Jedes Training nach klaren Prinzipien ausrichten!
Erster Orientierungspunkt: Trainingsprinzipien
Ein gleichermaßen motivierendes, zielorientiertes und bewegungsintensives Training ist auch in unteren Spielklassen jederzeit praktizierbar. Patentrezepte dafür gibt es nicht, aber hilfreiche Prinzipien. Bei seiner konkreten Trainingsvorbereitung und -planung kann sich jeder Trainer daran orientieren.
Spielorientiert trainieren!
- „Fußball lernen durch Fußballspielen“ – Dieses Prinzip dominiert auch (und gerade) die Praxis in unteren Spielklassen!
- Variantenreiche Spielformen als Kern jedes Trainings einplanen und je nach Ziel und Situation steuern!
- Viele Ballkontakte und Aktionen sicherstellen!
- Über die Spiel-Organisation und Zusatzregeln technisch-taktische Schwerpunkte hervorheben!
Spielerorientiert trainieren!
- Wer das Training optimal auf die Interessen der Spieler abstimmen will, muss wissen, was sie wirklich wollen und wie die aktuelle Trainingspraxis ankommt!
- Dazu regelmäßige, offene Feedback-prozesse einplanen!
- Viele offene Trainingsaufgaben stellen, die Eigeninitiative fordern!
- Akzeptierte „Routiniers/Leader“ des Teams leiten regelmäßig eine Trainingsgruppe bzw. -phase
Motivierend trainieren!
- Stets auf motivierende, abwechslungsreiche Aufgaben achten!
- Das „Coaching“ zwischendurch bewusst reduzieren und über längere Phasen frei spielen lassen!
- Viele „freie“ Fußballspiele einplanen, z.B. in motivierenden Turnier-Varianten!
Zielorientiert trainieren!
- Trainingswochen oder noch längere Phasen nach einem identischen Schwerpunkt ausrichten („Blocktraining“)!
- Zu diesem Schwerpunkt (Spiel-)Situationen herstellen, in denen die Spieler „unter Druck“ agieren und Lösungen finden müssen!
- Belastungskurven einer Einheit, d.h. Spiel- und Pausenzeiten vorplanen, aber flexibel bleiben“
Konzentriert trainieren!
- Stets auf motivierende, variantenreiche Aufgaben achten! Das reine „Abspulen“ von Abläufen verhindern!
- Lösbare, jedoch leistungsherausfordernde Trainingsaufgaben stellen!
- Die Belastungen flexibel steuern! Alle Aktionen müssen mit der nötigen „Spritzigkeit“ und Präzision ablaufen können!
- Die Trainingsatmosphäre muss gleichermaßen „locker“ wie auch nötigenfalls konzentriert und intensiv sein!
Spaß- und Leistungsaspekt verbinden!
Zum Schluss kann nicht deutlich genug herausgestellt werden: Das Training muss den Spielern Spaß machen. Viele müssen tagsüber einer bisweilen anstrengenden Arbeit nachkommen. Sie wollen nicht noch an den Trainingsabenden ein „Arbeitsklima“ vorfinden, sondern von der Arbeit abschalten, Spaß haben – eben Fußball spielen.
Andererseits darf und muss sich das Training nicht in „Trainingsspielchen“ erschöpfen. Schließlich bleibt der Leistungsaspekt in jeder Spielklasse für Trainer und Spieler ein wichtiges Motiv. Wir Trainer müssen und also überlegen, wie wir beide Forderungen (den Spaß- und den Leistungsaspekt) im Training miteinander verbinden können. Das richtige Konzept dafür: systematisch eingesetzte Spielformen werden zum zentralen Trainingsmittel!