Mit „Stellschrauben“ flexibel nachjustieren!
Spielformen je nach Situation clever steuern!
Gerade in unteren Spielklassen bietet ein „typischer“ Trainingskader häufig ein uneinheitliches Bild. Je nach Mannschaft kann ein enormes Leistungsgefälle existieren. Dennoch muss kein Trainer vor dieser Situation resignieren. Denn er hat viele Möglichkeiten, die Spielformen flexibel und sogar auf einzelne Spieler abgestimmt zu steuern, zu erschweren bzw. zu erleichtern, Lernprozesse zu fördern und letztlich mannschaftliche und individuelle Trainingsziele zu erreichen.
Die gleichen Steuerungshilfen sind außerdem dazu geeignet, kleinere und größere Stolperfallen des konkreten Trainingsablaufs zu überspringen, die sich spontan und jederzeit ergeben können: Spieler müssen das Training abbrechen, eingeplante Trainingsflächen sind gesperrt, tragbare Tore sind nicht verfügbar usw. Wenn etwas nicht so funktioniert wie geplant, kann der Trainer beispielsweise Spielregeln vereinfachen, Übungsräume anpassen oder überforderten Spielern mit individuellen Aufgaben helfen.
Stellschrauben und Steuerungsmittel für jeden Trainer
Es lässt sich zwar nicht alles bis ins letzte Detail vorplanen, dafür sind spontane Einflussfaktoren auf ein Training viel zu komplex und unberechenbar. Viele „Kniffe“ wie darauf reagiert werden kann, erwirbt ein Trainer mit der Zeit durch die eigene Praxis und das erfolgreiche Lösen „typischer“ Problemsituationen. Andererseits kann jeder Trainer auf diverse „Stellschrauben“ und Steuerungsmittel zurückgreifen, die erprobt sind.
- Spielregeln: Hiermit lässt sich nicht nur das Anwenden bestimmter technisch-taktischer Elemente provozieren. Vor allem eigenen sich leichte Regelanpassungen dazu, Aufgaben zu erleichtern bzw. zu erschweren.
- Spielräume: Die Feldgröße beeinflusst stark den Zeit- und Gegnerdruck. Bespielbare bzw. nicht bespielbare Zonen definieren zudem mögliche Aktionsräume.
- Teamgrößen: Je kleiner die Teams, desto größer ist der Aktionsanteil für jeden Spieler. Durch personelle Vorteile eines Teams lassen sich zudem Spielsituationen erleichtern bzw. erschweren (und nebenbei auch mit ungeraden Gruppengrößen operieren).
Steuerung von Trainingsformen zum Motto „Coolness vor dem Tor“
Cleverness, Präzision und Variabilität bei Torschüssen sind ein zentraler Erfolgsfaktor! Auf die Anforderungen und Drucksituationen sind Spieler „spielecht’ vorzubereiten! Traditionelle Torschuss-Übungen nach dem Motto „Auflegen – Anlaufen – Torschuss“ reichen da nicht aus. Stattdessen muss bereits das Herausspielen von Tormöglichkeiten und dann die Chancenverwertung selbst in solchen Situationen ablaufen wie sie das Spiel fordert! Torschuss-Spiele um den Strafraum herum und im Strafraum bilden den Mittelpunkt jedes anforderungsgerechten, motivierenden und effizienten Torschusstrainings!