FT 3/23: Positionstraining der DFB U16-Junioren
Zielsetzung des Trainingslagers
Der DFB beginnt ab der U15 damit, Auswahlmannschaften zu bilden, welche über drei Jahre hinweg vom stets gleichen Trainerteam betreut werden. Der Spielerkreis wird über mehrere Lehrgänge bis zur U16 sukzessive verkleinert, um schließlich eine schlagkräftige U17-Auswahl zu formen, die sich für die Europameisterschaft qualifiziert. Das Wintertrainingslager der U16 bietet die erste Gelegenheit, mit den Spielern über mehrere Tage intensiv zu trainieren. Dafür hat das Trainerteam um Michael Prus insgesamt 29 Spieler nominiert.
Ziel des Trainingslagers im spanischen Pinatar war in erster Linie die individuelle Weiterentwicklung der Spieler und darauf aufbauend der Übertrag in mannschaftsbezogene Prozesse. Hierfür war es von Vorteil, dass der DFB über einen großen Expertenpool verfügt. Die gute Aufgabenteilung, das Training in kleinen Gruppen mit gezieltem Feedback und ausreichend Raum für das Entwickeln eigener Lösungen ermöglichte ein maximal effektives Training. Den Auswahlspielern bot sich die Gelegenheit, zehn Tage lang mit den landesweit besten Kickern ihres Jahrgangs zu trainieren und vom enormen Erfahrungsschatz der Experten zu profitieren und sich durch deren Feedback weiterzuentwickeln.
Umsetzung vor Ort
In Pinatar folgten die DFB-Trainer dem Motto: „Morgens den Spieler besser machen und nachmittags die Mannschaft.“ Dafür teilten sie den Kader in Positionsgruppen (Torhüter, Abwehrspieler, Mittelfeldspieler und Stürmer) auf, mit denen sie dann zielgerichtet an den für sie relevantesten Inhalten arbeiten konnten. Inhaltlich darauf aufbauend wurden die Gruppen anschließend wieder zusammengeführt und es erfolgte der Übertrag in das Mannschaftstraining. Die konzentrierte Arbeit mit den jeweiligen Mannschaftsteilen erlaubte den Positionsspezialisten, analytischer, detaillierter und damit auch effektiver zu trainieren, als es mit dem gesamten Team der Fall gewesen wäre. Wir zeigen Trainingspraxis für die Mannschaftsteile Abwehr, Mittelfeld und Sturm sowie die darauf aufbauende Komplexform im Video.
Für die Abwehrspieler geht es darum, eine seitliche Stellung einzunehmen und sich dadurch so zu positionieren, dass sie sich einerseits nach vorne bewegen können, um einen Flachpass in die Spitze antizipieren und abfangen zu können, anderseits aber auch die Tiefe zu kontrollieren.
Der Schwerpunkt für die Mittelfeldspieler lag auf dem Agieren im letzten Drittel und dem Zug zum Tor mit dem Fokus auf ihre Positionierungen und die richtigen Abstände als Grundlage. Da Ballbesitz kein Selbstzweck ist, legen wir Wert darauf, dass wir Dynamik in Richtung Tor zu entwickeln.
Um sich in gute Abschlusspositionen zu bringen, kommt es darauf an, den Ball so in den Lauf mitzunehmen, dass die Dynamik aufrechterhalten bleibt. Wenn das gelingt, stehen die Stürmer meist so gut zum Ball, dass sie ihn auch entsprechend platzieren können.
Statt eine Vielzahl verschiedener Potenziale, Fehlerbilder und Themen zu besprechen, stellen wir durch individualisiertes Coaching sicher, dass im Mannschaftstraining der ursprüngliche Coachingfokus aufrechterhalten und der Schwerpunkt für den Spieler somit nachvollziehbar bleibt.
Den gesamten Beitrag über das Winter-Trainingslager der deutschen U16-Auswahl findet ihr in der aktuellen Ausgabe 3/23 von Fußballtraining. Weitere interessante Spiel- und Übungsformen für die unterschiedlichen Mannschaftsteile inklusive!