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Foto:Nils Eden
Taktik Trainingspraxis Kinder Jugend

Das vertikale Spiel

Stephan Edelhäuser
Stephan Edelhäuser

Passspiel ist kein Selbstzweck, sondern soll Raum schaffen. Vor allem in der Tiefe, um sich dem gegnerischen Tor schnell zu nähern. Für D- und C-Junioren, die sich auf dem wachsenden Spielfeld immer wieder neu orientieren müssen, kann es hilfreich sein, Spielformen nach diesem Schwerpunkt auszurichten.

Die Vorgaben an die Spieler sollten einfach bleiben. Ziel ist es, mit den Übungs- und Spielformen vor allem das Verständnis für folgende Handlungsprinzipien zu stärken:

  • Das Lösen aus dem Deckungsschatten zur Öffnung von Passräumen im Rücken des Gegners
  • Der vertikale Blick für die freie Passlinie
  • Das Nachstarten in die Tiefe

Wichtig ist zudem, dass die Spieler selbst den richtigen Moment für einen vertikalen Pass erkennen und immer wieder aus neuen Spielsituationen agieren müssen.


Warm-Up: Die Linie überspielen

In der ersten Form geht es darum, eine gegnerische Linie zu überspielen – Blick und Dribbelrichtung gehen dabei immer in die Tiefe. Die Gegner sind derweil an ihre Zone gebunden und sorgen somit für reduzierten Gegnerdruck. Spielend leicht lassen sich die Anforderungen erhöhen: Mehr Bälle fördern die Aufmerksamkeit der Spieler, mehr Gegenspieler verkleinern die Schnittstellen für die Pässe in die andere Zone. Es bieten sich zahlreiche Variationen und damit weitere Chancen: Der Übungsaufbau ist den Spielern schnell bekannt und bedarf in der nächsten Einheit keiner großen Erklärung mehr. Dennoch kann die Form mit einigen Regeländerungen komplett neu ausgerichtet werden. 

Abbildungen 1
2 Trainingsformen

Warm-Up

Warm-Up

Abbildungen 1
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Organisation
  • Das Spielfeld in fünf Zonen gemäß Abbildung unterteilen und die Größen nach dem eigenen Ziel ausrichten:
    • Große Zonen: Größere Laufdistanzen, längere Pässe, weniger Handlungsdruck
    • Kleine Zonen: Kürzere Laufdistanzen, Kurzpassspiel, mehr Handlungsdruck
  • Zwei Gegenspieler in der zentralen Zone postieren.
  • Die restlichen Spieler auf die beiden äußeren Zonen aufteilen.
  • Zwei Spieler sind im Ballbesitz.
Ablauf
  • Die Ballbesitzer dribbeln in die nächste Zone und spielen aus dieser auf die andere Seite. Die rote Zone dürfen sie nicht betreten.
  • Anschließend kehren sie in ihre Zone zurück und halten sich für den nächsten Pass bereit.
  • Pässe in der eigenen Hälfte sind nicht erlaubt.
  • Die Gegenspieler verteidigen in der roten Zone, dürfen diese aber nicht verlassen.
  • Erobert Rot den Ball, spielen sie den Trainer an, der den Ball erneut ins Spiel bringt.
Variationen
  • Die Anzahl der Bälle erhöhen.
  • Die Anzahl der Gegenspieler erhöhen.
  • Blau startet dem Pass hinterher und besetzt die gegenüberliegende Zone.
  • Fliegender Wechsel nach einem Fehlpass: Der Spieler, der den Fehlpass spielt, wird zum neuen Verteidiger.
  • Die Breites des Feldes verringern, um die Schnittstellen für Pässe zu verkleinern.
Coachingpunkte
  • Ohne Ball: Alle Bälle im Blick haben, aus dem Deckungsschatten des Gegners lösen, dem Pass entgegenstarten.
  • Mit Ball: Aktiver erster Kontakt nach vorne, im Dribbling nicht abstoppen und nicht zurücklaufen.

 

