Aktuelle FT-Ausgabe Jugend Senioren
FT 4/22: Profis von Morgen
So bilden die Landesverbände ihre Talente aus
Ein Fußballverband hat vielfältige Aufgaben: von sportlichen Verantwortlichkeiten bis hin zu gesellschaftlichen, sozialen und sportpolitischen. Besonders um erstgenannte bemühen sich die Verbandssportlehrer. Sie kümmern sich sowohl um die Talentförderung als auch um die Trainerausbildung in ihrer Region. Die FT-Redaktion spricht im ersten Teil des Beitrags mit Verbandssportlehrer Carsten Busch über die Aufgaben, Ziele und Herausforderungen der Verbandsarbeit. Im zweiten Teil beschreibt der FLVW seinen Prozess der Entwicklung einer Spielidee von der Theorie bis in die Praxis.
Seit Längerem bemängeln Experten, dass Deutschland im europäischen Vergleich seine Spitzenposition in der Ausbildung von Nachwuchsfußballern verloren hat. Michael Rentschler und Steffen Sekler treiben deshalb auf württembergischer Verbandsebene strukturelle Veränderungen an, um den Weg der Talente in die Bundesliga vielfältiger und erfolgreicher zu gestalten.
Beim Hamburger Fußball-Verband dreht sich vieles um den Kreis. Die Talente verschiedener Altersklassen finden bei ihrem wöchentlichen Auswahltraining regelmäßig runde und weitere geometrische Feldformen vor, in denen sie agieren. Verbandssportlehrer Stephan Kerber erklärt, warum die Hamburger von der gängigen Feldform abweichen und wie sich das auch auf das Coaching auswirkt.
Die weiteren Beiträge
Der Fußball wird immer schneller – physisch wie kognitiv. Vor allem im kognitiven Bereich bestehen noch große Potenziale hinsichtlich Wahrnehmung, Entscheidungsverhalten und -geschwindigkeit. Es besteht jedoch eine Diskrepanz zwischen dem theoretischen Wissen und der praktischen Umsetzung. Diesem Problem widmete sich der Co-Trainer des FC St. Pauli Loïc Fave und entwickelte die SKILLSHIRTZ. Mit den speziellen Leibchen lassen sich Trainingsformen durchführen, die die Handlungsschnelligkeit verbessern.
Sead Smajlovic tritt bereits zum dritten Mal als PPS-Autor auf. Die ersten beiden liegen allerdings schon einige Zeit zurück: 2012 trainierte er den SV Hüfingen und 2013 die SG Tengen-Watterdingen. Heute coacht er den Bodensee-Bezirksligisten FC Hilzingen. Irgendwann dazwischen legte er eine Pause ein – und fing nach einigen Jahren doch wieder an, allerdings nicht bei den Senioren, sondern als Kindertrainer beim FC Hilzingen, wo er auch seinen beiden Söhnen zeigte, wie’s geht. Und als der ihm zum Heimatklub gewordene Verein Bedarf auf der Position des Trainers der „Ersten“ hatte, war Smajlovic nicht schnell genug auf dem Baum. Er stellt gemeinsam mit seinem Co-Trainer Maik Sätteli drei Einheiten zum sicheren Ballbesitz, zum Spielaufbau in die Tiefe und zum Spiel im letzten Drittel vor – selbstredend mit Variationen.
Es herrscht Aufbruchstimmung im Leistungszentrum des SV Sandhausen. Der Klub hat große zeitliche und finanzielle Ressourcen investiert, um den Nachwuchs konkurrenzfähiger zu machen, steht er doch mit den umliegenden Vereinen im Wettbewerb um die besten Talente. Die U17 um Cheftrainer André Philipp und Co-Trainer Leon Laudi spielt bisher eine gute Saison. In der Rückrunde treffen sie voraussichtlich in der Meisterrunde auf starke Gegner – eine tolle Herausforderung, die Siegermentalität weiter zu entwickeln. Am Beispiel von zwei Einheiten zum Gegenpressing und zur Spielverlagerung stellen die Coaches ihr Spiel- und Trainingskonzept vor.