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Trainer-Blog II Senioren

Teil 16: Aus der Not eine Tugend machen

Felix Melchers
Felix Melchers

Auch das zuletzt angesetzte Spiel wurde wegen diverser Coronafälle im Gegnerteam kurzfristig abgesetzt. Ein weiterer Ausfall, der uns aus dem Takt bringt und später aufgeholt werden muss. Auch wir bleiben von der aktuellen Welle nicht verschont: Der Kader ist zwar groß genug, um die Ausfälle aufzufangen, aber das erfordert Kreativität.


Die Fesseln ablegen

Kreativ und flexibel zu sein macht ohnehin einen nicht unerheblichen Teil meiner Philosophie aus. Zwar fordere ich immer wieder ein kontrolliertes und strukturiertes Spiel ein, doch das bedeutet nicht, dass es auch festgefahren und statisch ist. Die Spielerinnen müssen ihre Positionierung bei wechselnden Spielphasen permanent verändern und neue Räume besetzen. Sie sollen also nicht nur in der Lage sein, dem Spiel in ihrer Komfortzone – beispielsweise an der Seitenauslinie – sondern auch in den Halbräumen, oder gar im Zentrum, ihren Stempel aufzudrücken. Dafür haben wir klare Regeln formuliert, wer sich wann wo aufzuhalten hat und wer mit wem in welchen Situationen die Position tauscht: flexibel, aber strukturiert.

Nun wird es voraussichtlich am kommenden Wochenende beim Auswärtsspiel gegen Fortuna Freudenberg dazu kommen, dass wir die ein oder andere Spielerin „positionsfremd“ einsetzen müssen. Allerdings möchte ich ohnehin weg vom starren Positions-Gedanken, hin zu einem Rollen-Denken, das die Spielerinnen von ihren in der Grundordnung auf der Taktiktafel vorgegebenen Fesseln ein Stück weit befreit. So sollen meine Außenstürmerinnen beispielsweise nicht nur für Tiefenläufe hinter die Kette verantwortlich sein, sondern sich aktiv am Übergangsspiel und dem Angriffsaufbau beteiligen, indem sie Anspielmöglichkeiten im offensiven Halbraum schaffen und in der Lage sind, den Ball auch vor der Kette zielgerichtet zu verarbeiten und weiterzuleiten.

Auch das verleiht unserem Spiel Flexibilität, weil wir nicht darauf angewiesen sind, immer den direkten Weg hinter die Kette zu suchen, sondern geduldig einzelne Spielerinnen aus dem Defensivverbund herausziehen können, um schließlich in einem vielversprechenden Moment zu verlagern und in den Angriff überzugehen. Genau das war der Schwerpunkt der vergangenen Trainingswoche: das Spiel vor der Kette mit anschließender Verlagerung und Übergang in den Angriff.


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3 Trainingsformen

Spielverlagerung

Spielverlagerung

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ORGANISATION

  • Das Spielfeld gemäß Abbildung mit Positionshütchen und Stangen abstecken.
  • Die Positionen A und E jeweils doppelt besetzen.
  • Der jeweils erste Spieler A hat einen Ball.

ABLAUF

  • A passt zu B, B lässt auf C klatschen.
  • C passt zu D.
  • D dreht auf und passt diagonal zu E.
  • E nimmt mit und passt zum nächsten Spieler A usw.

COACHINGPUNKTE

  • Mit möglichst wenig Kontakten kombinieren.
  • Auf die richtige Passschärfe achten.
  • Die Auftaktbewegung sinnvoll timen und großzügig ausführen.

HINWEISE

  • Die Auftaktbewegung bei B ist „gehen-kommen" und bei D „kommen-gehen".
  • A passt bewusst vor die Schnittstelle, damit B den Ball dort unter „Druck" klatschen lassen muss.

VARIATION

  • Die Anfangskombination variieren.
  • Die Spielrichtung wechseln.
  • Statt aufzudrehen setzt sich D mit dem Pass von C nach hinten ab und spielt einen Flugball in den Lauf von E.

 

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ORGANISATION

  • Vor dem Strafraum Dummys oder Stangen in einer 4-2 Formation aufstellen.
  • Positionen für 3 Spitzen, 2 Achter und 2 aufgerückte Innenverteidiger markieren.
  • An den Strafraumecken je 1 Minitor platzieren.
  • Das Tor mit Torwart besetzen.
  • 2 Verteidiger bestimmen und an den „IV"-Dummys positionieren.

ABLAUF

  • A spielt einen Doppelpass mit B und verlagert anschließend diagonal per Flugball auf C.
  • C legt auf D ab, der den entgegenkommenden E zwischen den Linien anspielt.
  • E passt in die Schnittstelle auf C und startet zum 2 gegen 2 in den Strafraum nach.
  • Mit dem Pass hinter die Kette werden die Verteidiger aktiv und kontern nach Ballgewinn auf eines der Minitore.
  • A wird B, B wird D, D wird C, C wird E und E wird A.
  • Nach einigen Durchgängen über die andere Seite üben und die Spieler nach dem Diagonalball kreativ kombinieren lassen.
  • Die Verteidiger regelmäßig wechseln.

COACHINGPUNKTE

  • Schnelle Spielverlagerung auch ohne Gegnerdruck.
  • Direktes Spiel in die Spitze mit möglichst wenig Kontakten.
  • Zielgerichtete Finten, Richtungs- und Tempowechsel beim seitlichen 1 gegen 1 im Strafraum.

 

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ORGANISATION

  • Ein 40 Meter tiefes Spielfeld mit abgeschnitten Ecken markieren.
  • Das Tor mit Torwart besetzen und gegenüber 2 Mini- und 2 Dribbeltore aufstellen.
  • Ein 8er-Team (Rot) im 4-4 verteidigen lassen.
  • Die Angreifer (Blau) spielen im 1-4-3.

ABLAUF

  • Die Trainer starten jeweils mit einem Pass auf 10 bzw. 8, die anschließend auf 6 klatschen lässt.
  • 6 darf nun frei entscheiden, ob die diagonale Eröffnung vor oder hinter die Kette erfolgt.
  • Auch die Entscheidung, ob nach rechts oder links eröffnet wird, liegt bei 6.
  • Sobald der Pass gespielt ist, sind die Verteidiger aktiv und kontern nach Ballgewinn auf die Mini- und Dribbeltore.
  • 6 rückt nach ihrem Pass ins Feld nach und unterstützt ihr Team im Angriff.

VARIATIONEN

  • Nach einem erfolgreichen Konter erhält Rot das Angriffsrecht.
  • Treffer, die nach Eröffnung hinter die Kette auf die hinterlaufende 2 bzw. 3 erzielt wurden, zählen doppelt.
  • Rückpässe sind nur als Klatschball erlaubt.
  • Die Begrenzung an den Ecken entfernen und frei 8 gegen 8 spielen.

COACHINGPUNKTE

  • Gegenläufige Bewegungen (hier z. B. 11 kommt, 3 geht tief)
  • Strafraumbesetzung der drei Spitzen.
  • Räume im Rücken der Gegner besetzen.

 

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