Definitionsschwierigkeiten bei
Überlastungsschäden
Hinsichtlich von Belastungsschäden gibt es einige
besondere Problemzonen bei Fußballern und die
Notwendigkeit, ggf. mit bestimmten therapeutischen
Maßnahmen zu reagieren. Dabei ist es zunächst mal
erforderlich, zwischen einem Überlastungsschaden und
einer akuten Verletzung zu differenzieren. Bei einem
Schaden geht man in jedem Fall von bereits vorhande-
nen strukturellen Veränderungen aus. Das ist häufig
nicht einfach zu entscheiden, da auch vorgeschädigte
Strukturen durch ein neuerliches Trauma verletzt wer-
den können.
Das Makrotrauma ist in seinem Schadenskontext offen-
sichtlich. Die rezidivierenden Mikrotraumen, bei denen
die Spieler über längere Zeit Beschwerden entwickeln,
können nicht zwingend mit einem bestimmten Ereignis
ursächlich in Verbindung gebracht werden. Man schärft
die Perspektive auf Überlastungsschäden, wenn man
sich u.a. Verletzungsstatistiken anschaut.
Verletzungen im Fußball
In einzelnen Studien wurde untersucht, wann Verletzun-
gen auftreten. Es liegt im Spielverlauf eine Häufung von
Verletzungen gegen Ende der Halbzeiten und im Saison-
verlauf eine Häufung von Verletzungen gegen Ende der
Vorrunde vor. Die durchschnittliche Verletzungsrate im
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VERLETZUNGSPRÄVENTION
Prävention und Therapie typischer
Überlastungsverletzungen im Fußball
Prof. Dr. med. Holger Schmitt, ATOS Klinik Heidelberg
Im Fußball gibt es sportartspezifische Verletzungsmuster und Überlastungsschäden. Konservative Therapie-
maßnahmen überwiegen in diesem Zusammenhang mit über 90% der Fälle insgesamt deutlich gegenüber
operativen Eingriffen. Der Bereich Leiste/Becken/Hüfte ist nicht zuletzt aufgrund der sportarttypischen
Bewegungsmuster eine besondere Problemzone beim Fußballer und Spätschäden am Hüftgelenk sind nicht
selten. Obwohl bereits in jungen Jahren intraartikuläre Probleme nachweisbar sind, findet dies während
der Aktivenzeit im Vergleich z.B. zu Knieverletzungen eher wenig Beachtung. Daher sollten bereits im
Nachwuchsbereich Erkennungsmaßnahmen implementiert werden, um Bewegungsdefiziten während und
Spätschäden nach der Karriere frühzeitig präventiv zu begegnen.