Sprungkrafttraining
Sprungkrafttraining wird in der Literatur oftmals auch
als Plyometrisches Training oder vereinzelt als Neuro-
muskuläres Training bezeichnet. Es gibt dabei eine Viel-
zahl unterschiedlicher Trainings- und Ausführungsfor-
men: Einzelsprünge, Sprungserien, Sprunglauf. Diese
können beidbeinig oder einbeinig, als Wechsel- oder
Mehrfachsprünge, horizontal oder vertikal, mit oder
ohne Zusatzgewichte sowie mit oder ohne Hindernisse
(
Hürden, Kästen) ausgeführt werden.
Bekannt sind sicher der Squat-Jump aus einer „Kauer“-
Position heraus, der Countermovement-Jump zur Verbes-
serung des langsamen Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus
(
DVZ) und die Drop-Jumps aus verschiedenen Höhen zur
Verbesserung der reaktiven Sprungleistung im schnellen
DVZ. Normalerweise werden die Sprungformen als kondi-
tionelles Training eingesetzt, d.h. zur Verbesserung der
reaktiven Sprungleistung. Die Bedeutung des Sprung-
krafttrainings als konditionelles Training (vgl. den Beitrag
von Andreas Schlumberger in dieser Dokumentation) soll
an dieser Stelle nicht vertieft werden.
Verletzungen und Verletzungsprävention
Verletzungen im Fußball betreffen mit ca. 78% in erster
Linie die untere Extremitäten, wobei in erster Linie das
Knie- und das Sprunggelenk betroffen sind.
Bedeutend für die Verletzungsprävention ist, dass sich
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VERLETZUNGSPRÄVENTION
Ein Zusammenhang zwischen Sprungkrafttraining und Verletzungsprophylaxe erscheint nicht zwingend
schlüssig. Anhand verschiedener Studien und einer eigenen Untersuchung lässt sich zeigen, dass nicht
nur sensomotorisches Training für die Sprungkraft förderlich ist, sondern durch Sprungkrafttraining auch
die sensomotorische Leistungsfähigkeit verbessert werden kann. Einhergehend bedeuten neuromuskuläre
Anpassungen und eine Optimierung der Landetechnik nach Sprüngen insgesamt eine Verringerung des
Verletzungsrisikos, insbesondere in Non-Contact-Situationen.
Biomechanik des
Sprungkrafttrainings
Prof. Dr. phil. Stephan Schiemann, Universität Lüneburg
ABB. 1
VALGUSSTRESS UND VALGUSSTELLUNG
A
B
Neben extrinsischen Faktoren scheinen auch die konditionellen Eigen-
schaften eine Rolle bei Non-Contact-Verletzungen zu spielen.