Abbildung 2
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Organisation
  • Das Spielfeld in drei Zonen gemäß Abbildung unterteilen und die Größen nach dem eigenen Ziel ausrichten:
    • Große Zonen: Größere Laufdistanzen, längere Pässe, weniger Handlungsdruck
    • Kleine Zonen: Kürzere Laufdistanzen, Kurzpassspiel, mehr Handlungsdruck
  • Zwei Gegenspieler in der zentralen Zone postieren.
  • Die restlichen Spieler auf die beiden äußeren Zonen aufteilen.
  • Zwei Spieler sind im Ballbesitz.
Ablauf
  • Die Ballbesitzer dribbeln in die mittlere Zone und spielen aus dieser auf die andere Seite. Die rote Zone dürfen sie nicht betreten.
  • Anschließend kehren sie in ihre Zone zurück und halten sich für den nächsten Pass bereit.
  • Pässe in der eigenen Zone sind nicht erlaubt.
  • Die Gegenspieler verteidigen in der roten Zone, dürfen diese aber nicht verlassen.
  • Erobert Rot den Ball, spielen sie den Trainer an, der den Ball erneut ins Spiel bringt.
Variationen
  • Die Anzahl der Bälle erhöhen.
  • Die Anzahl der Gegenspieler erhöhen.
  • Blau startet dem Pass hinterher und besetzt die gegenüberliegende Zone.
  • Fliegender Wechsel nach einem Fehlpass: Der Spieler, der den Fehlpass spielt, wird zum neuen Verteidiger.
  • Die Breite des Feldes verringern, um die Schnittstellen für Pässe zu verkleinern.
Coachingpunkte
  • Ohne Ball: Alle Bälle im Blick haben, aus dem Deckungsschatten des Gegners lösen, dem Pass entgegenstarten
  • Mit Ball: Aktiver erster Kontakt nach vorne, im Dribbling nicht abstoppen und nicht zurücklaufen

 


Hinführung: Die Spielrichtung vorgeben

Ein zweiter Korridor wird markiert und somit eine zweite gegnerische Linie, die es zu überspielen gilt. In der mittleren Zone drehen die Spieler in Spielrichtung auf und sollen mit wenig Zeitaufwand den Ball in die nächste Ebene spielen. Ein zusätzlicher Gegenspieler (Abb. 2) erhöht den Druck.

Abbildung 3
2 Trainingsformen

Hinführung

Hinführung

Abbildung 3
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Organisation
  • Das Spielfeld in fünf Zonen gemäß Abbildung unterteilen und die Größen nach dem eigenen Ziel ausrichten:
        Große Zonen: Größere Laufdistanzen, längere Pässe, weniger Handlungsdruck
        Kleine Zonen: Kürzere Laufdistanzen, Kurzpassspiel, mehr Handlungsdruck
  • In den roten Zonen je 2 Verteidiger postieren.
  • Blau verteilt sich im 3-2-3 auf die Zonen.
Ablauf
  • Blau spielt aus der Außenzone in die Mittelzone.
  • Der Passempfänger dreht sich auf, dribbelt an und leitet den Ball in die gegenüberliegende Außenzone weiter.
  • Rot versucht, die Pässe abzufangen und den Trainer anzuspielen.
  • Rot darf die rote Zonen nicht verlassen und Blau darf diese nicht betreten. 
Variationen
  • Jeder Spieler von Blau rückt nach und besetzt die Zone, in die er gepasst hat.
  • Blau stellt auf 2-4-2 um und spielt mit 2 Bällen.
  • 3 Verteidiger pro Zone und Blau im 2-2-2.
  • Einen Wettkampf durchführen: Blau erhält für zehn erfolgreiche Seitenwechsel einen Punkt, Rot für jeden Pass zum Trainer.
  • Die Breite des Feldes verringern, um Schnittstellen für Pässe zu verkleinern.
Coachingpunkte
  • Blau soll die Pässe innerhalb einer Zone auf ein Minimum reduzieren.
  • Aus dem Deckungsschatten lösen und Passlinien bilden.
  • Offene Spielstellung der blauen Spieler in der zentralen Zone und direkte Ballannahme in Spielrichtung.

 

Abbildung 4
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Organisation
  • Das Spielfeld in fünf Zonen gemäß Abbildung unterteilen und die Größen nach dem eigenen Ziel ausrichten:
        Große Zonen: Größere Laufdistanzen, längere Pässe, weniger Handlungsdruck
        Kleine Zonen: Kürzere Laufdistanzen, Kurzpassspiel, mehr Handlungsdruck
  • Rot stellt zwei Spieler in jede rote Zone und einen in die Mittelzone.
  • Blau spielt im 2-3-2.
Ablauf
  • Blau spielt aus der Außenzone in die Mittelzone.
  • Der Passempfänger dreht sich auf, dribbelt an und leitet den Ball in die gegenüberliegende Außenzone weiter.
  • Rot versucht, die Pässe abzufangen und den Trainer anzuspielen.
  • Kein Spieler darf seine Zone verlassen.
Variationen
  • Jeder Spieler von Blau rückt nach und besetzt die Zone, in die er gepasst hat.
  • Einen Wettkampf durchführen: Blau erhält für fünf erfolgreiche Seitenwechsel einen Punkt, Rot für jeden Pass zum Trainer.
  • Die Breite des Feldes verringern, um Schnittstellen für Pässe zu verkleinern.
  • Die blauen Spieler der Außenzone dürfen in die rote Zone dribbeln und aus dieser auch in die gegenüberliegende Außenzone spielen.
Coachingpunkte
  • Blau soll die Pässe innerhalb einer Zone auf ein Minimum reduzieren.
  • Aus dem Deckungsschatten lösen und Passlinien bilden.
  • Offene Spielstellung der blauen Spieler in der zentralen Zone und direkte Ballannahme in Spielrichtung.

