Aktuelle FTJ-Ausgabe
FT Junior 1/2021: Alle Infos zur Wettspielreform
Die Reform ist ein Kinderspiel! So schön zweideutig eine bekannte deutsche Tageszeitung jüngst zu den anstehenden Veränderungen im Kinderfußball-Spielbetrieb auch titelte – einen hohen Wahrheitsgehalt hat nur ein Teil dieser Aussage. Fraglos richtig ist, dass die angestrebten Veränderungen das Spiel endlich wieder zu einem für Kinder machen. Ersatzbänke und Leistungsdruck gehören dann der Vergangenheit an und werden durch mehr Ballaktionen, Tore und Spielspaß für jeden Einzelnen ersetzt.
Die Krux an der Sache hingegen ist der andere Teil. Im föderalen System des Deutschen Fußball-Bundes obliegt die Organisation des Wettspielbetriebs einzig und allein den Landesverbänden und ihren Fußballkreisen. Dementsprechend kann der DFB nur Empfehlungen aussprechen – und muss ergo seine Basis mit Argumenten überzeugen.
Gerade jetzt, da wir mehr Zeit auf dem heimischen Sofa als auf dem Fußballplatz verbringen, ein lohnenswerter Lesestoff, um sich bestens auf die Veränderungen des Spielbetriebs 2.0 und die damit einhergehenden Vorteile für die vorzubereiten, die es im Kern betrifft – nämlich die fußballspielenden Kinder.
Die Kinder individuell fördern
Lust statt Frust: Durch die neue Ausgestaltung soll der Kinderfußball altersgerechter werden und so die alarmierende Drop-out-Entwicklung im Nachwuchsfußball bremsen. Darüber hinaus fehlt es dem deutschen Fußball in der Spitze derzeit an Individualisten. Die neuen Spielformen verringern den Einfluss der Trainer und Eltern auf das Wettkampfgeschehen und fördern damit die Selbstständigkeit der Spieler. Die Jungen und Mädchen lernen somit, verstärkt eigene Lösungen zu finden.
Ist Schlitzohrigkeit trainierbar? Ganz egal, ob im Kinder-, Jugend- oder Profifußball: Beschäftigt man sich mit den Eigenschaften Kreativität und Schlitzohrigkeit und deren Trainierbarkeit, fällt zunächst auf, dass es besonders zum zweiten Wesensmerkmal keine konkreten Vorschläge gibt. Ein Schlitzohr muss man anscheinend sein. Ähnlich sehen es viele Trainer, Eltern, Pädagogen oder Erzieher, die an dieser immer seltener gewordenen Spezies durchaus Gefallen zu haben scheinen, sich aber mit Inputs zur Trainierbarkeit schwertun. Claus-Peter Niem geht der Sache einmal genauer auf den Grund!
Halten, Fausten, Übergreifen, Antizipieren, Mitspielen – kaum ein Positionsprofil ist so vielseitig wie das des Torhüters. Und genau aus diesem Grund ist es sinnvoll, die an dieser Position interessierten Kinder möglichst facettenreich auszubilden. Das Offensivspiel mit Ball am Fuß gehört da genauso dazu wie sämtliche defensiven Torwarttechniken und -taktiken. Wir liefern einen themenspezifischen Überblick und Trainingspraxis für alle Altersklassen!
„Manuel Neuer würde sich beschweren!“ Denn wenn der Kasten des Welttorhüters im Verhältnis genauso groß wäre wie der für F-Junioren, würde er vermutlich keinen einzigen hohen Ball halten. Streng genommen spielen Kinder also zur Zeit keinen Fußball auf ‚richtige‘ Tore. Der FV Mittelrhein hat deshalb höhenreduzierte Tore erprobt und zum Einsatz gebracht: für mehr Spielkultur, weniger Gebolze – und vor allem für realistische Chancen, auch hohe Bälle erfolgreich abwehren zu können.
Die weiteren Beiträge
Teamorganisation auf den Punkt: Die DFB-Teampunkt-App trägt dazu bei, dass Turniere und Festivals schnell und einfach organisiert werden können. Wir stellen Fragen und liefern Antworten zum neuen Modul „Kinderfußball“ in der DFB-Teampunkt-App!
In Kleinfeldspielen haben viele taktische Entscheidungsprozesse ihre Basis im 2 gegen 1 – und dafür gibt es aktuell keinen besseren Lesestoff als das neue Buch von Bernhard Peters und Andreas Schumacher. Wir stellen weitere Spielformate und ihre Lernmöglichkeiten vor!
Die Frage, wie Sportspiele am effizientesten vermittelt werden, beschäftigt Trainer und Sportwissenschaftler schon seit langer Zeit. Im Fußball werden Kleine Spiele, die sogenannten Small Sided Games (SSG) häufig angewendet, weil sie in allen Alters- und Leistungsklassen umsetzbar sind. Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen die positiven Effekte auf den Torschuss, die Trainingsmotivation, die spielspezifische Ausdauer sowie auf die Wahrnehmung und die Spielintelligenz. Wir liefern eine umfangreiche Trainingssammlung.
Das Runde muss ins Runde! Anknüpfend an den vorherigen Beitrag präsentieren wir Kleinfeldspiele im Mittelkreis und erläutern welche positiven Effekte das Spiel in unbekannten Feldern und Räumen haben kann.
Südkorea hat sich mit der Verpflichtung von Michael Müller deutsche Expertise in den Verband geholt. Er entwickelte nicht nur ein neues Konzept der Profilizenz, sondern führte für die Altersklassen U11 und U12, die bis dahin noch 11 gegen 11 spielten, das 8 gegen 8 ein. Im Zuge dessen stellte sich ihm die Frage, wie in den Jahrgängen darunter trainiert und gespielt wird. Er implementierte mit dem 4 gegen 4 und 6 gegen 6 ein neues Ausbildungskonzept und schaffte so, von der U6 beginnend, einen roten Faden von unten nach oben, um die nächsten Son’s, Hwang’s und Co. zu entwickeln.