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Taktik Trainingspraxis Jugend Senioren

Top 5 zum „Spiel- und Angriffsaufbau“

Felix Melchers
Felix Melchers

Das Spiel auf „Ballbesitz“ und ein orientierungsloser Spielaufbau liegen manchmal näher beieinander, als es uns lieb ist. Daher sollte das Hauptaugenmerk im Training nicht bloß auf der Verwertung von Torchancen, sondern vor allem auch auf dem Herausspielen dieser liegen.


Spannung erzeugen

Jeder Trainer hat seine Vorstellung davon, wie der Weg zum Tor auszusehen hat. Im Spiel- und Angriffsaufbau lässt sich diese am besten wiedererkennen. Das Einüben solcher Muster kostet die Spieler jedoch mitunter viel Konzentration. Der Trainer greift häufiger ein, um Dinge zu erklären und nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Taktische Inhalte sollten daher möglichst wettkampfnah trainiert werden und mit vielen Anreizen versehen sein. So sind beispielsweise Kontermöglichkeiten für die Mannschaft im Spiel gegen den Ball und regelmäßige Anweisungen für ebendiese unerlässlich, um die Spannung im Training und den Lerneffekt für alle Teilnehmer zu erhalten.

Ballbesitz im zentralen Bereich
5 Übungsformen

Spiel- und Angriffsaufbau

Spiel- und Angriffsaufbau

Ballbesitz im zentralen Bereich
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ORGANISATION

  • Einen strafraumbreiten Korridor von der Strafraumgrenze bis zur Mittellinie markieren.
  • An den Grundlinien 10 Meter tiefe Zonen markieren.
  • 2 Teams zu je 5 Spielern bestimmen und in der mittleren Zone positionieren.
  • 4 Neutrale auf die Endzonen verteilen.

ABLAUF

  • Das Spiel beginnt mit einem „blinden“ Einwurf des Trainers.
  • Die Mannschaft, die zuerst den Ball unter Kontrolle bringt, spielt mit den Neutralen auf Ballhalten.
  • Ein Spieler (blau) darf zur Unterstützung und ein Spieler (rot) zum Anlaufen in die Endzone nachrücken.
  • 2 Minuten pro Durchgang; danach die Neutralen wechseln

COACHINGPUNKTE

  • Schnelle Verlagerung von der einen in die andere Endzone.
  • Bewegung ohne Ball.
  • Pressingverhalten der Verteidiger.

VARIATIONEN

  • Die Verteidiger dürfen nicht in die Endzone nachrücken.
  • Punkte für jede erfolgreiche Verlagerung von der einen in die andere Endzone vergeben.
  • Doppelte Punkte für eine Spielverlagerung nach dem „Steil-klatsch-Prinzip“.

 

Spielaufbau
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ORGANISATION

  • Eine Spielfeldhälfte mit Großtor und 2 Minitoren an der Mittellinie markieren.
  • Ein 5 Meter großes Stangentor kurz vor dem Mittelkreis parallel zu den Außenlinien aufstellen.
  • 20 Meter vor dem Tor eine Pressinglinie markieren.
  • 2 Mannschaften zu je 7 Spielern einteilen.
  • Das Coaching-Team (Blau) spielt mit Torwart.

ABLAUF

  • Spieleröffnung durch den Torwart. Ziel sind die Minitore.
  • 1 Verteidiger darf über die Pressinglinie laufen und Druck erzeugen.
  • Treffer nach Verlagerung durch das Stangentor im Zentrum zählen doppelt.
  • Die Verteidiger kontern nach Balleroberung auf das Großtor.

COACHINGPUNKTE

  • Aktives Andribbeln der Innenverteidiger.
  • Hohe und breite Stellung der Außenverteidiger.
  • Spielverlagerung aus der Breite in die Tiefe.

VARIATIONEN

  • Pressinglinie = Konterlinie: Fällt ein Kontertor, nachdem nur ein Pass nach Balleroberung über die Pressinglinie gespielt wurde, so zählt dieses Tor doppelt.
  • Pressinglinie = Dribbellinie: Fällt ein Tor, nachdem ein Pass auf den Torschützen aus der Innenverteidigung nach Andribbeln über die Linie erfolgt ist, so zählt dieses Tor doppelt.
  • Mittelfeldpressing: Ein Verteidiger darf zur Pressinglinie vorrücken.
  • Angriffspressing: Die Pressinglinie auflösen.

