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philippka / Nils Eden
Methodik Trainingspraxis Kinder

Wahre Alleskönner: Die Rolle des Torspielers im neuen Kinderfußball

Aus der Redaktion

Halten, Fausten, Übergreifen, Antizipieren, Mitspielen – kaum ein Positionsprofil ist so vielseitig wie das des Torhüters. Und genau aus diesem Grund ist es sinnvoll, die an dieser Position interessierten Kinder möglichst facettenreich auszubilden. Das Offensivspiel mit Ball am Fuß gehört da genauso dazu wie sämtliche defensiven Torwarttechniken und -taktiken.


Eine facettenreiche Position

Wann beginnt die gezielte Ausbildung von Torhütern? Was sollten sie zu welchem Zeitpunkt erlernen? Und was muss, was kann und was darf nicht in den jeweiligen Altersklassen trainiert werden? Um den Antworten auf diese Fragen ein Stück näher zu kommen, macht es Sinn, sich das moderne Torwartspiel und die sich daraus ergebenden Anforderungen anzusehen. Zu diesem sowieso schon üppigen Anforderungsprofil kommen psychische Voraussetzungen hinzu, die die besondere Persönlichkeitsstruktur von Torhütern prägen: Verantwortungsbewusstsein, Kommunikationsfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit, Willensstärke, emotionale und mentale Stärke, Risikobereitschaft sowie Leidenschaft für die Spielposition.

Neben dem Blick auf die Anforderungen an das Torwartspiel ist es wichtig, sich mit den Voraussetzungen der Kinder zu beschäftigen, um ein Training und die dazugehörigen Erwartungen an die Spieler alters- und entwicklungsgerecht zu gestalten. Dazu hilft es, sich vier Fragen zu stellen und daraus resultierend die entsprechenden Rückschlüsse für Inhalte und Methodik der Einheiten zu ziehen:

  1. Wie sind Kinder?
  2. Was wollen Kinder?
  3. Was können und was brauchen Kinder?
  4. Was bedeutet dies für das Torwartspiel im Kinderfußball?

Alle auf den Ball - was die Jüngsten können - und was nicht

Welcher Trainer kennt sie nicht: Die Spielertraube, die vor allem bei den Bambini geschlossen dem Ball hinterherjagt? Wer den Wunsch hegt, schon mit diesen Fußballanfängern einen möglichst strukturierten Fußball spielen zu lassen, wird ganz sicher schnell verzweifeln. Denn Kinder in dieser Altersklasse haben einen starken Bewegungsdrang und müssen zunächst einmal die Spielidee der Sportart – Tore erzielen und Tore verhindern – verstehen und umsetzen lernen. Natürlich dürfen sie da auch ihren Vorbildern nacheifern und sich als Torhüter ausprobieren. Aber grundsätzlich gilt: Alle Kinder machen alles. Ihre Trainer lassen sie vielfältige Bewegungserfahrungen sammeln und versuchen so, ihre Neugierde zu wecken und zu nutzen. Neben Aufgaben mit Ball gehören also auch jene dazu, die eher dem Profil eines Torhüters entsprechen: Fangen, Werfen, Springen, Fallen, sich Rollen... Alles natürlich stets spielerisch und kindgerecht verpackt.

Was für alle Trainingsformen gilt...

  • Kleine Gruppen mit möglichst vielen Wiederholungen und kurzen Standzeiten organisieren!

  • Der Trainer nimmt eine Position ein, von der aus er alles beobachten und ggf. helfen kann!

  • Parallel zu jeder Übung ein Spiel organisieren (z. B. 3 gegen 3 auf 4 Minitore) und nach jeweils 7 bis 10 Minuten die Gruppen wechseln!

  • Erzielt ein Kind einen Treffer, kann es sich aussuchen, ob es ins Tor will oder nicht!

  • Will ein Kind nicht mehr die Torhüterposition bekleiden, sagt es an, dass das nächste Kind, das kein Tor schießt, ins Tor wechselt!

  • Alle Aufgaben vormachen oder vormachen lassen!

  • Möglichst viele Wettbewerbe organisieren (Wer schießt in 2 Minuten die meisten Tore? Welche Gruppe ist zuerst fertig?)!


1
5 Trainingsformen

Für Torspieler im Kindertraining

Für Torspieler im Kindertraining

1
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1 / 5

Organisation

  • 2 Minitore in einem Abstand von 8 Metern nebeneinander aufstellen.
  • 10 Meter vor den Minitoren eine Hütchenlinie markieren.
  • Weitere 10 Meter davor 2 Startpositionen errichten.
  • Die Spieler gleichmäßig an den beiden Starthütchen verteilen.
  • 1 Spieler postiert sich als Torspieler zwischen beiden Minitoren.

