Hinweise geben, die ankommen

Zahlen lügen bekanntlich nicht. Und sportliche Ergebnisse entscheiden deshalb nicht selten darüber, wie die Arbeit eines Trainers bewertet wird. Doch ist das wirklich gerecht? Und wenn nicht: Welche Kriterien sollten stattdessen Anwendung finden? Diese Fragen nimmt Stefan Hirschberg zum Anlass, genauer hinzusehen und aus der Praxis heraus Werkzeuge zu entwickeln, die es uns ermöglichen, die eigenen Handlungen effektiver zu reflektieren. Das macht uns zu besseren Trainern, was sich über kurz oder lang auch positiv auf die Ergebnisse auswirkt.

Selbst die größten und talentiertesten Mannschaften können in eine lange und schwere Krise geraten, in der sie nur noch inakzeptable Leistungen erbringen: Einige Spieler zeigen keine Loyalität, Stammspieler wollen ständig verwöhnt werden und die Medien hinterfragen jede Entscheidung und jeden Spielzug. Dann werden auch die Direktoren schnell ungeduldig und verlangen positive Ergebnisse. Ernst Middendorp übernahm Ende 2018 die Kaizer Chiefs Johannesburg in solch einer Lage und weiß, wovon er spricht. 

Johannes Uhlig zeigt, wie die Spielintelligenz und Kreativität der Spieler effektiv trainiert werden kann, ohne dabei mit stereotypen Wiederholungen und einschleifenden Abläufen zu arbeiten. Dabei geht er auf den differenziellen Lernansatz ein und stellt zwei komplette Trainingseinheiten vor.

Viele Trainer neigen dazu, taktische Verhaltensweisen einfach zu bestimmen, vergessen jedoch häufig, dass das Lernen dadurch nicht effizient ist. Spieler müssen ihre eigenen Erfahrungen sammeln und am Lernprozess beteiligt werden. Das gelingt, indem Spielformen so gesteuert werden, dass sie die gewünschten Coachingaspekte unmerklich provozieren. Die Steuerungsmittel sind sehr vielfältig, sodass Trainer auf viele Bausteine zurückgreifen können. Moritz Kossmann stellt sie in seinem Beitrag vor.

Und während des Spiels? Die Pause zwischen den Halbzeiten bietet dem Trainer eine große Möglichkeit, Einfluss auf das Geschehen zu nehmen. Doch damit das auch gelingt, bedarf es einer konkreten Vorstellung und Planung dieser sensiblen Phase. Janis Hohenhövel nähert sich der Thematik an und hat dazu Trainer aus unterschiedlichen Alters- und Leistungsbereichen num ihre Einschätzung gebeten.