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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 6 / 2 0 1 2
Panorama
Stark und Brych
im WM-Kader
Die deutschen FIFA-Schiedsrichter
Wolfgang Stark (Ergolding) und
Felix Brych (München) stehen auf
einer Liste von 52 Kandidaten aus
aller Welt für die Leitung von Spie-
len bei der WM 2014 in Brasilien.
Das gab der Fußball-Weltverband
(
FIFA) im Rahmen eines Lehrgangs
für die Unparteiischen und ihre
Assistenten in Zürich bekannt.
Allerdings dürfen auch bislang
nicht berücksichtigte Schiedsrich-
ter noch auf eine Nominierung
hoffen. „Es ist ganz wichtig zu
betonen, dass dies eine offene
Liste ist. Es ist wie mit einer Natio-
nalmannschaft, wir sind die FIFA-
Nationalmannschaft“, sagte
Massimo Busacca, ehemaliger FIFA-
Schiedsrichter und derzeit Leiter
der Abteilung Schiedsrichter-
Wesen im Weltverband.
Die Schiedsrichter, die nicht hier
sind, müssen wissen, dass sie
immer noch hinzukommen können,
andere hingegen auch wieder aus
dieser Gruppe ausscheiden kön-
nen. Wir wollen 2014 die besten
Schiedsrichter bei der WM haben“,
sagte Busacca. Die endgültige
Nominierung für die WM wird erst
Anfang 2014 vorgenommen.
Die Bundesliga-Schiedsrichter Tobias Stieler und Katrin
Rafalski sind Hessens Fair-Play-Botschafter.
Starke Auftritte in Japan:
Christine Baitinger.
Hessen sagen „NEIN!“
zu Diskriminierung
Auf dem Hessenliga-Schiedsrich-
ter-Lehrgang in der Sportschule
Grünberg wurde die Kampagne
NEIN! zu Diskriminierung und
Gewalt“ des Fair-Play-Forums des
Hessischen Fußballs (
hessen.de) vorgestellt. Nach einer
intensiven Erörterung des Themas
wurde eine Selbstverpflichtungs-
erklärung erarbeitet, die alle
Schiedsrichter der Hessenliga
unterschrieben. Anschließend
bekamen die Schiedsrichter ihre
Ärmel-Logos, mit denen sie ab
sofort in ihrer Funktion auf und
neben dem Platz im Sinne der
Kampagne aktiv sind. Besonders
wollen sie darauf achten, dass alle
am Fußball beteiligten Akteure in
die Verantwortung eingebunden
und angesprochen werden müs-
sen. Auch Bundesliga-Schiedsrich-
ter Tobias Stieler ist überzeugt von
diesem Ansatz und unterstützt die
Kampagne gemeinsam mit
Schiedsrichter-Kollegin Katrin
Rafalski als Fair-Play-Botschafter.
Die hessischen Schiedsrichter wol-
len als Vorbilder dazu beitragen,
besonders die am Fußball Beteilig-
ten für die Themen Extremismus,
Diskriminierung, Intoleranz und
Gewalt zu sensibilisieren. Der Kam-
pagne haben sich auch Spieler und
Vereine angeschlossen, zum Bei-
spiel die Profi-Klubs Eintracht und
FSV Frankfurt.
Westfalen erhöht
die Spesen moderat
Ein Vermögen lässt sich mit der
Schiedsrichterei im Amateurfuß-
ball nicht verdienen, aber immer-
hin werden dann und wann die
Spesen erhöht. So können sich die
Unparteiischen im Fußball- und
Leichtathletik-Verband Westfalen
(
FLVW) ab dem 1. Januar 2013 über
zwei bis drei Euro pro Spiel mehr
freuen. „Wir haben die Sätze
moderat angepasst, um den akti-
ven Schiedsrichtern eine zeitge-
mäße Bezahlung bieten zu können
und das Schiedsrichter-Wesen ins-
gesamt attraktiver zu machen“,
erklärte FLVW-Präsident Hermann
Korfmacher. Die letzte Erhöhung
liegt bereits vier Jahre zurück.
In den Senioren-Spielklassen von
der Bezirks- bis zur Westfalenliga
gibt es zukünftig zwei Euro mehr.
So erhalten die Schiedsrichter
ab Januar 2013 in der Bezirksliga
22
Euro, in der Landesliga 30 Euro
und in der Westfalenliga 35 Euro.
Die Assistentensätze liegen in der
Landes- und Westfalenliga bei
20
Euro pro Einsatz.
WM-Eröffnungsspiel
für Christine Baitinger
Christine Baitinger war eine von
fünf europäischen Schiedsrichte-
rinnen, die von der FIFA für die
U 20-WM der Frauen in Japan
(19.8.
bis 8.9.) nominiert waren. Sie
wurde direkt für das Eröffnungs-
spiel zwischen Japan und Mexiko
(4:1)
angesetzt: „Es war natürlich
eine große Ehre für mich, das
Eröffnungsspiel zu leiten. Schließ-
lich war es der Start ins Turnier,
und das Interesse für das Spiel war
natürlich besonders groß.“ Auch
wenn die Zuschauerzahlen eher
mäßig ausfielen, war die FIFA-
Schiedsrichterin von der Atmo-
sphäre bei dem Turnier angetan:
Die Stimmung unter den Fans,
Spielerinnen und auch unter den
Schiedsrichterinnen war gut und
sportlich fair.“
Nachdem Deutschlands „Schieds-
richterin des Jahres“ auch noch