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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 5 / 2 0 1 2
Die internationalen Spiele der Deutschen im Mai und Juni 2012
FIFA-Schiedsrichter unterwegs
Name
Wettbewerb
Heim
Gast
Assistenten/Vierter Offizieller/Torrichter
Deniz AYTEKIN
Meisterschaftsspiel Rumänien FC CFR Cluj
Steaua Bukarest
Borsch, Hofmann, Winkmann
Felix BRYCH
Meisterschaftsspiel Zypern AEL Limassol
Omonia Nikosia
Borsch, Lupp
Felix BRYCH
A-Länderspiel
Dänemark
Brasilien
Häcker, Lupp
Felix BRYCH
A-Länderspiel
Schweden
Serbien
Kleve, Häcker
Marco FRITZ
EM-Qualifikation U 19
Griechenland
Türkei
Thielert
Marco FRITZ
EM-Qualifikation U 19
Dänemark
Griechenland
Thielert
Knut KIRCHER
A-Länderspiel
Frankreich
Serbien
Scheppe, Sinn
Wolfgang STARK
Europa-League-Finale
Atletico Madrid Athletic Bilbao
Salver, Pickel, Meyer, Aytekin
Wolfgang STARK
Europameisterschaft 2012
Polen
Russland
Salver, Pickel, Meyer, Aytekin
Wolfgang STARK
Europameisterschaft 2012
Kroatien
Spanien
Salver, Pickel, Meyer, Aytekin
Michael WEINER
A-Länderspiel
Norwegen
England
Bornhorst, Henschel
Michael WEINER
A-Länderspiel
Aserbaidschan Andorra
Henschel, Bornhorst
Felix ZWAYER
EM-Qualifikation U 19
Frankreich
Tschechische Republik Pelgrim
Felix ZWAYER
EM-Qualifikation U 19
Niederlande
Frankreich
Pelgrim
Felix ZWAYER
A-Länderspiel
Österreich
Ukraine
Häcker, Kleve
Christine BAITINGER Frauen EM-Qualifikation
Ukraine
Finnland
Müller-Schmäh, Biehl
Bibiana STEINHAUS Frauen EM-Qualifikation
Norwegen
Nordirland
Wozniak, Rafalski
HFV-Vizepräsident Reinhard
Kuhne (rechts) gratulierte
den Harburgern Sven Klein-
schmidt (Vorstandsmitglied),
Jürgen Borbet (SR-Obmann)
und dessen Stellvertreter
Philipp Steiner (von links).
Rudolf Kreitlein leitete 16
A-Länderspiele.
Hamburg vergibt einen
ganz besonderen Titel
Seit 2007 belohnt der Verbands-
Schiedsrichter-Ausschuss des
Hamburger Fußball-Verbandes mit
dem Titel „Schiedsrichterfreund-
lichster Verein des HFV“ Vereine,
die sich besonders für ihre Unpar-
teiischen engagieren. 2012 wurde
Grün-Weiß Harburg auf diese Weise
geehrt.
Die Entscheidung durch den Ver-
bands-Schiedsrichter-Ausschuss
fiel einstimmig“, sagte der VSA-
Vorsitzende und ehemalige
Bundesliga-Schiedsrichter Wilfred
Diekert. „Die Schiedsrichter-Abtei-
lung von Grün-Weiß Harburg ist ein
Vorbild für Hamburger Vereine. Sie
hat diese Auszeichnung hoch-
verdient!“
Die Jury stellte in ihrer Begrün-
dung besonders die Wahrnehmung
der organisatorischen Aufgaben
und Pflichten der durch den Verein
betreuten Schiedsrichter heraus:
Viele Spielleitungen, regelmäßige
Teilnahme bei den Lehrabenden
und seit sechs Jahren keine
Bestrafungen für Versäumnisse
der Schiedsrichter. Bei 16 Mann-
schaften im Spielbetrieb hat der
Verein 33 aktive Schiedsrichter.
Die Schiedsrichter-Abteilung hat
einen hohen Stellenwert im Verein,
was sich unter anderem an einem
eigenen Etat und der Zugehörig-
keit des Schiedsrichter-Obmanns
zum erweiterten Vereinsvorstand
zeigt. Auch der Zusammenhalt
unter den Schiedsrichtern kommt
innerhalb des Vereinslebens nicht
zu kurz. Neben regelmäßigen Tref-
fen und Unternehmungen wird
jährlich ein Kleinfeldturnier für
Schiedsrichter-Mannschaften aus-
gerichtet.
Rudolf Kreitlein mit
92
Jahren gestorben
Der spätere FIFA-Schiedsrichter
Rudolf Kreitlein, am 14. November
1919
in Fürth geboren, legte seine
Prüfung im November 1937 beim
damaligen FIFA- Schiedsrichter
Ernst Sackenreuther in Nürnberg
ab. Der Zweite Weltkrieg stoppte
seine Schiedsrichter-Laufbahn
zunächst.
Nach einer kurzen Gefangenschaft
in den USA spielte Kreitlein zunächst
beim SC Stuttgart Fußball und
machte sich als Schneidermeister
in seiner neuen Heimat selbststän-
dig. Infolge einer Knie-Verletzung
wandte er sich ab 1951 wieder der
Schiedsrichterei zu und machte
Karriere. Kreitlein hat sich seine
Meriten in erster Linie Mitte der
60
er-Jahre verdient. 1965 leitete
der FIFA-Schiedsrichter das Welt-
pokalfinale Inter Mailand gegen
Independiente Buenos Aires, rund
zwölf Monate später das Endspiel
im Europapokal der Landesmeister
zwischen Real Madrid und Partizan
Belgrad.
Der Höhepunkt seiner Laufbahn war
die Weltmeisterschaft 1966 in Eng-
land. Legendär ist Kreitleins Einsatz
im Viertelfinale dieser WM zwischen
England und Argentinien. Als er
Antonio Rattin vom Platz stellte,
wollte der Kapitän der Südamerika-
ner Kreitlein nicht verstehen und
verlangte einen Dolmetscher. Erst
nach sieben Minuten verließ Rattin
den Platz. Aufgrund dieser schwieri-
gen Situation erfand der englische
Schiedsrichter-Funktionär Ken
Aston nach diesem Spiel die Gelbe
und Rote Karte, um Sprachprobleme
zwischen Schiedsrichter und
Spieler zu verhindern.
In der Bundesliga leitete Rudolf
Kreitlein zwischen 1963 und 1969
insgesamt 66 Spiele. Für seine Ver-
dienste erhielt der ehemalige FIFA-
Schiedsrichter 1988 das Bundesver-
dienstkreuz am Bande.
Am 31. Juli ist Rudolf Kreitlein in
Stuttgart gestorben; er wurde 92
Jahre alt.