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DFB-WISSENSCHAFTSKONGRESS 2013
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fangreichen und praxisorientierten Testbatterie. Beide
Trainingsinterventionen führten zu einer signifikanten,
wenn auch geringen Zunahme der Ausdauerleistungs-
fähigkeit während Schnelligkeit und Sprungkraft un-
verändert blieben. Keiner der gemessenen Parameter
zeigte Unterschiede zwischen beiden Trainingsinter-
ventionen.
Die Arbeit erfüllt die Kriterien zur Verleihung des DFB
Wissenschaftspreises. Mit wissenschaftlicher Qualität
wurde in der Arbeit ein fußballrelevantes Thema bear-
beitet, mit nachhaltiger Auswirkung auf die Trainingsar-
beit im Fußball. Die Ergebnisse liefern Erkenntnisse zur
Gestaltung des Konditionstrainings.
Frau Dr. Franke ist recht praxisorientiert: Sie ist dem
Sport in Wissenschaft und Praxis verbunden, wie ihre
Tätigkeit im Bereich der Leistungsdiagnostik über knapp
zehn Jahre am Olympiastützpunkt Rheinland ausweist.
Die vorgelegte Arbeit hat Frau Dr. Franke am Lehrstuhl
für Sportmedizin und Sporternährung der Ruhr-Univer-
sität Bochum geschrieben. Nach Abschluss der Disserta-
tion war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Insti-
tut für Sport und Präventivmedizin der Universität des
Saarlandes tätig. Heute ist Frau Dr. Franke beim DOSB
beschäftigt. Ich gratuliere Frau Dr. Franke zum dritten
Platz bei der ersten Vergabe des Wissenschaftspreises
des DFB.
Damit komme ich zum zweiten Platz, und diesen Platz
haben wir zweimal vergeben. Trotz der mehrfachen Prü-
fung von Unterscheidungsmerkmalen konnten wir keine
maßgeblichen Unterschiede finden. Und da Gleiches
nicht ungleich behandelt werden darf, haben wir dem
Präsidium des DFB die zweimalige Vergabe von Platz
zwei empfohlen.
In der Reihenfolge der Vorstellung mache ich allerdings
einen Unterschied: Ich gehe nach dem Alphabet der Na-
men vor, und damit komme ich zunächst zu Herrn Prof.
Dr. Stefan Chatrath. Er greift ein praktisch aktuelles und
wichtiges, wissenschaftlich interessantes und theore-
tisch wie methodisch anspruchsvolles Thema mit seiner
Dissertation auf: Im Fußball begegnet uns das Phäno-
men des Gruppenkonsums im Zusammenhang mit der
Nutzung personenbezogener Kollektivdienstleistungen,
das bedeutet mit dem Besuch des Fußballspiels.
che Entwicklungen von großer Bedeutung aufzunehmen.
Aber gerade hier bedarf es der Forschung und der wis-
senschaftlichen Erkenntnisse, auch um den Fußball zu
schützen.
Nur an einem müssen wir festhalten: Auch der Zufall
gehört zum Fußball und spielt im Fußball eine große Rol-
le, und ist es nicht schön, wenn dieser Zufall den Fußball
noch spannender macht und die Wissenschaft noch stär-
ker herausfordert!
Bevor ich die Preisträgerinnen und Preisträger vorstelle,
möchte ich allen danken, die sich am Wettbewerb betei-
ligt haben. Die ausgezeichneten Arbeiten zeigen im Übri-
gen, wie breit das wissenschaftliche Interesse im Rah-
men der unterschiedlichen wissenschaftlichen Diszipli-
nen reichte. Das lässt mittelfristig weitere gute Arbeiten
erwarten.
Sehr schwer fiel es der AG Wissenschaft eine Reihung,
eine Ordnung in die Arbeiten zu bekommen, das lag an
der Güte der Arbeiten, und ich will betonen, dass die Rei-
hungen nichts über die Abstände zwischen den Arbeiten
aussagen. Die Arbeiten wurden je von vier Gutachtern
bewertet – zwei am Verfahren beteiligte Gutachter und
zwei externe, von der AG Wissenschaft ausgewählte
Gutachter. Die fachlich zuständigen Mitglieder der AG
Wissenschaft beim DFB haben darüber hinaus auch fach-
lich die Arbeiten beurteilt. Alle Arbeiten können als wis-
senschaftlich ausgezeichnet und fußballrelevant be-
zeichnet werden.
Ausgezeichnet worden sind zwei Frauen und zwei Män-
ner, die in vier unterschiedlichen wissenschaftlichen Dis-
ziplinen zu Hause sind.
Den dritten Platz belegte Frau Dr. Julia Franke, die ein
typisches Thema aus dem Trainingsbereich des Fußballs
aufgegriffen und sich in ihrer Dissertation mit den unter-
schiedlichen Trainingsstrategien in der Saisonvorberei-
tung beschäftigt hat. Bei 93 Spielerinnen und Spielern
aus vier Ballsportarten – Fußball, Handball, Feldhockey,
Basketball – wurden nach randomisierter Zuteilung die
Effekte von extensivem Dauerlauftraining und intensi-
vem Intervalltraining untersucht. Dabei wurde das Inter-
valltraining auf die aerobe Ausdauerleistungsfähigkeit
hin mit den Ergebnissen aus dem Dauerlauftraining ab-
geglichen. Die Untersuchungen erfolgten mit einer um-