 

Angriffsaufbau
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ORGANISATION

  • Den Spielfeldausschnitt gemäß Abbildung wählen.
  • 1 Tor mit Torhüter besetzen.
  • 1 Minitor als Kontertor an der Mittellinie aufstellen.
  • Mit Stangen ein 5 Meter breites Dribbeltor an der Außenlinie markieren.
  • Die Spieler positionsgetreu in zwei Siebener-Mannschaften einteilen.

ABLAUF

  • Ausgangspunkt ist der andribbelnde Innenverteidiger.
  • Die Angreifer spielen auf das Tor mit Torwart.
  • Die Verteidiger kontern auf Mini- und Dribbeltor.
  • Das Tor wird „freigeschaltet“, nachdem der Ball das erste Mal auf den Flügel gespielt wurde.

COACHINGPUNKTE

  • Gegenläufiges Verhalten der Sechser.
  • Bewegung ohne Ball, um Handlungsalternativen zu schaffen.
  • Hinterlaufen der Außenverteidiger.

VARIATIONEN

  • Über die andere Seite angreifen.
  • den Ausgangspunkt verändern: Start durch Abschlag des Torhüters
  • Volley- und Kopfballtore zählen doppelt.

 

Schablonenangriffe
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ORGANISATION

  • 1 Tor mit Torhüter besetzen.
  • Mit Dummys oder Stangen 20 Meter vor dem Tor eine Viererkette markieren.
  • 15 Meter vor der Viererkette zwei Positionshütchen für die zentralen Mittelfeldspieler (C und D) aufstellen.
  • Das Starthütchen A mit Ball besetzen.

ABLAUF

  • A dribbelt diagonal in Richtung C an und passt steil auf B.
  • B kommt entgegen, lässt auf C prallen und öffnet so das Passfenster in seinem Rücken.
  • C passt quer auf D.
  • D passt durch die beiden mittigen Dummys, B läuft mit dem Zuspiel hinter die Kette ein und schließt ab.
  • A wird C, C wird D und D wird B.

COACHINGPUNKTE

  • Beidseitig trainieren
  • Gegenläufige Bewegungen der Sechser (wird C angedribbelt, kommt D entgegen und startet erst in die Tiefe, wenn C am Ball ist).
  • Richtiges Timing beim Laufweg von B.

VARIATIONEN

  • Im Strafraum mit dem ersten Kontakt abschließen.
  • Den letzten Pass als „Chip-Ball“ hinter die Kette spielen.
  • D bzw. C dribbelt nach dem Querpass auf einen zentralen Dummy an, fintiert und schließt ab.
  • Die Lauf- und Passwege in die Spitze verändern.

 

Flügel frei machen
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ORGANISATION

  • 1 Tor mit Torhüter besetzen.
  • Kurz vor dem Strafraum mit Stangen oder Dummys eine Fünferkette markieren.
  • Positionshütchen gemäß Abbildung verteilen.
  • Spieler ohne Ball an die Starthütchen A bzw. A' stellen.
  • Die Positionen D und E jeweils doppelt besetzen.

ABLAUF

  • A spielt zu B.
  • B dreht auf, dribbelt kurz diagonal in Richtung D an und passt auf C.
  • C kommt entgegen und leitet direkt auf D weiter, während A zum Hinterlaufen ansetzt.
  • D startet diagonal in den Raum und passt auf den Flügel zu A.
  • A nimmt mit und flankt zum Torabschluss in die Mitte zu E.
  • A wird C, B wird A, C wird D, D wird E und E wird B'.
  • Der gleiche Ablauf startet nun von der anderen Seite.

COACHINGPUNKTE

  • Direktpässe im Zentrum zur schnellen Überbrückung des Mittelfeldes.
  • Richtiges Timing beim Laufweg von E.

VARIATIONEN

  • D passt per Chip- oder Flugball.
  • B spielt zu D, D leitet zu C weiter, C dribbelt den äußeren Dummy an und passt auf Kommando von A auf den Flügel.
  • D geht als zweite Spitze in den Strafraum nach.

