Sabrina Wittmann: Aus dem Ingolstädter Grundlagenbereich zu den Profis
Ein Ingolstädter „Eigengewächs“
Im Sommer 2022 besuchten wir Sabrina Wittmann für unsere Fußballtraining-Doppelausgabe, die sich traditionell mit der Saisonvorbereitung auseinandersetzt. Damals ist Wittmann für die U19-Jungs in der Bundesliga verantwortlich. Die Verbindung zu den Schanzern stellte sie aber schon viel früher, als aktive Spielerin im U17-Bereich her. 2009, also mit 18 Jahren, folgte schließlich der Einstieg ins Trainerinnengeschäft als Coachin in der Audi-Fußballschule des FCI. Drei Jahre später ging es dann zur weiblichen U15 des Vereins und von dort schließlich in den Grundlagenbereich der Jungs, wo sie als Cheftrainerin für U10- bis U14-Junioren verantwortlich war.
Schritt für Schritt wuchs sie mit den Altersklassen, arbeitete je ein Jahr mit der U16- und U17-Mannschaft der Schanzer und war als Assistenztrainerin der deutschen U16-Nationalmannschaft der Mädchen aktiv. 2021 folgte dann der Sprung zur eingangs erwähnten U19-Mannschaft in Ingolstadt, wo sie Talente wie Ognjen Drakulic, Deniz Zeitler, Emre Gül, Max Plath und Elias Decker auf den Übergang in den Profikader vorbereitete. Nun ist sie bei den Profis angekommen - und wer weiß? Vielleicht darf sie auch über das Saisonende hinaus die sportlichen Geschicke leiten und eine Sommervorbereitung abhalten, die den genannten Jungs und unseren treuen Leserinnen und Lesern nicht ganz unbekannt vorkommen dürfte.
Im U19-Bereich spielt das Ergebnis bereits eine große Rolle und doch haben wir als Trainer-Team die Aufgabe, den einzelnen Spieler weiter auszubilden und bestmöglich auf den Profifußball vorzubereiten.
Die langfristige Trainingsplanung der U19 des FC Ingolstadt 04
In ihrem Fußballtraining-Beitrag zur langfristigen Trainingsplanung stellte sie die besonderen Herausforderungen des Leistungsbereiches heraus. Talentierte Spieler, eigentlich noch Kinder, müssen sich weiter frei entwickeln können und trotzdem Ergebnisse liefern. Der Fußball wird nicht nur schneller und kraftvoller, sondern auch systematischer und somit komplexer. Ein schwieriger Spagat, den es zu meistern gilt, um sportlichen Erfolg und Individualisierung gleichermaßen voranzutreiben, sodass am Ende möglichst viele Eigengewächse den Sprung in die Profimannschaft schaffen.
Die grundsätzliche Unterscheidung in der Trainingsplanung macht Wittmann zwischen „systemorientiertem" und „defizitorientiertem" Training. Systemorientierte Einheiten basieren auf der eigenen Spielidee und dienen der Verbesserung des mannschaftstaktischen Verhaltens und der Vorbereitung auf die bevorstehenden Gegner. Ziel ist, mithilfe eigener Prinzipien als Team in der Liga erfolgreich zu sein. In defizitorientierten Trainings sind die Spieler und ihre Stärken und Schwächen der Ausgangspunkt. Verbesserungen sollen vor allem in den Bereichen Spielverständnis, Entscheidungsverhalten und den Qualitäten mit Ball, unabhängig von der eigenen Philosophie, erfolgen.
Den vollständigen Beitrag über Sabrina Wittmans Arbeit bei der Ingolstädter U19 mit weiterer Trainingspraxis und detaillierten Einblicken in die Trainingsplanung findet ihr in Fußballtraining Ausgabe 6 + 7 des Jahrgangs 2022. Eine digitale Version der Ausgabe könnt ihr hier nachbestellen!