FT-Digital: Umschaltspiele mit der U10 vom FC St. Pauli
Eigenständig effektive Lösungen entwickeln
Die Intention des problemorientierten Trainings ist es, die Spieler mit Fragestellungen und Problemen des Spiels zu konfrontieren (z. B. durch bestimmte Regeln oder entsprechende Feldformen), ohne dass wir eine Lösung vorgeben. Sie sind stattdessen angehalten, abhängig von ihren Fähigkeiten selbstständig die für sie bestmöglichen Lösungen zu finden. Dabei sollen sie sich aktiv neues Rüstzeug aneignen und vorhandenes reflektieren, indem sie auf Grundlage ihres Vorwissens Neugelerntes verknüpfen und in neuen Situationen anwenden. Unser Ziel ist es also, den Kindern zu ermöglichen, sich auszuprobieren und dadurch festzustellen, was für sie funktioniert und was nicht. So können wir auf monotone Übungsformen verzichten.
In der exemplarischen Trainingseinheit konfrontieren wir die Jungs damit, dass sie innerhalb einer gewissen Zeit nach Balleroberung ein Tor erzielen müssen. Sie sind also gezwungen, aus der Balleroberung heraus schnellstmöglich in die Tiefe zu kommen. So fördern wir einen nach vorne gerichteten, aktiven Fußball und stellen sicher, dass sie nach einem Ballgewinn stets die Tiefe im Blick haben.
Wir beginnen mit einer großen nichtangeleiteten Spielform, sodass alle sofort ins Spielen und mit der Problemstellung in Berührung kommen. Anschließend besprechen wir in einer ersten Reflexionsphase, welche Herausforderungen aufgetreten sind und welche Lösungsstrategien die Kinder entwickelt haben. Danach wechseln wir in eine kleinere Spielform, weil wir dort diese Probleme häufiger provozieren können, bevor wir wieder in eine große Form wechseln. So können die Spieler das Gelernte anwenden und stellen im Idealfall selbstständig einen Lerneffekt fest, da sie bestimmte Zielsetzungen nun leichter erreichen.
Zum Abschluss sammeln wir noch einmal die Lösungsvorschläge der Kinder und wiederholen die Kernpunkte. Davon erhoffen wir uns nicht zuletzt eine Festigung des gewünschten Verhaltens.
Umschalten aus dem 4 gegen 4 auf 4 Minitore
Organisation
- Ein 34 x 25 Meter großes Feld mit 4 Minitoren und einer 10 x 20 Meter großen Mittelzone markieren.
- 2 Viererteams bilden.
- Der Trainer steht mit ausreichend Bällen auf Höhe der Mittelzone außerhalb des Feldes.
Ablauf
- Der Trainer passt zu einem Team und es beginnt ein 4 gegen 4 auf Ballhalten in der Mittelzone.
- Nach Balleroberung darf das andere Team sofort auf ein beliebiges Tor abschließen.
- Das andere Team setzt nach und verteidigt die Minitore.
- Nach einem Ausball, Treffer oder einer Ballrückeroberung kehren alle in die Mittelzone zurück und der Trainer spielt einen neuen Ball ein.
Umschalten im 2 plus 1 gegen 2 plus 1
Organisation
- Ein 36 x 16 Meter großes Feld mit 2 Toren und 3 gleich großen Querzonen markieren.
- 2 Viererteams bilden und je 1 Torhüter und 1 „Vollstrecker“ bestimmen.
- Die Torhüter auf die Tore verteilen und die „Vollstrecker“ jeweils in der Zone vor dem gegnerischen Tor postieren.
- Die übrigen Spieler stehen in der Mittelzone.
Ablauf
- Der Trainer passt zu einem Team und es beginnt ein 2 gegen 2 auf Ballhalten in der Mittelzone.
- Die „Vollstrecker“ dürfen ihre jeweilige Zone nicht verlassen.
- Nach Balleroberung darf die ballbesitzende Mannschaft auf das gegnerische Tor angreifen und ihren „Vollstrecker“ anspielen.
Umschalten aus dem 4 gegen 4 auf 2 Tore
Organisation und Ablauf
- Ein 34 x 25 Meter großes Feld mit 2 Toren mit Torhüternund einer 10 x 20 Meter großen Mittelzone markieren.
- 2 Viererteams bilden.
- Der Trainer steht mit ausreichend Bällen auf Höhe der Mittelzone außerhalb des Feldes.
- Der Trainer passt zu einem Team und es beginnt ein 3 gegen 3 auf Ballhalten in der Mittelzone.
- Nach Balleroberung darf die ballbesitzende Mannschaft auf das gegnerische Tor angreifen.
- Das andere Team setzt nach und verteidigt.
- Erobert es den Ball zurück, kontert es auf das andere Tor.
- Nach einem Ausball oder Treffer kegren alle in die Mittelzone zurück und der Trainer spielt einen neuen Ball ein.