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DFB-WISSENSCHAFTSKONGRESS 2013
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Frau Dr. Kornberg sowohl bei der WM 2006 als auch der
EM 2008 als Volunteer gearbeitet – im Ehrenamt! Seit
2010
ist Frau Dr. Kronberg beim Oberlandesgericht
Hamburg in der Vorbereitung ihres zweiten Staats-
examens tätig.
Ich gratuliere Frau Dr. Kronberg zum zweiten Platz.
Ich komme – wie im Sport üblich – zum ersten Platz.
Der Elfmeter im Fußball, der Strafstoß, hat Nationen ent-
zückt und zugleich andere Nationen in tiefe Trauer
gestürzt. Durch Elfmeter werden Spiele und insbeson-
dere bedeutende Spiele entschieden. Jedes fünfte Ent-
scheidungsspiel bei den Europameisterschaften oder
Weltmeisterschaften wurde durch Elfmeter entschieden.
Und wer, wie es mir vor vielen Jahren passiert ist, in
einem Spiel um Aufstieg oder Nichtaufstieg auch in einer
unterklassigen Liga einen Elfmeter so schwach schießt,
dass der Torwart strahlender Sieger bleibt, geht viele
Tage in Sack und Asche. So ist eben Fußball! Um diesen
Elfmeter ranken sich Mythen, die alle nicht belegt sind.
Dieser Situation hat sich Herr Dr. Georg Froese in seiner
Dissertation angenommen, um eine bestehende For-
schungslücke zu schließen. Mit seinem empirischen An-
satz greift Dr. Froese die Frage auf, ob es bestimmte
Persönlichkeitsvariablen gibt, die die Leistung beim
Elfmeterschießen beeinflussen.
Der zweite Platz wurde zweimal vergeben, zum einen an
Herrn Prof. Dr. Chatrath, zum anderen an Frau Dr. Kronberg.
Die Arbeit von Dr. Froese schließt nicht nur eine For-
schungslücke, sondern sie bildet auf der Basis der um-
fänglich aufbereiteten Literatur den theoretischen Hin-
tergrund ab. Dazu kommt, dass weitreichend praktische
Empfehlungen ausgesprochen werden, die Wege weisen,
wie die Leistungen beim Elfmeterschießen zu verbes-
sern sind.
Die beiden externen Gutachter zur Arbeit von Dr. Froese
empfahlen unabhängig, aber übereinstimmend, die Ar-
beit von Dr. Froese für den DFB-Wissenschaftspreis. Die
Arbeit wurde in fast sämtlichen der sieben Einzelkri-
terien des DFB-Wissenschaftspreises von beiden Gut-
achtern mit der Bestnote bewertet. Vor dem Hinter-
grund dieser sehr guten Bewertungen sowie den eben-
falls sehr positiven Gutachten im universitären Promo-
tionsverfahren entschied sich die AG Wissenschaft beim
DFB einvernehmlich, Dr. Froese mit dem ersten Platz
beim erstmals ausgeschriebenen DFB-Wissenschafts-
preis auszuzeichnen.
Diesen ersten Preis des DFB-Wissenschaftspreises er-
hält ein Wissenschaftler, der enge Bezüge zum Fußball
aufweisen kann. Dr. Froese war Vertragsspieler bei
Union Berlin und spielte u. a. auch beim SV Babelsberg.
Heute ist er freiberuflicher Berater im Spitzensport im
Bereich der Sportpsychologie. Die Arbeit wurde an der
Universität Heidelberg geschrieben. Ich gratuliere Herrn
Dr. Froese zum ersten Platz bei der ersten Vergabe des
DFB-Wissenschaftspreises.