Standard der Woche – St. Paulis Taktik-Erfolg in Freiburg
Die Schwächen des Gegners erkennen und ausnutzen
Freiburg verteidigt Eckbälle üblicherweise mit einer Mischung aus Raum- und Manndeckung. Zwei Spieler decken den Raum und orientieren sich hauptsächlich in Richtung des ersten Pfostens, die Angreifer werden in Manndeckung genommen. Zusätzlich positioniert sich ein Freiburger im Rückraum. Die Mannschaft von Alexander Blessin zeigte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, wie sich diese Struktur knacken lässt.
Saad bindet seinen Gegenspieler, um Eggestein genügend Raum zu verschaffen, damit dieser der flach ausgeführten Ecke von Smith entgegenlaufen kann. Eggestein lässt den Ball direkt auf Smith zurückprallen, während Saliakas von der Strafraumkante in Richtung des zweiten Pfostens startet. Die Freiburger Verteidiger fokussieren sich dabei komplett auf den Ball, sodass keiner den Lauf von Saliakas bemerkt. Auch der für den Rückraum zuständige Freiburger, Dinkci, rückt weiter in Richtung Ball und verliert Saliakas aus den Augen.
Mets zieht mit seinem Laufweg in Richtung Torraum den am weitesten vom Ball entfernt stehenden Freiburger Verteidiger ebenfalls zur Tormitte, wodurch Saliakas ausreichend Platz hat, um die Flanke von Smith ungestört anzunehmen. Saliakas köpft den Ball quer in den Strafraum, wo bereits fünf seiner Teamkollegen auf das Zuspiel lauern. Boukhalfa setzt sich im entscheidenden Moment gegen seinen Gegenspieler durch und kommt gefährlich zum Abschluss, verpasst jedoch knapp das 0:3.
Durch clevere Bewegungen und präzises Timing gelang es den Hamburgern, die Unterbesetzung der Freiburger am zweiten Pfosten auszunutzen. Der unerwartete Rollenwechsel von Saliakas, der sich von einem Rückraumspieler in einen Zielspieler verwandelte, stellte die Freiburger Verteidigung völlig auf dem falschen Fuß.