HINWEIS

  • Diese Übungsform bietet sich gerade bei älteren Junioren und Senioren für positionsspezifisches Training an. Die Positionen werden dann nicht mehr durchrotiert, sondern einfach/doppelt von den dafür vorgesehen Spielern besetzt.

 

Das Bekannte nutzen und erweitern

Es ist reizvoll, immer wieder neue Impulse zu setzen und frische Ideen ins Training einzubringen. Kurzfristig kann Fortschritt aber vor allem durch bekannte Muster erzielt werden. Wenn in der Mannschaft bestimmte Verhaltensweisen wie „steil-klatsch“ im Zentrum oder das „Spiel über den Dritten“ am Flügel regelmäßig gefordert und umgesetzt wurden, spricht nichts dagegen, diese Muster schwerpunktmäßig als Lösungsmöglichkeit in den taktischen Trainingsaufgaben zu präsentieren. Wichtig ist Alternativen aufzuzeigen, welche die Mannschaft je nach Situation umzusetzen weiß. Daher bietet es sich an, die Trainingsform hin und wieder an Knotenpunkten einzufrieren und den Ballführenden sowie die anderen an der Situation beteiligten Spieler zu fragen, wie sie sich aus der jeweiligen Situation „befreien“ würden.


Das richtige Mittel zum Zweck

Die „Pressinglinie“ kann sowohl für die aufbauende Mannschaft als auch für die verteidigende ein hilfreiches Mittel sein: Richtig eingesetzt, verschafft sie den Aufbauspielern genügend Zeit und Raum, um einen guten Überblick über die Spielsituation zu bekommen und Sicherheit zu erlangen. Gleichzeitig lernen die Verteidiger, sich an Absprachen zu halten, auf die Abstände zu achten und in den gewünschten Momenten das Pressing auszulösen. Mit der Zeit kann die Pressinglinie so angepasst werden, dass sich der Druck auf die aufbauende Mannschaft erhöht - aber Achtung: Ohne entsprechende Regeln werden die Aufbauspieler lange Bälle zu spielen, um sich aus Drucksituationen zu befreien. Als „Exit-Strategie“ ist das nicht verkehrt, kann aber auch dazu führen, dass euer eigentliches Lernziel gefährdet wird.

Auch die Wahl der Tore sollte stets bedacht werden: Wann entscheide ich mich für ein „Dribbeltor“, wann für ein „Passtor“? Hierbei können die Spielfeldzonen helfen. Ein Dribbeltor im zentralen Bereich der eigenen Hälfte könnte beispielsweise gefährliche Dribblings der Innenverteidiger zur Folge haben, statt das zielgerichtete Andribbeln zu fördern. Das Andribbeln aus der Innenverteidigung könnte stattdessen mit Hilfe von Linien trainiert werden, die es zu überqueren gilt, ohne dass das Spiel danach stoppt. Passtore machen häufig dann Sinn, wenn der Spielfeldausschnitt so gewählt ist, dass die Tore die jeweils „ausgeschnittenen“ Spieler ersetzen.


Erfolgserlebnisse schaffen

Bei aller Akribie und Vorbereitung kommt es doch häufig anders als man denkt. Versucht deshalb nicht, jede Spielsituation im Training, die nicht der Idealvorstellung entspricht, zu unterbrechen und zu verbessern. Der Aufmerksamkeit und dem Lernwillen der Spieler ist es zuträglich, die Leine hin und wieder ein bisschen lockerer zu lassen und den Spielern die Möglichkeit zu geben, sich selber auszuprobieren und die Situation eigenständig durchzuspielen. Es spricht wenig dagegen, einen Abseitstreffer mal zu „übersehen“ oder ein tolles Solo zu loben, obwohl das Abspiel in der Situation die eigentlich gewünschte Verhaltensweise gewesen wäre.

„Top 5 zu …“ ist die Artikelserie, in der unsere Redakteure ihre Lieblingstrainingsformen zu speziellen Themen zeigen und zuvor eine kurze Einordnung geben, warum ihnen diese wichtig sind und was sie damit bezwecken möchten. Nach und nach bauen wir so eine Reihe von Beiträgen auf, die euch dabei hilft, die besten Trainingsformen für eure Übungseinheiten zu finden. Diese sind direkt verlinkt mit unserer fussball.training.app, damit ihr eure Top-Trainingsformen direkt als Favoriten ablegen könnt.

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