Wahre Alleskönner: Die Rolle des Torspielers im neuen Kinderfußball
Eine facettenreiche Position
Wann beginnt die gezielte Ausbildung von Torhütern? Was sollten sie zu welchem Zeitpunkt erlernen? Und was muss, was kann und was darf nicht in den jeweiligen Altersklassen trainiert werden? Um den Antworten auf diese Fragen ein Stück näher zu kommen, macht es Sinn, sich das moderne Torwartspiel und die sich daraus ergebenden Anforderungen anzusehen. Zu diesem sowieso schon üppigen Anforderungsprofil kommen psychische Voraussetzungen hinzu, die die besondere Persönlichkeitsstruktur von Torhütern prägen: Verantwortungsbewusstsein, Kommunikationsfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit, Willensstärke, emotionale und mentale Stärke, Risikobereitschaft sowie Leidenschaft für die Spielposition.
Neben dem Blick auf die Anforderungen an das Torwartspiel ist es wichtig, sich mit den Voraussetzungen der Kinder zu beschäftigen, um ein Training und die dazugehörigen Erwartungen an die Spieler alters- und entwicklungsgerecht zu gestalten. Dazu hilft es, sich vier Fragen zu stellen und daraus resultierend die entsprechenden Rückschlüsse für Inhalte und Methodik der Einheiten zu ziehen:
- Wie sind Kinder?
- Was wollen Kinder?
- Was können und was brauchen Kinder?
- Was bedeutet dies für das Torwartspiel im Kinderfußball?
Alle auf den Ball - was die Jüngsten können - und was nicht
Welcher Trainer kennt sie nicht: Die Spielertraube, die vor allem bei den Bambini geschlossen dem Ball hinterherjagt? Wer den Wunsch hegt, schon mit diesen Fußballanfängern einen möglichst strukturierten Fußball spielen zu lassen, wird ganz sicher schnell verzweifeln. Denn Kinder in dieser Altersklasse haben einen starken Bewegungsdrang und müssen zunächst einmal die Spielidee der Sportart – Tore erzielen und Tore verhindern – verstehen und umsetzen lernen. Natürlich dürfen sie da auch ihren Vorbildern nacheifern und sich als Torhüter ausprobieren. Aber grundsätzlich gilt: Alle Kinder machen alles. Ihre Trainer lassen sie vielfältige Bewegungserfahrungen sammeln und versuchen so, ihre Neugierde zu wecken und zu nutzen. Neben Aufgaben mit Ball gehören also auch jene dazu, die eher dem Profil eines Torhüters entsprechen: Fangen, Werfen, Springen, Fallen, sich Rollen... Alles natürlich stets spielerisch und kindgerecht verpackt.
Was für alle Trainingsformen gilt...
Kleine Gruppen mit möglichst vielen Wiederholungen und kurzen Standzeiten organisieren!
Der Trainer nimmt eine Position ein, von der aus er alles beobachten und ggf. helfen kann!
Parallel zu jeder Übung ein Spiel organisieren (z. B. 3 gegen 3 auf 4 Minitore) und nach jeweils 7 bis 10 Minuten die Gruppen wechseln!
Erzielt ein Kind einen Treffer, kann es sich aussuchen, ob es ins Tor will oder nicht!
Will ein Kind nicht mehr die Torhüterposition bekleiden, sagt es an, dass das nächste Kind, das kein Tor schießt, ins Tor wechselt!
Alle Aufgaben vormachen oder vormachen lassen!
Möglichst viele Wettbewerbe organisieren (Wer schießt in 2 Minuten die meisten Tore? Welche Gruppe ist zuerst fertig?)!
Den kompletten Beitrag über die neue Rolle des Torspielers im Kinderfußball mit weiteren Trainingsformen findet ihr in FTJ-Ausgabe 1/21. Eine digitale Version kann hier nachbestellt werden.