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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 5 / 2 0 1 2
Regel 7 – Dauer des Spiels
Der Text unter
Zusätzliche Erläu-
terungen des DFB“
wurde in Nr. 8
(
Regelheft Seite 63) an die FIFA-
Vorschrift (Regelheft Seite 2)
angepasst:
Die Spieldauer bei Spielen von
unter 16-Jährigen, Frauen, über
35-
Jährigen oder Behinderten
kann von der in Regel 7 festge-
setzten Spieldauer abweichen.
Regel 8 – Beginn und
Fortsetzung des Spiels
Im Absatz
Schiedsrichter-Ball“
(
Regelheft Seite 65) wird unter
Definition des Schiedsrichter-
Balls – Vergehen und Sanktionen“
dem bisherigen Text hinzugefügt:
Der Ball geht ins Tor:
Wurde der Schiedsrichter-Ball
direkt ins gegnerische Tor
geschossen, wird das Spiel mit
Abstoß fortgesetzt.
Wurde der Schiedsrichter-Ball
direkt ins eigene Tor geschos-
sen, wird das Spiel mit Eckstoß
fortgesetzt.
Begründung:
Es ist vorgekommen,
dass aus „nicht umkämpften“
Schiedsrichter-Bällen ein Tor
erzielt wurde. Der Schiedsrichter
kam unter Druck, da er das Tor
anerkennen musste. Danach kam
es zu der unerfreulichen Situation,
dass das Team dem Gegner nach
dem Anstoß freie Bahn ließ, damit
er ungehindert ebenfalls ein Tor
erzielen konnte.
Wegen dieser Änderung wurde
auch eine neue
Zusätzliche Erläu-
terung des DFB“
eingefügt:
3.
Ein Schiedsrichter-Ball gilt im
Sinn dieser Regel als „direkt ins
Tor geschossen“, wenn er von
einem Spieler mit der ersten
Berührung dorthin befördert
wurde.
Regel 12 – Verbotenes
Spiel und unsportliches
Betragen
In
Auslegung der Spielregeln und
Richtlinien der FIFA für Schieds-
richter“
wurde unter
Handspiel/Disziplinarmaßnah-
men“
das Wort „klares“ in der
nachfolgenden Bestimmung gestri-
chen (Regelheft Seite 85):
Unter gewissen Umständen sind
Spieler bei einem Handspiel wegen
unsportlichen Betragens zu verwar-
nen, zum Beispiel wenn der Spieler
durch ein absichtliches, klares
Handspiel verhindert, dass der
Gegner in Ballbesitz gelangt.
Begründung:
Es soll die Folge und
nicht die Klarheit eines Handspiels
bestraft werden. Ein Handspiel
kann kaum zu sehen und dennoch
folgenschwer sein. Zudem ist die
Definition des Begriffs „klar“ und
damit eine einheitliche Auslegung
schwierig, insbesondere für
Schiedsrichter aus verschiedenen
Ländern oder Kontinenten mit sehr
unterschiedlicher Erfahrung. Durch
den Wegfall des Wortes „klar“ wird
die Anweisung deutlicher, dass der
Spieler verwarnt werden muss,
wenn er den Ball mit der Hand
spielt, um den Gegner nicht in Ball-
besitz gelangen zu lassen.
In
Verhindern eines Tors oder
Vereiteln einer Torchance“
wird im
zweiten Absatz der letzte Halbsatz
geändert (Regelheft Seite 92):
kann jedoch verwarnt werden.
Begründung:
Der englische Text
„…
may still be cautioned“ war von
der FIFA bisher nicht richtig über-
setzt worden.
Der Absatz Nr. 16 unter
Zusätzli-
che Erläuterungen des DFB“
wurde
gestrichen (Regelheft Seite 94)
und die Nummerierung der nach-
folgenden Absätze angepasst.
16.
Der Torwart darf im Torraum
nicht gerempelt werden, außer er
hält den Ball oder hindert einen
Gegner.
Begründung:
Diese Anweisung
widerspricht den FIFA-Regeln und
ist so nirgendwo vorgesehen. Die
FIFA wies zudem auf Regel-Semina-
ren darauf hin, dass die normalen
Regeln für den Schutz des Tor-
warts ausreichen würden.
FIFA akzeptiert Freistoß-Spray
Bei einem vom IFAB erlaubten Test eines Freistoß-Sprays
zur Markierung des Abstands von 9,15 Meter hat der Konti-
nentalverband Südamerikas im Rahmen der Copa America
2011
gute Erfahrungen gemacht:
1.
Wirksame Durchsetzung der bestehenden Regeln: Der
Abstand von 9,15 Meter zwischen der „Mauer“ und dem
Ball wird klar eingehalten.
2.
Weniger Verzögerung, da die Position und die Distanz
klarer sind. Mehr Spielzeit, weil sich die „Mauer“ schnel-
ler bildet.
3.
Neues Instrument, das die Fairness fördert und Konfron-
tationen zwischen den Spielern und Offiziellen bei Stan-
dard-Situationen verhindert.
4.
Finanziell günstig und somit für alle Profi- und Amateur-
ligen erschwinglich.
Der IFAB hat beschlossen, das Freistoß-Spray zuzulassen.
Es bleibt den einzelnen Mitgliedsverbänden der FIFA über-
lassen, ob sie das Spray einsetzen wollen. Momentan ist die
Einführung seitens des DFB noch kein Thema. Man will
zunächst weitere Erkenntnisse abwarten und dann zu gege-
bener Zeit nochmal über den Einsatz des Freistoß-Sprays
entscheiden.
Außerdem haben die Mitglieder des IFAB beschlossen, dass
es Fußballspielerinnen künftig erlaubt ist, mit einem Kopf-
tuch zu spielen. Das vorherige Verbot war mit angeblicher
Verletzungsgefahr begründet worden. „In Zukunft geht es
nur noch um das Design und die Farbe, in denen Kopftücher
erlaubt sind“, sagte FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke.
In Südamerika kommt das Freistoß-Spray bereits zum Ein-
satz – bei uns zunächst einmal nicht.
Nach einem Experiment bei der Copa America