Teil 10: Auswärtssieg zum Hinrundenabschluss
Trotz weihnachtlicher Gedanken konzentriert bleiben
Wenn man so tief bis in den Dezember hineinspielt wie wir, ist es nicht immer leicht, die Spannung und Konzentration beizubehalten. Die Spielerinnen werden häufiger krank, treffen ihre Familien, fahren in den Schnee oder müssen spontan wegen der Booster-Impfung aussetzen. So sank der sonst so komfortable Schnitt an Trainingsteilnehmerinnen von 20 auf etwa 14 und auch für die letzten Spieltage des Jahres (Liga und Verbandspokal) sah es nicht allzu gut aus. Doch das sollte die klare Zielvorgabe, nämlich beide Spiele zu gewinnen, natürlich nicht aushebeln.
Für das Spiel gegen Bochum standen also nochmal Angriffsmuster gegen tiefstehende Abwehrblöcke und die entsprechende Kontersicherung auf dem Plan. Aus unseren Pokalspielen gegen unterklassige Gegner haben wir bereits die ein oder andere Erkenntnis zu diesem Thema gewinnen können, doch die praktische Umsetzung ist bekanntlich schwieriger, als es an der Taktiktafel aussieht. Konkret wollten wir dafür sorgen, dass wir mehr Bälle schnell in vielversprechende Räume bekommen, um schon im Angriff zu sein, bevor die Gegner den Strafraum voll besetzen können. Dazu fokussierten wir im Training vor allem das Spiel vor der Kette mit Fokus auf den Rückraum im zentralen Bereich, wodurch wir uns mehr Torgefahr durch die Achter erhofften, sowie Halbfeldflanken der Außenverteidigerinnen statt Hinterlaufen, um im Anschluss die Räume im Rücken der gegnerischen Abwehrkette nutzen zu können.
Auch Pflichtsiege muss man erstmal holen
Dass Spiele gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller in der Westfalenliga keine Selbstläufer sind, zeigte sich schon beim 1:1 gegen Berghofen. Nun trafen wir „anne Castroper" auf eine Mannschaft, die mit dem Rücken zur Wand alles tun würde, um wichtige Punkte gegen den Abstieg einzufahren. Erwartungsgemäß organisierten sich die Bochumerinnen in einem kompakten Mittelfeldpressing mit Fokus auf das Zentrum, um uns den direkten Weg zum Tor so schwer wie möglich zu machen. Entsprechend geduldig mussten wir also den Ball von rechts nach links und wieder zurück laufen lassen, sodass sich nach und nach Lücken im gegnerischen Defensivverbund auftaten. Nach ein paar ersten Halbchancen konnten wir nach 25 Minuten am rechten Flügel bis zur Grundlinie durchbrechen, von wo aus unsere Außenstürmerin an die Strafraumkante zurücklegte und unsere Kapitänin fand, die den Ball kompromisslos unter die Latte jagte. Nur zehn Minuten später erhöhten wir dann nach einer Ecke auf 2:0 und nahmen eine komfortable Führung mit in die Pause. In der zweiten Hälfte ergaben sich zwar noch zwei gute Möglichkeiten das Endergebnis zu erhöhen, doch die gegnerische Torfrau hielt ihre Mannschaft vorerst im Spiel. Doch auch ein letztes Aufbäumen der Gegnerinnen gefährdete unseren letzten Auswärtssieg im Jahr 2021 nicht.
Kaum Zeit zu verschnaufen
Das letzte Hinrundenspiel ist zwar absolviert, doch am vierten Advent müssen wir Verbandspokal nochmal ran. Im Achtelfinale wartet mit der DJK Arminia Ibbenbüren ein ebenbürtiger Gegner, der uns am zweiten Spieltag der Saison unsere erste Niederlage beibrachte. Ob uns die Revanche gelungen ist und wie wir nach der kurzen Winterpause weitermachen, erfahrt ihr schon in der nächsten Woche.