 


Wettspiel: In die Tiefe passen und nachgehen

Mit den Toren starten wir einen Wettbewerb. Bei einer größeren Trainingsgruppe (ab 12 Spielern) lohnt sich ein doppelter Aufbau (Abb. 1). Kleinere Spielformen sind weniger kompliziert, bringen jeden Spieler dafür öfter in die gewünschte Aktion. Die Torzonen (Rot) erfordern einen vertikalen Pass, um anschließend einen Treffer erzielen zu können. Eine frühe spieloffene Positionierung ist somit entscheidend, um das Spiel schnell in die Tiefe verlagern zu können. Eine wichtige Funktion erfüllen auch die Anspieler: Sie bewegen sich frei zwischen den Toren und versuchen, Passlinien herzustellen. Müssen sie direkt spielen, sind die Mitspieler gefordert, so schnell wie möglich in die Zone zum Torabschluss nachzurücken.

Abbildung 5
3 Trainingsformen

Wettspiel

Wettspiel

Abbildung 5
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Organisation
  • Ein Feld markieren mit der Breite von 12 Metern.
    • Länge rote Zone: 5 Meter
    • Länge grüne Zone: 10 Meter
    • Länge gelbe Zone: 2 Meter
  • Rot und Blau postiert sich in der mittleren Zone.
  • Ein neutraler Spieler und der Trainer postieren sich in der gelben Zone.
  • Der zweite neutrale Spieler steht zwischen den Toren.
Ablauf
  • 2 gegen 2 in der mittleren Zone.
  • Spieler und Trainer in der gelben Zone eröffnen den Angriff.
  • Die rote Zone darf von allen Spielern erst betreten werden, wenn ein Pass auf den neutralen Spieler zwischen den Toren erfolgt ist.
  • Gelb legt ab, erst dann darf auf eines der Tore abgeschlossen werden.
  • Erobert Rot den Ball, egal in welcher Zone, erhalten sie mit einem Pass in die gelbe Zone das Angriffsrecht.
Variationen
  • Der neutrale Spieler zwischen den Toren spielt direkt.
  • Alle neutralen Spieler spielen direkt.
  • Hat ein Team den Ball aus der gelben Zone erhalten, darf es den neutralen Spieler und den Trainer nicht mehr in den Angriff mit einbeziehen.
Hinweise
  • Als Trainer mitspielen, um das Tempo des Spiels zu steuern.
  • Der neutrale Spieler bewegt sich auf der Linie zwischen den Toren und bietet sich in den Schnittstellen an.

 

Abbildung 6
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2 / 3
Organisation
  • Ein Feld in der Größe von 25 x 12 Metern aufbauen
    • Länge der roten Zone: 6 Meter
    • Länge der grünen Zone: 17 Meter
    • Länge der gelben Zone: 2 Meter
  • 3 Minitore auf einer Grundlinien aufstellen.
  • Die roten und blauen Spieler postieren sich im Feld.
  • Die neutralen Spieler (Gelb) zwischen den Toren und in der gelben Zone postieren.
Ablauf
  • Spiel im 4 gegen 4.
  • Die Ballbesitzer spielen mit den beiden neutralen Spieler in der gelben Zone zusammen.
  • Die neutralen Spieler dürfen die Zone nicht verlassen und in dieser nicht angegriffen werden.
  • Die rote Zone darf erst nach einem Zuspiel auf die neutralen Spieler zwischen den Toren betreten werden.
  • Erobert Rot den Ball, erhält das Team durch einen Pass in die gelbe Zone das Angrifssrecht.
Variationen
  • Die neutralen Spieler dribbeln nach jedem Zuspiel ein und sind dann angreifbar.
  • Die neutralen Spieler spielen direkt.

 

Abbildung 7
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3 / 3
Organisation
  • Ein Feld in der Größe von 30 x 20 Metern aufbauen und je 3 Minitore auf den Grundlinien aufstellen.
  • Die roten Zonen haben eine Länge von je 6 Metern.
  • Blau und Rot postiert sich im Feld, die neutralen Spieler (Gelb) zwischen den Toren.
Ablauf
  • 4 gegen 4
  • Die Ballbesitzer spielen mit Gelb zusammen, dürfen die Spieler an der eigenen Stirnseite aber nach der Eröffnung nicht mehr mit einbeziehen. Für die Eröffnung darf sich ein Spieler der angreifenden Mannschaft in die rote Zone zurückfallen lassen.
  • Die roten Zonen dürfen erst nach einem Pass auf Gelb betreten werden.
Variationen
  • Erleichtern: Die eigene rote Torzone darf beim Spielaufbau betreten und Gelb zwischen den eigenen Toren mit einbezogen werden.
  • 2 Neutrale spielen im Feld, und nur je einer von Gelb agiert auf der Grundlinie zwischen den Toren.

 

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