Steuerungsmittel für ein abwechslungsreiches Training
Routinen beibehalten vs. neue Impulse setzen
Der Grat zwischen „routiniertem" und langweiligem Training ist schmal. Natürlich ist es hilfreich, wenn die Spieler bestimmte Trainingsformen bereits kennen und somit keine ausschweifenden Erklärungen mehr notwendig sind. Allerdings sollten sich diese Trainingsformen nicht zu oft wiederholen und idealerweise immer wieder angepasst und „aufgepeppt" werden. Andernfalls laufen wir Gefahr, dass die Spieler in gewohnte Muster verfallen und die Intensität sinkt. Außerdem wollen wir ja nicht den Eindruck erwecken, dass wir keine neuen Ideen mehr hätten - oder?
Ein Fünf gegen Fünf auf Ball-halten fördert sicherlich das Zusammenspiel und die Ballsicherheit. „Nach zehn Pässen am Stück kriegt ihr einen Punkt" - so weit, so normal. Im nächsten Schritt folgt dann meist die Kontaktbeschränkung und damit war's das dann. Grundformen wie diese anzupassen und abzuwandeln sorgt für die notwendigen Impulse, die eure Mannschaft die entscheidenden Schritte nach vorne bringen wird. Typischerweise wird dies mit Steuerungsmitteln wie Provokationsregeln oder der Veränderung von Spielfeld und Zielen erreicht. Nachstehend findet ihr drei meiner persönlichen Lieblings-Steuerungsmittel, die vielleicht nicht allzu geläufig sind:
Feldform
- Achteckig/Trichterförmig: Spielfelder mit „abgeschnittenen" Ecken leiten die Spieler direkt zum Tor. Egal ob offensiv oder defensiv - die Orientierung ist eindeutig und fördert die Zielstrebigkeit. Darüber hinaus werden „Longline-Pässe" verhindert, die in der Regel einfach zu verteidigen sind und deshalb häufig vom Gegner durch gezieltes Anlaufen provoziert werden.
Kontaktregel
- Rückpässe sind nur als Klatschball erlaubt: Eine Kontaktregel, die vor allem auf Kommunikation und Vororientierung abzielt. Der Passempfänger muss sich vor seinem Angebot schon einen Überblick über seine Situation verschaffen. Seine Entscheidung soll zusätzlich durch das Kommando des Passgebers („Klatsch!", „Dreh!") verstärkt werden. Entscheidet er sich aufzudrehen, so muss er das Spiel offensiv fortsetzen, wodurch zusätzliche 1-gegen-1-Situationen und „Angriffspässe" provoziert werden.
Spielfortsetzung
- „On-fire!": Nach einem Treffer bleibt die erfolgreiche Mannschaft in Ballbesitz und die Spielrichtung ändert sich. Dadurch wird das Spieltempo hochgehalten, „abschalten" verhindert und umschalten gefördert. Der Torschütze bzw. ein Spieler aus dem erfolgreichen Team holt schnellstmöglich den Ball aus dem Tor und spielt nun von diesem aus in die andere Richtung.
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