in einer realen Spielsituation - hauptverantwortlich für die Qualität in den jeweiligen Übungen sind. Das Trainerteam schafft lediglich die Rahmenbedingungen. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Intensität in den einzelnen Übungen und korrekten Durchführung der (Teil-)Aufgaben. Schafft man es, den Spielern diesen Lerneffekt immer wieder „unterzujubeln“, hat man neben technisch-taktischen oder athletischen Elementen einen großen Schritt in der Entwicklung hin zum mündigen Spielern gemacht.
Die Rolle des Trainers im Stationsbetrieb
Der Trainer kann in diesen Organisationsformen eher als Begleiter fungieren. Ist der Übungsablauf einmal erklärt, lässt man die Gruppe arbeiten, und greift dann bei Bedarf (falscher Übungsablauf, Einzelcoaching) ein. Das ist hauptsächlich bei Einzel- und Partnerübungen der Fall. Ansonsten liegt der Ball im wahrsten Sinne des Wortes bei den Spielern. Durch Zwischenaufgaben, Steigerung der Intensität, Regeländerungen oder die Wiederholung einer bestimmten Station bleiben aber immer noch genügend Möglichkeiten, aktiv in den Übungsablauf einzugreifen. „Einfach laufen lassen“ ist definitiv die falsche Herangehensweise, der Trainer sollte durchaus aktiv begleiten und unterstützen.
„Top 5 zu …“ ist die Artikelserie, in der unsere Redakteure ihre Lieblingstrainingsformen zu speziellen Themen zeigen und zuvor eine kurze Einordnung geben, warum ihnen diese wichtig sind und was sie damit bezwecken möchten. Nach und nach bauen wir so eine Reihe von Beiträgen auf, die euch dabei hilft, die besten Trainingsformen für eure Übungseinheiten zu finden. Diese sind direkt verlinkt mit unserer fussball.training.app, damit ihr eure Top-Trainingsformen direkt als Favoriten ablegen könnt.