Chemnitzer FC U19: Trainingssteuerung nach dem „Sechs-Wochen-Plan“
Vorbild Verheijen
Unsere Trainingssteuerung beruht auf den Ideen von Raymond Verheijen und seinem Periodisierungsmodell. Wir arbeiten in sechswöchigen Zyklen und planen in einer normalen Trainingswoche stets einen Hauptbelastungstag ein. Dieser ist in unserem Fall, gehen wir von Samstagsspielen aus, am Mittwoch. In den ersten beiden Wochen sieht die Hauptbelastung vor, anhaltend viele Aktionen pro Minute zu trainieren. Hierfür spielen wir 8 gegen 8 bis 11 gegen 11 bei zwei bis sechs Serien mit Spielzeiten von zehn bis 15 Minuten. Die Pausenzeit zwischen den Serien beträgt zwei Minuten.
Die Umfänge steigern wir von Woche zu Woche, um eine leichte Überforderung der Spieler zu erreichen. In den Wochen drei und vier intensivieren wir die Belastung und absolvieren vier bis sechs Spiele zu vier bis acht Minuten bei jeweils 2 Minuten Pause. Es geht weiterhin darum, anhaltend viele Aktionen pro Minute abzurufen, die Zahlenverhältnisse werden allerdings verkleinert (vom 5 gegen 5 bis zum 7 gegen 7). Die Spieler sollen in der Lage sein, sich zwischen den Aktionen schnellstmöglich zu erholen.
Hauptbelastung und Quantitätssteigerung
Am Hauptbelastungstag lautet das Trainingsziel „anhaltend gute Aktionen“, um auch gegen Spielende noch mit höchster Intensität gute Entscheidungen zu treffen und diese sauber ausführen zu können. Zwischen Tempoläufen haben die Spieler nur kurze Erholungsphasen. Wir setzen zwei bis vier Serien zu sechs bis zehn Sprints bei jeweils zehn Sekunden Pause an. Zwischen den Serien erhalten die Spieler eine Pause von bis zu vier Minuten.
Den dritten Block bilden Spiele vom 3 gegen 3 bis zum 4 gegen 4. Ziel ist, mehr Aktionen pro Minute durchführen zu können. Das Belastungs- und Pausenverhältnis verändert sich in diesen kleineren Spielformen deutlich. So schwanken bei zwei Serien die Belastungs- und Pausenzeiten von jeweils sechs bis zehn Spielen zwischen einer und drei Minuten. Die Serienpause beträgt vier Minuten.
Qualitätssteigerung und kurze, intensive Sprints
In den Wochen fünf und sechs arbeiten wir daran, bessere Aktionen spielen zu können, und zielen vor allem auf die Bewegungsschnelligkeit in der Aktion. Die Intensität verbessern wir durch gezieltes Schnelligkeitstraining. Die Pausenzeiten sind vollständig, zumeist eine Minute zwischen jedem Sprint, und zwischen den Serien pausieren wir vier Minuten. Die Umfänge werden abermals von Woche zu Woche gesteigert. Die Sprintdistanzen belaufen sich auf fünf, 15 und 25 Meter. Wir sprinten sechs- bis zehnmal fünf Meter, vier- bis achtmal 15 Meter und zwei bis sechsmal 25 Meter. Dabei bauen wir Richtungswechsel ein.
Unsere Gesamttrainingszeit beläuft sich zumeist auf 60 bis 90 Minuten. Wir folgen dem Leitsatz „Intensität vor Dauer“ und tragen dem daraus resultierenden Effekt Rechnung, dass die Spieler in diesem Zeitraum ermüden.
Den kompletten Beitrag aus dem Chemnitzer Leistungszentrum findet ihr in Fußballtraining Ausgabe 6+7/21. Eine digitale Version der Ausgabe könnt ihr hier erwerben.