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DFB-WISSENSCHAFTSKONGRESS 2013
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2005
war es z.B. nicht ohne Weiteres möglich, Fahrrad-
Ergometer und Spin-Bikes in den Kabinen aufzustellen.
Auch Anzahl und Auswahl des Personals spielen nicht
nur hinsichtlich der grundsätzlichen Anleitung der Spie-
ler eine Rolle, sondern auch hinsichtlich der vielleicht
notwendigen individuellen Zuwendung.
Es ist also wichtig, alle Maßnahmen und Bedingungen
auf ihre Praktikabilität hin zu prüfen. Und übergeordnet
ist das Regenerationsprogramm natürlich abhängig vom
Budget. Vereine investieren hierin nur, wenn es auch
nachgewiesene Effekte bringt. Diese Nachweise muss
die Wissenschaft erbringen.
Damit kommt man zu einer ganz zentralen Frage:
Was ist die effektivste Methode?
Diesbezüglich sind zum jetzigen Zeitpunkt noch keine
eindeutigen Aussagen zu machen:
„(…)
Nach kritischer Betrachtung der Studienlage ist
momentan festzuhalten, dass sportmedizinische Para-
meter und/oder Methoden allein nicht durchweg als die
effektivsten in Diagnostik und Förderung der Regenera-
tion zu bezeichnen sind…(…)“ (Meyer 2010, Deutsche
Zeitschrift für Sportmedizin).
Dennoch gibt es begründete Annahmen für sinnvolle Re-
generationsmaßnahmen. In einer Untersuchung von Ki-
nugasa/Kilding (2009, The Journal of Strength and Con-
ditioning Research), in der bei jungen Fußballspielern
verschiedene Methoden angewendet und verglichen
wurden, konnte zwar nicht zwingend valide die Wieder-
herstellung der Leistungsfähigkeit anhand von bestimm-
ten Methoden indiziert werden, aber in der Wahrneh-
mung der Spieler wurde die Kombination von passiven
und aktiven Methoden als am wirksamsten bewertet.
Knüpft man daran an, empfiehlt sich eine Kombination
verschiedener Regenerationsmaßnahmen (Survey Stu-
die, Nédélec et al. WCSS 2012), abhängig vom Regenera-
tionszeitpunkt und den Einflussfaktoren.
Trainingsformen abhängig vom
Regenerationszeitpunkt
Widmet man sich einer typischen Woche während der
Saison, kann der Tag nach dem Spiel als „Regenera-
Typische Regenerationsmaßnahmen
Die Evidenz der in der Abbildung blasser dargestellten
(
moderneren) Maßnahmen ist noch nicht in dem Maße
nachgewiesen, wie dies bei den anderen Maßnahmen der
Fall ist (Abb. 1). Messbar ist Regeneration leider auch
noch nicht. Es gibt bisher keine eindeutig beschriebenen
Biomarker.
Zeitpunkt und Einflussfaktoren regenerativer
Trainingsformen
Die Gestaltung regenerativen Trainings ist grundsätzlich
vom Zeitpunkt und einhergehend bestimmten Einfluss-
faktoren abhängig (Abb. 2).
Beim Einflussfaktor ‚Zeit‘ besteht z.B. das Problem, dass
bis zu 14 eingesetzte Spieler einer Mannschaft gleich-
zeitig regenerieren müssen, was bei Maßnahmen wie
Kältekammer‘ schwer zu realisieren ist. Dabei gilt zu-
dem zu berücksichtigen, dass die Spieler auch anderen
Pflichten“ nach dem Spiel gerecht werden müssen, z.B.
Interviews geben usw.
Das bedeutet, dies ist auch ein logistisch zu lösendes
Problem, das sich bei Auswärtsspielen noch erhärtet.
Jedenfalls machen viele Maßnahmen nur Sinn, auch ku-
mulativ, wenn sie regelmäßig zum Einsatz kommen. Ent-
sprechende Rahmenbedingungen lassen sich aber nicht
zwingend überall herstellen. Beim Confederations-Cup
ABB. 2
WANN FINDEN WELCHE REGENERATIVEN
TRAININGSFORMEN STATT?
nach Trainingseinheiten
nach dem Spiel
Einflussfaktoren
Budget
Personal
Logistik
Zeit