Ablauf

  • Der Trainer ruft eine Gruppe auf (hier: „1!“).
  • Der erste Spieler dieser Gruppe dribbelt über die Hütchenlinie in die Schusszone und schließt dort auf eines der beiden Tore ab.
  • Der Torspieler versucht, im 1 gegen 1 beide Tore zu verteidigen.
  • Anschließend besetzt der Schütze die Torspielerposition und der Torspieler läuft zur Gruppe 1.
  • Dann ruft der Trainer ruft die nächste Zahl auf usw.

 

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Organisation

  • 2 Minitore in einem Abstand von 8 Metern nebeneinander aufstellen.
  • 8 Meter vor den Minitoren eine Hütchenlinie markieren.
  • Weitere 8 Meter davor ein etwa 10 x 10 Meter großes Feld errichten.
  • Die Spieler verteilen sich mit je 1 Ball in diesem Feld und bekommen vom Trainer eine Nummer zugewiesen.
  • 1 Spieler postiert sich als Torspieler zwischen beiden Minitoren.

Ablauf

  • Die Kinder absolvieren im Feld verschiedene Aufgaben (frei dribbeln, den Ball hochschießen und wieder auffangen, den Ball prellen usw.).
  • Von Zeit zu Zeit ruft der Trainer eine Zahl (hier: „3!“).
  • Der Spieler mit der aufgerufenen Zahl dribbelt aus dem Feld über die Hütchenlinie in die Schusszone und versucht, an einem der beiden Minitore einen Treffer gegen den Torspieler zu erzielen.
  • Anschließend übernimmt der Schütze die Torspielerposition usw.

 

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3 / 5

Organisation

  • 2 Jugendtore mit Torspielern nebeneinander aufstellen.
  • Etwa 10 Meter vor beiden Toren je 1 Starthütchen aufstellen und an jedem Hütchen 4 bis 5 Spieler mit je 1 Ball postieren.

Ablauf

  • Die Kinder versuchen, mit folgenden Aufgaben Treffer zu erzielen:
    • Ball vorspielen – Rolle vorwärts – Torschuss
    • Ball vorspielen – über eine Hürde springen – Torschuss
    • Ball vorspielen – unter einer Hürde durchkriechen – Torschuss
    • Ball hochwerfen – Rolle vorwärts – Torschuss aus der Hand 
    • Ball aus dem Sitzen hochwerfen – Aufstehen – Torschuss
  • Erzielt ein Kind einen Treffer, entscheidet es, ob es in das Tor wechseln will oder nicht.
  • Will der Torspieler aus dem Tor, dann sagt er an, dass das nächste Kind, das nicht trifft, ins Tor muss.
  • Einen Wettbewerb durchführen: Welcher Spieler schießt zuerst auf das Tor? Wer trifft und zuerst geschossen hat, bekommt 2 Punkte.

 

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4 / 5

Organisation

  • 4 Minitore gemäß Abbildung in einem Abstand von ca. 15 bis 20 Metern aufstellen.
  • Das Feld mit einer Hütchenlinie teilen.
  • Je 1 Starthütchen zwischen den Minitoren aufstellen und die Spieler gleichmäßig daran verteilen.
  • Je 1 Torspieler postiert sich vor beiden Minitoren.

Ablauf

  • Auf ein Trainerkommando („Hepp!“) dribbeln die jeweils ersten beiden Spieler an den Starthütchen zur Hütchenlinie in die gegnerische Schusszone und versuchen dort, sich gegen den Torspieler durchzusetzen und einen Treffer an einem der beiden Minitore zu erzielen.
  • Das Kind, das zuerst getroffen hat, erhält 1 Punkt.
  • Anschließend starten die nächsten beiden Spieler usw.

 

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5 / 5

Organisation

  • Ein Jugendtor aufstellen und mit einem Torspieler besetzen.
  • Etwa 15 Meter vor dem Tor 2 Startpositionen markieren.
  • Die Spieler gleichmäßig an beiden Starthütchen postieren.
  • Der Trainer steht mit ausreichend Bällen zwischen beiden Gruppen.

Ablauf

  • Der Trainer spielt (wirft, prellt etc.) den Ball flach in Richtung Tor.
  • Das ist das Startsignal für die beiden ersten Spieler an den Hütchen, zum 1 gegen 1 ins Feld zu laufen.
  • Der Spieler, der zuerst am Ball ist, versucht, einen Treffer zu erzielen.

Variationen

  • Die Kinder starten aus unterschiedlichen Positionen (aus dem Stehen, aus dem Stehen mit dem Rücken zum Tor, aus dem Sitzen, auf dem Bauch liegend, auf dem Rücken liegend, seitlich liegend etc.).
  • Die Kinder starten nach unterschiedlichen Auftaktbewegungen (nach 2 Hocksprüngen, nach 2 Sprüngen auf 1 Bein, nach einer Rolle).

 


Den kompletten Beitrag über die neue Rolle des Torspielers im Kinderfußball mit weiteren Trainingsformen findet ihr in FTJ-Ausgabe 1/21. Eine digitale Version kann hier nachbestellt werden.

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