Rehabilitation – Fakten und Innovationsimpulse
Verletzungen des Kniegelenks und nicht zuletzt Ruptu-
ren des vorderen Kreuzbandes (Anterior Cruciate Liga-
ment/ACL) machen bei verletzungsbedingten Ausfällen
von Sportlern einen hohen Anteil aus. Laut Forschung
schaffen es 75 bis 80% der Athleten, nach einem opera-
tiven Eingriff am Kreuzband wieder ihr vorheriges Leis-
tungsniveau zu erreichen.
Viele Athleten haben aber nach so einer Verletzung
(
zunächst) wenig Vertrauen, das Knie voll zu belasten.
Sie haben Angst vor Sprints, Sprüngen und Landungen
oder Gegnerkontakt usw., was die Rehabilitation er-
schwert.
Folgende in unserem ‘National Sports Institut of Malay-
sia’ in Kuala Lumpur zusammengestellte Statistik über
ACL-Verletzungen und Rehabilitationserfolge im Zeit-
raum 2001 bis 2008 zeigt in diesem Zusammenhang ein
wenig positives Bild (Tab 1).
Insgesamt stellte sich die Situation der von uns behan-
delten Sportler nach solch einer Verletzung dramatisch
dar. Im Fußball beispielsweise gab es bei 22 Verletzten
keinen unproblematischen Fall nach der Operation. 9
Spieler haben aufgehört, 13 Akteure haben sich wieder
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REHABILITATION
Präventionstraining mit unerwarteten Störgrößen, etwa nach einer Kreuzbandruptur, scheint ein äußerst
erfolgreicher Ansatz zu sein, Sportlern zu alter Leistungsstärke und Gelenkstabilität zu verhelfen.
Es konnten jedenfalls im Rahmen der Rehabilitation verschiedener Spitzenathleten in Malaysia nach Ein-
führung dieser Methodik erheblich mehr Sportler verzeichnet werden, die nach einem operativen Eingriff
einerseits ihre Karriere auf dem vorherigen Niveau fortsetzen konnten und andererseits von einer wieder-
kehrenden Verletzung verschont blieben.
Training mit unerwarteten
Störgrößen
Jörg Teichmann, National Sport Institute of Malaysia – Kuala Lumpur
Prof. Dr. Dr. h. c. Dietmar Schmidtbleicher, Universität Frankfurt a. M.
Das “Unexspected Disturbance Program” (UDP) sieht allgemeine und
sportartspezifische Übungen vor.